Alle 55 Teamkolumnenkommentare von Willibald

17.10.19 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " Kein Kino gleicht dem anderen" von  Dieter_Rotmund: "Und jetzt noch im letzten Abschnitt selbständig nach verfehlten Dativen suchen? Tipp: Man achte auf die Präposition "in" und ihre zwei Kasus. Früher war Deutschstunde Schullektüre. Heute wären die Schüler damit wohl überfordert, denke ich. Nicht, dass wir damals klüger gewesen wären, aber die Welt hat sich rasant verändert. Ich sah Deutschstunde in einen netten kleinen Kino an der Bergstrasse, mit nettem Personal und der Kaffee ist dort auch recht gut. Den verstörenden Joker (USA/Kanada 2019) , fernab jeder blöden Supermencape-Avengerhampelei sah ich in einen größeren Kino auf einer größeren Leinwand: Eine 70mm-Analogkopie, Original mit Untertitel, klasse! So darf es gerne weitergehen, voraussichtlich werde ich mir am Freitag in einem Programmkino den niederländischen Dokumentarfilm M.C. Escher - Reise in die Unendlichkeit (2018) ansehen. Du scheinst "Inhaltsangaben" für einen schulischen Doofbegrff zu halten, nun ja. Dass man in einer Rezension auf den Inhalt und anderes eingeht, geschickt und erwachsen eingeht, ist dem Dieter zweifeleleswert (sic)? https://www.welt.de/kultur/article3173108/Julia-Jentsch-ist-die-erotischste-Effi-Briest.html Kommentar geändert am 17.10.2019 um 12:24 Uhr"

17.10.19 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " Kein Kino gleicht dem anderen" von  Dieter_Rotmund: "Nun, ja, ein Kommentar angelehnt an den Dieter-Stil: Die Aufmerksamkeit nicht nur auf Koffeingetränke und deren Munden richten. Auch ein wenig auf die Syntax und etwa ein bisschen mehr zukünftig auf die Kasus (Pl.) achten, bei Dieters Griffelei bemerkt man eine Tendenz zum verschleppten Dativ: In Deutschstunde (D 2019) stimmt die Gewichtung nicht ganz. Es brillieren dort eher die Nebenrollen, alleN voran Ulrich Noethen, fernab jeder Sams-Kinderkitschigkeit, die junge Maria Dragus und Tobias Moretti, der trotz aller nordseeischen Grundierung des Films überzeugt, er ist ja eigentlich eher der österreichische Bergtyp. Es gibt noch einen weiteren überzeugenden Mitwirkenden in Deutschstunde (ANFÜHRUNGSZ), das ist die weite Landschaft, in der Menschen eher geduldet als erwünscht sind. Die Hauptrolle ist zwischen zwei altersunterschiedlichen Schauspielern geteilt und lastet so sehr schwer auf deren Schultern. Das ist allerdings Jammern auf hohenM Niveau, Deutschstunde (ANF.) ist ein überraschend actionlastiges(haltiges?) und aktuelles Werk für (Missverständliche Formulierung mit der Präposition, vielleicht besser in das Vorfeld des Satzes schieben) eine Siegfried-Lenz-Verfilmung. Man denke da bloß an DIE prüde-dröge (prüd-dröge) Effi Briest-Umsetzung aus dem Jahre 2009. Weitere Ausführungen zu Dieters Rezensionsgedanken vielleicht später, wenn die "Hausaufgaben gemacht sind". Nur soviel schon mal: Auch wenn man das "Verplappern" scheut wie der Teufel das Weihwasser, könnte man ein wenig mehr Substanz liefern und sich damit der Genremuse (Gen.) Stirnrunzeln ersparen. Gott zum Gruß ww Kommentar geändert am 17.10.2019 um 11:02 Uhr"

