BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Dienstag, 14. November 2017, 10:50
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Wörterbuch "Musik - Deutsch"

In jedem Bereich, sei es Technik, Logistik oder eben auch Musik gibt es gewisse Begriffe und Vokabeln, die Aussenstehenden oftmals (Verständnis)Probleme bereiten. Dem will ich hier nun Abhilfe schaffen.
Dieses Wörterbuch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird auch ständig erweitert werden. Sollten in vergangenen oder zukünftigen Kolumnen Begriffe auftauchen, die ihr nicht versteht, sagt mir kurz Bescheid. Ich werde das dann hier entsprechend nachtragen.

A

- Akustik-: Hinweis auf das Fehlen elektronischer Komponenten, z.B. Akustik-Gitarre, Akustik-Konzert, etc.
- akustisch: rein mechanische Tonerzeugung bei Musikinstrumenten (ohne Elektronik)
- auflegen: Abspielen von Platten durch einen -> DJ auf einem -> Turntable. Obwohl viele -> DJs in Discos zu mp3 übergegangen sind, hat sich der Begriff doch gehalten.
- Axt: Gitarre
- Axtmann/-frau: Gitarrist(in)

B

- Backpatch: Rückenaufnäher, Kernstück einer -> Kutte
- Bandbestätigung: Mitteilung eines Festivals auf der eigenen Homepage bzw. in sozialen Medien, dass eine bestimmte Band auf dem kommenden Festival auftreten wird
- Bass: (1) Im Rock/Metal ist hier die Bassgitarre, der kleine handliche Bruder des Orchesterbasses, gemeint. Die Bassgitarre kann 2 - 12 Saiten haben, wobei 4 oder 5 Saiten Standart sind.
(2) Allen Musikarten gemein ist der Bass, als das was dafür sorgt, dass man einen Song nicht nur hören, sondern (bei entsprechender Einstellung der Soundanlage in Auto, Wohnzimmer, Disco oder Festival) auch "spüren" kann. So sorgen die Bässe z.B. für einen vibrierenden Boden, klappernde Scheiben oder eine Art von "hämmern" im Brustbereich, das nicht vom Herzen ausgelöst wird.
- Battle: im -> HipHop übliches Szenario, bei dem 2 Rapper, die miteinander -> Beef haben, gegeneinander antreten und sich -> dissen
- Beat(s): Schlag/Schlagsequenz, auf dem insbesondere Hip Hop- und Technosongs aufbauen. Diese werden in der Regel per Computer erzeugt. In der Rockmusik kommen die Beats vom Schlagzeug. In allen Fällen bestimmen sie das Tempo und den Rhythmus des Songs.
- Beef: Begriff aus dem -> HipHop, "mit jemandem Beef haben" bedeutet soviel wie "mit jemandem Streit oder Stress haben"
- Billing: Die gesamten Bands, die bei einem Festival spielen, werden unter diesem Begriff zusammengefasst. Dieser kommt aus dem Englischen von "Bill" ("Rechnung"), da man allen Bands die auftreten ja auch entsprechende Gagen zahlen muss.
- Black Metal: Subgenre des Metal. In den Texten geht es vornehmlich um Satan, Krieg und Misanthropie. Stimmlich wird sich in gutturalen Lagen bewegt, nicht selten auch im Krächzen und Kreischen. Szenetypisch ist das -> Corpsepaint. Auf der Bühne und den Albumcovern sind oft -> Pentagramme und umgedrehte Kreuze zu sehen. Black Metaler gelten als elitär und können vereinzelt nationalistisches Gedankengut aufweisen. Das kann bis zum -> NSBM reichen.

C

- Circlepit: Eine Gruppe rennt schnell im Kreis, wobei die Mitte frei bleibt. Form des -> Moshpit.
- Corpsepaint: leichenartige Gesichtsbemalung der -> Black Metal Bands
- Crowdsurfing: Man lässt sich auf die Hände des Publikums heben und von diesen nach vorne tragen. Eine versteifte Körperhaltung ist hierbei unverzichtbar, da man sonst wie ein nasser Sack auf den Leuten hängt und diese es schwerer haben, einen zu tragen.
Für die am Boden stehenden ist es wichtig, immer ein Auge nach hinten zu haben und kleinere Personen (Frauen, Kinder, Rollstuhlfahrer) entsprechend zu schützen.
Crowdsurfing wird oft mit -> Stagediving verwechselt.

