Daily Challenge

Bei der "Daily Challenge" werden aus allen am Vortag veröffentlichten deutschsprachigen Texten aktiver Autoren 15 zufällig ausgewählte Worte extrahiert. Dabei zählt als "Wort" alles, was zusammenhängend aus den Buchstaben A-Z sowie ä,ö,ü und ß besteht und mindestens 4 Zeichen lang ist, alles andere wird ausgefiltert (was so ein dummer Algorithmus eben unter einem deutschen "Wort" versteht - und die Mindestlänge ist dazu da, Artikel und anderes Kleinvieh außen vor zu lassen). Aus diesem Material soll ein kurzer Text erzeugt werden, in dem mindestens die Hälfte dieser Worte enthalten sind; Abweichungen aufgrund der grammatischen Form sind - wenn es denn sein muss - zulässig (wobei es allerdings passieren kann, dass die Markierungsfunktion sie dann nicht mehr findet, aber das ist normal), auch stillschweigende Rechtschreibkorrekturen sind selbstverständlich willkommen, da die Auswahlfunktion rein mechanisch arbeitet und keine Qualitätskontrolle durchführt :-)).

2 Einreichungen für diesen Tag


Am 02.09. galten folgende Worte: lohn, kadaver, benein, geld, satire, einst, stolpern, glauben, loch, gängen, konnt, angeekelt, herbstlich, rauch, kontrolliere

Einsame Hütte mit Kamin
von  J.B.W

Einst glaubte ich, die Welt ließe sich ordnen wie ein schlichter Lohnzettel, doch das Geld hat sich längst in einen Kadaver verwandelt, der weiter gekonnt durch die Gängen der Gesellschaft getragen wird, als sei er noch der Lebendigkeit förderlich. Ich kontrolliere mich, wie ich den Rauch kontrolliere, der aus dem Kamin steigt, wenn ich die Zeitung verbrenne – dieses tägliche Loch, in dem die Worte nichts anderes tun, als den Glauben an die Menschheit, täglich aufs Neue, nicht zurückkehren zu lassen.
Angeekelt von all dem stolpern meine Gedanken über Satire, doch auch sie hat keine Zähne mehr, weil die Wirklichkeit grotesker ist, als sie je hätte sein können. In meiner herbstlich schweigenden Hütte bleibe ich zurück, einsam, zwischen Feuer und Asche. Und doch – gegen meinen eigenen Widerstand – finde ich manchmal in einem Buch, in einer fremden Stimme, etwas, das diesen Kadaver der Welt überragt: einen flüchtigen Atem, der bejaht, wo alles und jeder andere nur beneint.

Wenig herbstlich
von  Didi.Costaire

Beim Loch am Einstieg, wo Kadaver hängen,
da konnt man glauben, jeder braucht 'nen Feind.
Man kommt ins Stolpern. In den dunklen Gängen
liegt Lohn-Geld rum. Das wird jedoch beneint.

Da schaut der alles nochmals Kontrollierende
so angeekelt aus wie der Satirende.

 
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