Alle 647 Texte von BerndtB

Neuen Ufern zuzustreben ist so schön, wenn man’s noch kann. Auf die Zukunft hin zu leben, hält uns in des Lebens Bann. Doch es kommt einmal die Zeit, wo der Tag zum Jahre wird. Dann, wenn gar nichts mehr passiert, lebst du schon in der Ewigkeit.

Der Mensch sei gut, nicht Bösewicht, er schade seinem Nächsten nicht, zerstöre Pflanzen nicht und Tier, dann ist es schön auf Erden hier. Doch war der Mensch bisher noch immer – schlimmer.

Gar manche sind sehr hochgelehrt, doch ihr Gehirn ist ausgeleert. Ansonsten sind sie unversehrt. So leben sie recht unbeschwert.

Ein Mensch fiel auf den Boden, / war einfach hingefallen. / Dann schaute er nach oben / und dankte fröhlich allen, / die ihm gern helfen wollten, / weil sie das lassen sollten. / „Lasst mich Ihr lieben Leute, / jetzt liege ich ganz...

Es sprudelt das Wasser im grauschwarzen Meer. / Die Mächte der Tiefe, sie kommen daher. / Sie bringen die Krankheit, der Krieg schleicht herbei. / O wehe dir, Menschheit, die Zeit ist vorbei. / Hast Frieden genossen und viel diskutiert. /...

Lasst uns tanzen, lasst uns trinken. / Traurigkeit, sie soll versinken. / Lasst uns lachen, fröhlich leben. / Etwas auch den Armen geben. / Lasst uns lieben, lasst uns necken. / Welt kann uns am Arsche lecken. /

Wir bleiben alle brav und still, / wenn einer (oder eine) nur das Beste will. / Doch trifft das Beste dann nicht ein, / will er (oder sie) es nicht gewesen sein. /

Was ist richtig, was ist wahr, / das war früher sonnenklar. / Was ist gut, und was ist krank, / wusste jeder, gottseidank. / Heute ist das schwieriger: / Manche reden blöd daher, / wie die Frösche an dem Teich. / Quaken ist ihr...

Die Meteorologen logen. Die Virologen logen auch. Da fragten sich die Philologen: „Vielleicht ist jetzt das Lügen Brauch?“ Die Zeitungsredakteure sagten: „Das alles war schon immer so. Manche jammerten und klagten. Die Mehrheit aber war...

Oktobersonne am Waldessaum. Heiß ist es, man glaubt es kaum. Hat das Klima sich erhitzt? Fragen manche ganz gewitzt. Nein, es war schon immer so. Klimawandel? Ach, i wo! Wer hat Recht, wir werden sehn - doch heute ist die Welt sehr schön!...

WANDERERGESPRÄCH Nr. 2 „Hallo,Sie haben eine große Kamera. Sind Sie von der Presse?“ „Nein, ich fotografiere nur zum Spaß.“ „Zum Spaß? Warum zum Spaß? Ist das eine Spiegelreflexkamera?“ „Nein, es ist eine Bridgekamera. Aber sie...

„Sind Sie auch hier in Urlaub?“ „Nein, ich lebe mit meinem Mann hier schon seit drei Jahren“. „Ach so. Schade. Da kennen Sie sich ja hier aus.“ „Ja, ein bisschen schon. Wieso schade?“ „Na ja, Sie sind eine schöne Frau und...

„Oh, dort oben fliegt ein Silberreiher.“ „Nein, der sieht eher aus wie ein Fischreiher“. „Er ist aber ganz weiß. Der Graureiher, auch Fischreiher genannt, ist ja viel dunkler, grau eben.“ „Es ist definitiv ein Fischreiher.“...

