KLICKS UND CLIQUEN

Synthesen + Analysen in der Matrix


Eine Kolumne von  Bergmann

Donnerstag, 14. Juli 2016, 23:32
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Seins Sinn

521. Kolumne


An Gott konnte ich nie glauben, also nicht an einen creator mundi. An die Naturgesetze, soweit sie uns selbst betreffen, muss man auch nicht glauben - sie sind self-evident: Ich werde sterben, z. B. Oder nicht unmittelbar lebensrelevant für den Einzelnen. Wer einen höheren Sinn in unserem Sein sehen will, glaubt. Der Agnostiker will auch noch glauben. Wenigstens an sich selbst. Ein solcher Minimal-Agnostiker bin ich sicherlich. Mehr aber auch nicht. Und das in aller Vorsicht und mit der größten Skepsis. Ich tendiere zu der Auffassung: Unser Sein hat so viel Sinn, wie wir ihm geben, aber auch nur so lange, wie wir das tun. Nach unserem Tod ist unsere Sinngebung nur noch in unserem Werk aufgehoben – in der Erziehung unserer Kinder, in der Lehre an Schulen und Universitäten, in Ausbildungsbetrieben, in literarischen Werken, in allen kulturellen Werken inklusive Religion. Abgesehen davon gibt es keinen höheren Sinn, ich sehe den nicht, und das allein ist doch für mich entscheidend.

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

Graeculus (69)
(05.08.16)
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 loslosch (05.08.16)
@graecu: der alte goethe schrieb:



»Wer Wissenschaft und Kunst besitzt,

Hat auch Religion;

Wer jene beiden nicht besitzt,

Der habe Religion!«


meine interpretation: wer eines von beiden hat, der benötigt keine religion. wer keines von beiden hat, möge - in gottes namen - religion haben. der förster ist zb botaniker usw. ich finde, kunst und/ oder wissenschaft im weitesten sinn decken den lebenssinn ab. siehe auch meine aphos, s. 180.

 Bergmann (05.08.16)
Graeculus: Bestimmt hast du recht.
Ich bin kein Philosoph, und ich bin auch kein Schreiber für alle. Umgekehrt: viele Menschen sind nur wenig philosophisch und lesen das Leben fast nur mit dem Mund.
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