20.06.19 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " Panini-Stickeralbum: In Frankreich" von  Dieter_Rotmund: "Dieter Rotmund frug einmal leicht enerviert, warum Willibald was auf Englisch schreibe. Um zu beweisen, dass ich es könne? Ne, antwortete Willibald. Dann schien ihm diese Antwort unhöflich. Und er schrieb ein bisschen mehr. Dieter Rotmunds Schreibe verfügt über mehrere Stilregister. Der Autor setzt jedoch fast überwiegend Codierungen der Marke "lakonisch, missmutig, misanthropisch, grauhumorig, rauhbautzig, dieterreferentiell, bockwurstartig" ein. Wohlwollend ließe sich das bezeichnen als latent autistisch, minimalistisch, grandezzakritisch, selbstreferentiell orgiastisch wie die Österreicher, nur nicht orgiastisch. Und unter Verzicht auf eleganten "Schmäh". Hier in dieser Kolumne (neulich beschrieb er seinen abendlichen Abscheu , als er abends in einen Pokemonfilm ging und einen Pokemonfilm zu sehen hatte, so glaube ich mich zu erinnern) setzt er einen französischen Ausdruck für "selbstklebend". Und bietet einen Paninitausch an. Willibald schenkt ihm den Rat, "französisch" correctement zu schreiben. Auf das Tauschgeschäft mit dem Paninibild verzichtet Willibald in der Hoffnung, sein Karmapegel steige ein wenig. greetse ww"

12.02.19 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " Gundermann" von  Lala: "Dann für Neugierige: (1) Hintergründe (mdr) (heute journal) (2) Lied. Und musst du weinen (Und musst du weinen) greetse ww Und wenn der Alte geht, dann kriegste seine Werkzeugtasche, die blanke Schienenzange und die Thermosflasche. Und musst du weinen, dann liebe einen Mann, doch liebe keinen, doch liebe keinen, doch liebe keinen von der Eisenbahn. Und wenn die Alte geht, dann kriegste ihre Badewanne, die Fingernagelbürste und die Fliederteekanne. Und musst du weinen, dann liebe eine Frau, doch liebe keine, doch liebe keine, doch liebe keine ausm Tagebau. Die haben harte Hände und ein hartes Herz, die streiten ohne Ende und die sterben früh. Die suchen ein Vergnügen und finden nur den Schmerz. Die können lügen, aber leben können die nie. Verbrenn die armen Träume, reiß das Häuschen nieder, verkauf das Holz der Bäume und den Duft vom Flieder. Und willst du reich sein dann liebe dir ein Kind, doch lass es weich sein, so butterweich sein, wie deine Alten nie gewesen sind. Die haben harte Hände . . . Kommentar geändert am 12.02.2019 um 16:11 Uhr"