D

- Death Metal: Größtes Subgenre des Metal. In den Texten geht es um Tod, Verstümmelung, (missglückte) Operationen, Gewalt, Folter und andere Arten, Menschen Schmerzen zuzufügen. Stimmlich wird sich in gutturalen Lagen bewegt, nicht selten auch im Grunzen oder -> Growlen.
- dissen: jemanden aufs übelste beleidigen, nicht selten auch über Partner/in und/oder Familie
- DJ: Bedeutung: "Discjockey", Steht in der Techno- und Hip Hop-Szene an den -> Turntables und sorgt für die -> Beats.

E



F

- Feature: einmalige Kollaboration eines oder mehrerer Künstler bei einem Song eines anderen Künstlers (z.B. ANGIE MARTINEZ feat. ILLO 77 & NATE DOGG)
- Fünfsaiter: Bass mit 5 Saiten

G

- Gig: Im Gegensatz zur -> Tour bezeichnet ein Gig in der Regel einen alleinstehenden Auftritt bei einem Festival oder Konzert.
- growlen: sehr tiefer, gutturaler Kehlgesang, der mitunter kaum zu verstehen ist

H

- headbangen: Genre-typische Bewegung in der Metal-Szene, die eigentlich nur mit langen offenen Haaren wirklich gut aussieht. Man wirft den Kopf vor und zurück und verleiht damit seiner Liebe zu der Musik Ausdruck. Auch Seitwärtsbewegungen (headshaken) und ein Rotieren des Kopfes ("Propeller") sind als mögliche Abarten weit verbreitet.
- Headliner: Hauptband eines Festivals oder einer -> Tour
- HipHop: Wird sowohl als Begriff für Rapmusik an sich, als auch als Überbegriff der gesamten Jugendsubkultur verwendet. Diese Subkultur vereint die 4 Bereiche ->"MCing", -> "DJing", Breakdance und Graffiti.

I



J



K

- Kutte: Jeans- oder Lederweste oder -jacke, mit aufgenähten -> Patches

L

- Location: Club, Halle oder Gelände, in/auf dem/der ein Konzert oder Festival stattfindet.

M

- MC: Bedeutung: "Master of Ceremony". MCs sind die Rapper, die die Message eines Hip Hop-Songs verbreiten.
- moshen: Art, sich zu Metal zu bewegen. Man rempelt sich gegenseitig im -> Moshpit an und lässt so seine Aggressionen raus. Wichtig ist hierbei jedoch, dass man niemand anderen mutwillig verletzt.
- Moshpit: Bereich im Zuschauerraum bei einem Konzert, in dem gemosht wird. Findet sich in der Regel mittig vor der Bühne an. Sieht von aussen zwar brutal aus, läuft aber in der Regel ohne Verletzungen ab. Goldene Regel: Liegt jemand am Boden, wird ihm/ihr aufgeholfen. Besondere Formen: -> Circlepit, -> Wall of Death

N

- NSBM: NazionalSozialistischer Black Metal, eine Unterform des -> Black Metal, in dessen Texten rechtsradikale Inhalte wie die Überlegenheit der arischen Rasse thematisiert werden. Ein Großteil der Metalszene hält sich von dieser Strömung fern, auch wenn man auf vielen -> Black Metal -> Kutten einen -> Patch der Band BURZUM (die bekanntesten Vertreter dieses Subgenres, anfangs noch eine "richtige" -> Black Metal Band) entdeckt.

O



P

- Patch: Aufnäher
- Pentagramm: Das "Teufelszeichen", in Metalkreisen in der Regel mit der Spitze nach unten dargestellt. Mit der Spitze nach oben ist es ein uraltes magisches Symbol.
- Pommesgabel: in die Luft gestreckte Faust mit abgespreiztem kleinem und Zeigefinger
- Poser: Jemand, der so tut als wäre er Metaler oder hätte Ahnung von Metal, obwohl dem nicht so ist.

