andi(e)stirnschlag
Kleinlichkeiten
Eine archivierte Kolumne von AndreasG
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Neues aus der Pötenbar
Da ist er also jetzt, der Freundeskreis der Pötenbarhocker.
Frisch eingerichtet und voller Tatendrang brechen wir zu neuen Dimensionen vor, stoßen in Welten vor, die nie ein ... upps, vergaloppiert. *rotwerd*
Trotzdem: die Pötenbar soll wieder zu dem werden, was sie für die Meisten immer war: das Zentrum der Geselligkeit und Kreativität von keinVerlag. Was taugen schon Projekte, die in irgendwelchen verräucherten Hinterzimmern ersonnen werden? Kurzlebig sind sie, weder Fisch noch Fleisch, dumpfe Wortaneinanderreihungen...
Zugegeben, die Pötenbar ist in der letzten Zeit etwas heruntergekommen. Die Wirtin nahm sich eine (verdiente) Auszeit und Harry gab sich dem Suff hin. Vandalen wüteten nachts in den Räumen, niemand achtete auf die Sauberkeit und für Nachschub sorgte auch keiner. Irgendjemand zerschlug den wundervollen handgetöpferten Aschenbecher, den Malik zur Einweihung gespendet hatte. Ach, wie mir die gekonnt modellierten blauen Rosenblüten fehlen, in die ich immer die Zigarette ablegen konnte, damit die Asche auf den rosafarbenen Grund des Bechers fallen konnte...
Auch der geschmackvolle Kristallengel von Brigitte hat gelitten. Den Heiligenschein aus Kaugummi können wir ja noch entfernen, aber die abgehackten Flügel sind unauffindbar. Genauso wie Violas Tee-Spende; einfach weg. Wer klaut denn Teebeutel? – Ach... und die Schraubgläser erst... ein einziger Scherbenhaufen.
Auf Fidis Rucksack hat jemand Kakao gekleckert, eine Unverschämtheit. Das parfümierte DIN A6 Liebesbriefpapier von Ti_Leo stinkt jetzt nach Eierlikör. Meinem Ölgemälde vom röhrenden Hirschen wurde mit Edding ein Schnurrbart angemalt und Lametta ans Geweih geklebt. Die von Alpha liebevoll umhäkelten Sitzkissen haben Brandlöcher - und von Treuliebs Rosamunde-Pilcher-Sammlung fehlt jede Spur.
Überhaupt, - wo ist die Pötenbibliothek hin? Entblätterts Dreibänder “Die Vorteile der Enthaltsamkeit in Wort und Tat“, Graf Johns “Lehre vom Rhythmus in der Dichtung“, Lyras “Fasse Dich kurz und bündig“, Steinchenwerfers “Nur mit Sachlichkeit und knappen Worten wirst Du ein Poet“, DarkLords “Aphorismusschule“, Leipos “Die schönsten Anzüglichkeiten der Weltliteratur“, Tritons “Wasserscheue leben länger“, Elijahs “Wer braucht schon das Schreiben?“ (mit einem Vorwort von Treulieb), WKs “Stricken für Fortgeschrittene“, “Dudis “Bleib bei einem Stil und probiere nie etwas Neues“, Seelenliebes “Schreib wenig und selten“, Kinderspiels “Erotik ist Männersache“, PDs “Alles klar Leute?“, Donnis “Kunst des Küssens“, Marlas “Meine 100 liebsten Hobbys“, Keos “Die Vorteile der klassischen Frauenrolle“, Maliks “Wie ich mit meiner Chat-Sucht lebe“ und Fidis “Sorge Dich nicht – lebe!“. Alle weg.
Wo sind eigentlich die Zimtkerzen geblieben? Wer hat den Eierkocher durchbrennen und wer meine Kuscheldecke mitgehen lassen? Und Borsti, wo ist Borsti?
Dann werden die Pötenbarhocker wohl zuerst die Bude wieder in Schwung bringen müssen. Bier und Allohol habe ich schon bestellt, die Vorräte aufgefüllt, die Kaffeemaschine entkalkt und die Zapfanlage durchgespült. Jetzt fehlen nur noch die Sachspenden, damit die persönliche Note wieder hergestellt wird....
*erdnüsseaufdentischstell*
Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

Was hast denn da für 'nen Fusel in die Bar gestellt? Weia, wo hast denn den gekauft, bei Aldi? Ich stell' mal ne Flasche von meinem edlen Single Malt dazu, aber bitte, der ist zum Geniesen, ned zum zusaufen. Und 'ne Ladung Macadamias, Cashews und Pistazien geb ich auch noch aus. Mal sehen, ob wir hier nicht 'nen Hauch Exclusivität reinbringen.
Aber man kann sehen, so unterschiedlich wie die Schreibstile der Autoren sind auch die Verhalten, die an den Tag gelegt werden. Fehlt bloß noch, daß hier einer Graffiti sprüht.
Jaja, so sind's, die verkappten Künstler, jeder total exzentrisch und von seiner Meinung überzeugt.
Mal abwarten ob die Renovierung was bringt.
sfg, Triton

es wird nie mehr so wie früher...nüüüü mööööhr!
die pötenbibliothek steht jetzt übrigens in einem dieser verräucherten hinterzimmer (schön aneinandergereiht - wie all die dumpfen anderen worte hier) borsti hab ich gefressen, hihi..
ich, als leiterin des teams, werde die bar zum museum erklären.
dat ist so eine art erlebnisgastronomie...frei zugänglich für jedermann.
alles andere wäre utopie. und verdammt nochma, in drei PD´s namen, üsch werde müsch nüscht aufhalten lassen! ach und ab jetzt wird nicht mehr staubgewischt...nicht, dass auch noch die letzten erinnerungen in der mülltonne landen!
trotz alledem hast du hier ne super kolumne an den tag gelegt.
ich kann nicht behaupten, mir streckenweise, kein lächeln verkniffen zu haben! ...dat miez! ;o)