Auf den Frühling warten wir. / Doch noch ist dieser Winter hier. / Drei Monate bis Mitte März. / Der Gedanke macht mir Schmerz. /

Ganz langsam bald der Sommer rollt, wo es oft blitzt und Donner grollt. Der Winter, er war nass und lang, bis in den Mai er nicht verrann. Dazu kam noch das Lockdownlied, was manchen in den Wahnsinn trieb. So hoffen wir das Beste jetzt- denn...

Ein Mensch brachte den Andern um, / und wusste selbst nicht recht, warum. / Wieso das Ganze denn so lief? / Der Staatsanwalt sucht das Motiv. /

Mäuse, Schaben, Zecken, Mücken / viele Menschen nicht beglücken. / Andre sie zum Essen nehmen, / ohne sich dabei zu schämen. / Die modernen klugen Scheißer / schreien sich die Kehlen heiser: / „Nehmt doch Eiweiß von Insekten. / Sie...

Deutschland: Jetzt ist die schöne Frühlingszeit. Die Sonne scheint, die Vögel singen. Nun ist der Sommer nicht mehr weit- und bald die Weihnachtsglöckchen klingen. Bahamas: Die Sonne scheint, das Meer ist klar. Es ist wie gestern, wunderbar....

Leider ist das Wasser nass. Baden macht so keinen Spaß. Wenn es aber trocken wär, Wäre es kein Wasser mehr. Trocken ist es nur als Eis- So ein Scheiß.

Weihnachtsmarkt hat angefangen. Groß ist das Menschenverlangen zu erhaschen eine Mahnung von wem, von was, ach, keine Ahnung. Alles strömet zu der Tanne, schön ist es für Frau und Manne. Es gibt Glühwein, Bratwurst, Waffeln, alle saufen,...

Wieder hält die Weihnachtszeit Umsatz und Gewinn bereit. Kasse zu und Kasse auf. War das nicht ein schöner Kauf? Ladenhüter, Dreck und Schund stopft die Kundschaft in den Schlund. Eiternd quillt der Überfluss, schenken, welch ein Hochgenuss....

Lasst uns heute Rotwein trinken. / Gebt uns von dem besten Schinken. / Und wird uns dann der Magen schwer, / verzichten wir auf das Dessert. / Alternativ: / verzichten wir auf den Verkehr. /

Die Welt ist groß, die Welt ist weit. / Die Menschen haben keine Zeit. / Sie rennen hin, sie rennen her, / als ob das alles wichtig wär. / Sie hau'n sich auf die Köpfe drauf, / am Ende sterben sie zuhauf. / Die Welt ist weit, die...

Wer die Macht hat, der regiert; / tut dies völlig ungeniert. / Haut auf Schwache, Kranke drauf, / solche gibt es ja zuhauf. / Und das Volk bejubelt ihn, / er bringt Heil in unsrem Sinn, / bis sie tot geschlagen sind. / Der Messias kommt...

Wenn jemandem ein Licht aufgeht, / ist es oftmals schon zu spät. /

Nichts ist am Kopf so wunderbar, als dass bewachsen er mit Haar. Dies Wort ist umso mehr voll Sinn, je weniger im Kopfe drin.

Die Wespe sitzt dort auf dem Glase. / Doch sie hat Glück und ist geschützt. / Dort drüben ist ein kleiner Hase. / Der Wespenschutz ihm gar nicht nützt. / Die Jäger schießen alle tot, / ohne Sinn und ohne Not. / Das Jagen ist ein...

Nichtendender Winter tröpfelt ins Gras. / Spaziergang und Wandern macht keinen Spaß. / Sonnenlicht scheint durch die Wolken ganz schwach. / Eisreste schwimmen am Rande vom Bach. /

Silbrig scheint der Winterwald. / Die Füße werden langsam kalt. / Bald schon kommt die Frühlingszeit. / Dann ist der Winter nicht mehr weit. /

Grauende Wolken bewegen sich nicht. Der Himmel ist starr und es gibt kaum Licht. Doch jetzt ganz plötzlich ein Leuchten vorbricht. Und schon haben wir ein Wintergedicht.