Q



R

- Rap: Sprechgesang
- Resident: -> DJ, der hauptsächlich nur in einem einzigen Club -> auflegt
- Riff: immer wiederkehrende Hauptmelodie eines Rock-/Metalsongs

S

- Setlist: Liste der Lieder, die eine Band bei einem Konzert spielt. Ist in der Regel auf der Bühne befestigt und ein beliebtes Souvenir bei den Fans.
- Schießbude: Schlagzeug
- Solo: Ein Instrument steht im Mittelpunkt und der Spieler zeigt seine Fertigkeiten, während die anderen Instrumente bestenfalls als Hintergrundbegleitung agieren. Am häufigsten bei Konzerten vertreten sind Gitarren- und Schlagzeugsoli.
- Stagediving: Sprung von der Bühne, wobei man vom Publikum aufgefangen und weiter getragen wird, oft auch im Kombination mit Schlauchbooten oder ähnlichen Accessoires.

T

- Tieftöner: Bass(gitarre)
- Tour(nee): Konzertreise einer oder mehrerer Bands/Künstler über mehrere Tage/Wochen am Stück
- Turntable: Plattenteller, Plattenspieler

U

- unplugged: auf deutsch: "nicht eingestöpselt"
Gemeint ist damit ein Song oder sogar ein ganzes Konzert, der/das ohne Zuhilfenahme elektrischer (also eingestöpselter) Instrumente auskommt.

V

- Viersaiter: Bass mit 4 Saiten
- Violent Dancing: In der Regel von Anhängern des Hard- und Metalcore-Genres ausgeübter "Tanz", der zum größten Teil aus Karatekicks, Luftschlägen und Gorilla-Imitationen besteht.

W

- Wah-Wah-Pedal: Effektgerät für Gitarristen, das mit dem Fuß bedient wird. Seinen Namen verdenkt es dem Klang, den der Effekt im Gitarrensound auslöst. Benutzt wurde dieses Gerät z.B. in den -> Soli von "Enter Sandman" (METALLICA) oder "Sweet Child o’ mine" (GUNS’N’ROSES).

- Wall of Death: Es bildet sich eine Gasse im Publikum und beide Seite laufen, meist auf ein Signal des Sängers aufeinander zu. Endet immer in einem gewaltigen -> Moshpit.
- Whimp: Weichei, Lusche

X



Y



Z

Damit dürfte alles gesagt sein.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen.

Zum Beispiel für meine TOP 5 der Bands, die mit
"Q" anfangen:

Platz 5: QNTAL
Platz 4: QUIREBOYS
Platz 3: QUEENSRYCHE
Platz 2: QUIET RIOT

und

Platz 1: QUEEN

Danke fürs Reinhören.


Euer BLACKHEART

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (24.07.12)
Gerne gelesen!
Aber: Was bedeutet eine "Pommesgabel"?
- Ich will Pommes
- Ich habe Pommes
- Ich habe Pommes, aber kein Gabel dafür
- Ich bin auf Diät und tue so, als esse ich Pommes
- Bei dem Krach hier kann niemand was verstehen, also mache ich Handzeichen, die irgendwas darstellen
- Der mit dem Handzeichen "Pommesgabel" Angesprochene ist übergewichtig
?

 BLACKHEART (24.07.12)
@ Dieter und alle anderen, die sich auch diese Frage stellen:
Hier ein Link zu einer umfassenden Erklärung der Herkunft und Bedeutung des Zeichens, inklusive Metal-Szene:  Mano Cornuta.

Kleine Anmerkung dazu: RONNIE JAMES DIO machte dieses Zeichen bereits vor seiner Zeit bei BLACK SABBATH, als er bei ELF und RAINBOW sang. Somit war er es, der das Zeichen im Metal etablierte.

 Dieter_Rotmund (05.09.12)
Musikbegriffserklärungen, die ich vermisse (Schreibweisen unsicher!):

- Gig (Nicht das Boot)
- auflegen (Nicht das Telefon)
- headbangen (???)
- Bass (lt. Duden: "tiefe Männerstimme" !? )
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