Puschnik, Franz:

Bevor der Himmel Dreizehn schlug

Der kleine Franz lebt ein für einen steirischen Lausbuben in den Kriegsjahren typisches Leben: Während sein Vater einen guten Posten in der Papierfabrik hat, führt seine Mutter resolut den Haushalt und betreibt die Landwirtschaft, die die große Familie vor Hunger bewahrt. Der aufgeweckte und sensible Franz heckt den einen oder anderen Streich aus, muss Mutproben bestehen, Kühe hüten, Ohrfeigen oder gar Prügel einstecken und hat seinen Kopf immer irgendwo in den Wolken. Aber der Krieg beginnt zunehmend, auch das Leben im beschaulichen Murtal zu prägen: Flüchtlinge suchen zunächst Obdach und Schutz, dann beginnen Flüchtlingstrecks das Straßenbild zu bestimmen. Tiefflieger rasen um die Berge und nehmen die Papierfabrik oder das Elektrizitätswerk unter Beschuss. Als ungarische Soldaten auf der Flucht vor der nahen russischen Armee ihr Lager im Wald räumen und Dorfkinder in ihren Hinterlassenschaften nach »Schätzen« suchen, kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall – für den kleinen Franz der Beginn seiner längsten Nacht.

Franz Puschnik, 1936 in der Steiermark geboren, beschreibt in dieser Autobiografie die letzten Kriegsmonate in seiner Heimat, die für ihn zugleich auch zu seinen letzten Monaten als Sehender wurden.


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