Daily Challenge

Bei der "Daily Challenge" werden aus allen am Vortag veröffentlichten deutschsprachigen Texten aktiver Autoren 15 zufällig ausgewählte Worte extrahiert. Dabei zählt als "Wort" alles, was zusammenhängend aus den Buchstaben A-Z sowie ä,ö,ü und ß besteht und mindestens 4 Zeichen lang ist, alles andere wird ausgefiltert (was so ein dummer Algorithmus eben unter einem deutschen "Wort" versteht - und die Mindestlänge ist dazu da, Artikel und anderes Kleinvieh außen vor zu lassen). Aus diesem Material soll ein kurzer Text erzeugt werden, in dem mindestens die Hälfte dieser Worte enthalten sind; Abweichungen aufgrund der grammatischen Form sind - wenn es denn sein muss - zulässig (wobei es allerdings passieren kann, dass die Markierungsfunktion sie dann nicht mehr findet, aber das ist normal), auch stillschweigende Rechtschreibkorrekturen sind selbstverständlich willkommen, da die Auswahlfunktion rein mechanisch arbeitet und keine Qualitätskontrolle durchführt :-)).

17 Einreichungen von niemand gefunden:


Das taktische Vorgehen eines ...
von  niemand

Das alles ist inakzeptabel,
tönt einer, der sich für den Nabel
der schreibenden Welt
seit langem hier hält -
man fürchtet, er steht auf dem Kabel.

Tagtäglich wird drum eingeschlagen
auf andre [den schlägt's auf den Magen].
Gehn Verse daneben,
von Liebe und Leben,
wird Klugscheißerei vorgetragen.

Und dichtet mal einer was Heiteres,
bringt er selbst zwar gar nichts Gescheiteres
[das schafft er meist nie]
doch tritt wie ein Vieh
auf diesem herum, bis sich Weiteres

hier schreibend ergibt und dann freut
er sich am Verreißen der Leut.
Nur zur Orientierung,
das scheint ne Kriegsführung
zu sein, der bedient man sich heut.

Ja, Jesses, Maria und Engel
er wirkt wie'n gefallender Bengel
der sich gern verrent
und eines nur kennt:
Sein tägliches, gift'ges Gequengel.

Stets mit der Mode im Vereine
von  niemand

Das Flugzeug landete und schau
wer ist da ausgestiegen?
Dem Heinrich seine vierte Frau,
sehr jung und recht gediegen.
Im Koffer modische Gewänder
[nicht grad zu seinem Besten,
dem alten, geiz'gen Sechzehn-Ender]
zwölf Röcke, dreizehn Westen,
zehn Kleider, alles aus Paris,
im Preis recht unterschiedlich.
Er fragt:„ Mein Schatz, wer zahlt denn dies?“
Sie spricht: „Na, du, sei friedlich! -
Würd ich stets auf dein Gusto bauen,
wo führte das nur hin?
Wie all das Kroppzeug auszuschauen,
kommt mir nicht in den Sinn -
will modisch aussehn und nicht billig!“
meint sie, ihr Busen wallt.
„Bist du zu zahlen nicht mehr willig,
tut es ein andrer bald!“
Dann schreitet sie zur Ausgangstür
und Heinrich denkt: "Mir graust's vor dir!"

Der Außenseiter
von  niemand

Er hatte eine besondere Gabe
Chaotisches aus sich zu ziehen
während die Mannschaft
der Lesenden
geordnete Ästhetik bevorzugte

So schimmerte nie ein Morgen
in seinen Werken
Es zerrte an ihm -
das eigene Universum
hielt ihn gefangen

Mit den Waffen der Regeln
werden sie mich bekämpfen
und doch
ich krieg es nicht hin
so zu sein
wie man es von anderen kennt
dachte er
während er schrieb

Kastalien ist näher als man denkt
von  niemand

Liegt der Mensch doch reichlich schief,
nennt Kastalien er fiktiv.
Denkt er aber nach, wird klar:
Kasten hier & Kasten da.

Und das Tun der Ober-Kasten,
geht den Unt'ren meist zu Lasten,
auch wenns heimlich sich vollzieht
und mans nicht auf Anhieb sieht.

Wirklichkeit ist auch Kastalien,
in den Wohnbereichen, klar!
Mags auch manchem nicht gefalljen -
Kasten hier & Kasten da.

Riesenkasten hat der Reiche
[wo sein Leben sich vollzieht]
nur ein Kästchen, im Vergleiche,
hat der Arme. Der entflieht

nicht der Enge, macht nen Streifen
mit wo seine Wände greifen
nach dem Sein und es beschränken -
an ein Mehr ist kaum zu denken.

Immer wieder aufs Neue
von  niemand

gibt es so Heinis,
die mit ihren Gliedern hausieren
wie mit Gehstöcken -
Mann will ja schließlich vorwärts kommen,
wenn Mann sich der Feder verschreibt.

Die gibt es -
und sicher mehr
als ein Dutzend,
dort
vor dem Bildschirm,
wo aufmerksam gesessen wird.

Machen diesen zur Sprechanlage,
formulieren persönlich
ihre Größen,

dass man sich fragt:
Schlucken die jetzt etwas,
oder wollen sie,
dass man sie schluckt,

ihre Märchen,
die sie hier von sich geben.

Immer in den Duden gucken
von  niemand

Es näherte sich wer relaxt deinem erscheinenden Text.
Der Inhalt schien gut, da wallte sein Blut
heiß auf, bei nem Wort. Wie verhext,
wurd das, was grad hell war, rasch trüber.
Und fix kam sein Ärger herüber.

Die anderen, die dazu stießen,
die ließen den Unmut auch fließen.
Der Text, nach ner Weile, bekam reichlich Keile -
man sprach, er sei nicht zu genießen.

Das kann, wies da steht, nicht so bleiben
[der Schreiber soll nicht übertreiben!]
sonst erntet er Lachen, man wird ihn anmachen,
will Kolie, statt Collie er schreiben!

Friss, Huhn!
von  niemand

Friss, Huhn! Auf dieser Erde
bleibt dir nichts als Qual,
in einem Stall, mit abertausend
deines Gleichen,
gibts kein Entweichen
aus der Enge.

„Es zählt die Menge!“
ruft dein Herren-Mensch
„nichts, als die Menge! -
Platz zu verschwenden
sei doch Sünde,
die Welt hat materielle
Gründe.

Legt Hühner!
Es gilt was zu erreichen.
Zerplatzt auch manches Ei
in eurem Kerker -
der Hühnerhimmel scheint vorbei,

der Mensch ist stärker!

Fix ein BILD gemacht
von  niemand

„Kaum gibt jemand Zeitungsleuten
einen Tip am Morgen
was abends geschehen könnte,
schon steht einer Kopf,
sitzt ein anderer im Baum,
Bilder zu schießen,
lauert ein dritter auf eine Sensation,
entwickeln sie Strategien
wie man es reißerisch verarbeiten könnte -
steht dann alles geschrieben
trennen sich Wahrheit und Dichtung“ ...
erinnerte sich einer.

„Keine Ahnung vom Ganzen,
aber das Teilchen
zu solchem gemacht“ ...

 
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