Wir sind nicht rechts, nicht radikal. Wir lieben alle Rassen. Den Krieg von anno dunnemal, den können wir ruhig lassen. Uns geht es gut, wir zahlen viel. Wir schlafen gut und lange. Ob Bayern wieder Meister wird- da wird’s uns manchmal bange.

Im Winter durch den Schnee wir gehen. / Beim Meeresstrand mit nackten Zehen. / Am steilen Berg wir meistens schnaufen. / Und manchmal Hand in Hand wir laufen. /

Wir leben hier, uns geht es gut; das andere ist scheißegal. Solang uns niemand Böses tut, da sind wir friedlich, allemal. Wenn aber fremde Invasoren unsre Grenzen glatt missachten, dann hauen wir sie auf die Ohren und lassen sie im Meer...

Wir wollen frisches Wasser schlürfen, / Solang wir es noch trinken dürfen. / Im Winter den Kamin anmachen. / Beim Feiern lassen wir es krachen. / Ein dickes, schönes Schnitzel essen / Und das Gewissen ganz vergessen. / Mit Flugzeug in...

Wir müssen immer warten und kommen nicht ans Ziel. / Ich hätte gern die Frühlingszeit und du vom Gelde viel. / Er träumt sehr von der großen Liebe, Beförderung tut Not. / Man hofft auf Weihnachten, Genesung – doch bald schon kommt der...

Der Wolf, er ist ein wildes Tier, er frisst auch kleine Schafe. Besucht die Kinder nachts um vier, und stört sie gern im Schlafe. Der Chef, er ist ein Bösewicht, will seine Leute quälen. Auch, wenns ihm am Verstand gebricht: Für ihn nur...

Der Wurm kriecht in dem Schlamm herum. / Für anderes ist er zu dumm. / Er hat studiert ganz lange Zeit, / doch brachte ihn das nicht sehr weit. / Ein Vogel kommt, nimmt ihn ins Ziel, / weil es das Würmchen fressen will. / Und lauthals...

Die Welt wird jetzt heißer, das Wasser geht aus. / Mensch fordert noch immer das Schicksal heraus. / Wir scheißen aufs Klima, wir scheißen aufs Geld. / Es geht uns doch prächtig, was kostet die Welt? / Wie lang das noch gut geht, wir...

Wenn der Herbst zum Winter wird, / ist der Mensch oft sehr verwirrt. / Ist das Jahr denn schon vorbei? / Dem Dichter ist das einerlei. /

Der Fotograf nach Hause lief; denn er suchte das Stativ. Als er es im Keller fand, war‘s Motiv davongerannt.

Das Beste kommt zum Schluss: / Ein Flirt und dann der Kuss. / Erst mit, dann ohne Kleidung. / Am Ende kommt die Scheidung. /

Das Landei und das Frühstücksei fühlen sich nur manchmal frei. Das eine eher die Dörfer liebt, wo es das andre morgens gibt.

Es waren einst zwei Mädchen, die fuhren in das Städtchen. Dort trafen sie zwei Pfaffen, die wollten sie begaffen. Und dann? Sie wussten keinen Rat; Im Wege stand der Zölibat. Sie gingen in die Sakristei, da war’n die Herren vögelfrei.

Zwei Menschen drehen sich im Kreis und prahlen immer leerer. Der eine ganz viel Blödsinn weiß, dem anderen fällt’s schwerer. Ein Weiser hört den beiden zu und sagt, jetzt muss er schwanken: „Ihr habt recht, ich geh‘ zur Ruh. Die...

Zwei Schwäne flogen über mich, lautlos, wie weiße Pfeile. Den Sinn des Lebens suche ich- doch das hat keine Eile.

Das ist so wie im Schlafe: A ist mit sich im Reinen. B seufzt und zählt die Schafe – und muss beim Schlafen weinen.