12.02.19 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " Gundermann" von  Lala: "Dresens Film scheint mir ein Meisterwerk zu sein, das Buch, die sorgfältige biografische Recherche, die Besetzung der Hauptrolle mit Alexander Scheer (vielleicht einigen noch bekannt aus der "Sonnenallee") und, und, und... Hier ein bisschen weg von Details der Filmstruktur, aber wohl ergiebig für Dresens Einstellung: Andreas Dresen, der Regisseur, im Gespräch mit Birk Meinhardt Als Gundermann das Perverse, das Faule im Staate bemerkte, ist er ausgestiegen und wurde selber bespitzelt. Darüber hat er später kein Gewese gemacht. Wäre ja noch schöner, könnte man jetzt sagen, möchte sein, dass er nicht im Nachhinein noch rumgetönt hat. Aber das Weiterreichende ist: Er hat sich gestellt. Er ist zu Leuten hin, die er bespitzelt hat. Er hat es beim Konzert seinem Publikum gebeichtet. Und als er dann beim Interview im SFB saß, vor Anne Will und Andreas Schneider, die darüber offenbar nicht Bescheid wussten und ihn fragten, warum er sich nicht seinen Fans mitgeteilt habe, erzählte er es nicht. Seltsam, er hätte die Karte locker spielen können. Wahrscheinlich hatte er eine tiefe Abneigung, sich auch nur ansatzweise als Helden zu stilisieren. Vielleicht war es auch eine Verteidigungshaltung, eine neue Konsequenz, ein trotziger Stolz: Nicht vor euch mit euren so völlig anderen Leben will und muss ich mich verantworten, sondern vor mir. Mag sein, sicher. Und es geht noch weiter. Er wird in der Sendung auch nach dieser Geschichte mit dem Armeegeneral Hoffmann befragt, auf den er wegen seiner tiefen Abneigung gegen jeden Personenkult kein Loblied hatte singen wollen; diese Weigerung war ja der Hauptgrund dafür gewesen, dass er von der Offiziersschule gegangen ist oder gegangen wurde. Und diese Episode kannten die Journalisten. Darum fragten sie danach. Weil sie so schön ist und sie sie dem Publikum weiterreichen wollten. Aber Gundermann stieg einfach nicht darauf ein. Auch diese Karte ließ er stecken. Das ist schade. Und das ist auch herrlich. Das hat eine ganz andere Größe, als sie zum Beispiel ein Ibrahim Böhme gehabt hat. Ich habe ein Theaterstück über den gemacht. Der hat schränkeweise Spitzelberichte der schlimmsten Art geliefert, und hat es bis ans Ende seines Lebens geleugnet: Das ist zwar meine Schrift, aber das habe ich nicht geschrieben. Das ist zwar meine Stimme, aber das habe ich nicht gesprochen. Sie sind der Sohn des Regisseurs Adolf Dresen, der im Zuge der Biermann-Ausbürgerung das Land verlassen hat, Ihr Ziehvater war der auch aufrührerische Christoph Schroth, allein deswegen liegt die Frage nahe: Waren Leute auf Sie angesetzt? Das ist schnell zu beantworten, ja. Aber wie gehen die Leute später damit um? Welche Konsequenzen ziehen sie für ihr Leben? Ich musste während der jetzigen Film-Arbeit oft an eine Situation Anfang der neunziger Jahre denken: Bei mir erschien mein engster Freund aus der Schulzeit, der wohnte in Mecklenburg. Abends um zehn steht er plötzlich mit einer Flasche Rotwein vor meiner Tür in Babelsberg. Wir setzen uns in die Küche, und er sagt, ich hab dich bespitzelt, all die Jahre hinweg. Da geschah etwas Seltsames: Ich kam mir blöd vor. Weder hatte ich Einsicht in meine Akten beantragt, noch war der Freund sonstwie unter Druck, er war wirklich aus freien Stücken gekommen. Und ich fühlte mich auf einmal in die Rolle des Richters gedrängt. Ich konnte ja schlecht sagen, schön, dass du gekommen bist, danke, und jetzt weiter wie vorher. Andererseits konnte ich ihn nicht rausschmeißen. Wollte ich auch nicht, denn sein Mut verdiente Respekt. Bestimmt ein Jahr haben wir versucht, die Freundschaft zu retten, doch es glückte nicht. Der Vertrauensbruch ging zu tief. Ich erinnere mich an unser letztes Gespräch auf seinem Balkon. Wir kamen wieder auf die Frage, warum, und er sagte, es ging um die Sache, da musste man manchmal solche Entscheidungen treffen. Ich erwiderte, man darf sich einer Sache wegen doch nicht über jede Moral erheben. Er rechtfertigte es weiter. In dem Moment bin ich aufgestanden und gegangen. Was ist denn mit der nächsten, mit irgendeiner anderen Sache? Setzt man sich für die auch wieder über alles hinweg? Andreas Leusink (Hg.): Gundermann. Von jedem Tag will ich was haben, was ich nicht vergesse ... Briefe, Dokumente, Interviews, Erinnerungen. Berlin: Christian Links Verlag 2018, S. 132f."

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Willibald hat übrigens nicht nur Kommentare zu Teamkolumnen geschrieben, sondern auch  5 Kommentare zu Autoren,  2 Gästebucheinträge,  einen Kolumnenkommentar und  233 Kommentare zu Texten verfasst.

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