BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Mittwoch, 03. August 2016, 04:06
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Echo zum ECHO

So, es ist also passiert.
Nach langjährigem Hin und Her, Nominierungen, Rücknahme dieser Nominierungen, Absagen anderer Bands, Forderungen der Fans pro und contra, haben FREI.WILD den "Echo" gewonnen. Noch dazu in der Kategorie "Rock/Alternative national".

Okay, sie haben deutsche Pässe, also ist die Einordnung in diese Kategorie wohl passend. PETER MAFFAY oder RAE GARVEY werden ja auch in den "nationalen" Kategorien nominiert.
In der Kategorie "Rock/Alternative international" hätten sie gegen AC/DC, MOTÖRHEAD, NIGHTWISH, PLACEBO und die Gewinner IRON MAIDEN auch keine Chance gehabt.

Oder etwa doch?
Ist der "Echo" für FREI.WILD nicht viel mehr eine politische Entscheidung, als eine gerechtfertigte? Die Fans dieser Band werden diese Frage natürlich verneinen. Ich nicht.
Vielmehr verweise ich auf CRISTIANO RONALDO und LEONARDO Di CAPRIO. Was die beiden damit zu tun haben? Ich erkläre es euch.

Dass CRISTIANO RONALDO 2013 zum "Weltfußballer des Jahres" ausgezeichnet werden würde, war so sicher, wie das "Amen!" in der Kirche. Im Vorfeld der Verleihung hatte der damalige FIFA-Präsident SEPP BLATTER RONALDO öffentlich parodiert, weshalb er bei der Wahl-Gala die entsprechende Retourkutsche bekam. Die Wahl RONALDOs war nicht leistungsbezogen, sondern einzig und allein eine "Watschn" für den ungeliebten Präsidenten.

Ähnlich sah es dieses Jahr bei der Vergabe der "Oscars" aus. LEONARDO Di CAPRIO hat in seiner Karriere schon etliche Filme gedreht, für die er den "Oscar" als "Bester männlicher Hauptdarsteller" hätte bekommen müssen ("Inception", "Gangs of New York", "Titanic") Nicht zu vergessen seine Darstellung des ARNIE in "Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa", für die er den "Oscar" als "Bester männlicher Nebendarsteller" hätte bekommen müssen. Infolgedessen wurde die Erwartungshaltung und damit der mediale Druck auf die Verantwortlichen der "Academy of Motion Picture Arts and Sciences" immer stärker, so dass sie gar nicht mehr anders konnten, als Di CAPRIO den "Oscar" zu geben. Andererseits wären sie von den Medien und Fans in der Luft zerrissen worden.

Gleiches gilt nun für die "Phono Akademie" als Ausrichter des "Echos". Mit der Nominierung FRE.WILDs legten sie auch gleichzeitig den Sieger der Kategorie fest, um dem wachsenden Unwillen der Fans, sowie negativer medialer Berichterstattung zu entgehen.
Jetzt sind die Fans ruhig gestellt (die gleichzeitig durch ihr Einschalten für Quoten gesorgt haben) und bei den nächsten zwei oder drei "Echos" wird man die Band nicht zu sehen bekommen, so dass Gras über die Sache wachsen kann. Bereits ab dem kommenden Jahr wird es keine Bandabsagen und damit keine Negativschlagzeilen mehr geben und wenn FREI.WILD dann in zwei oder drei Jahren mal wieder nominiert sind, kräht kaum noch ein Hahn danach. Sie gehören dann zum "Echo-Establishment".
Opposition sieht anders aus.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine FLOP 5 der weiteren "Echo"-Preisträger 2016.

Platz 5: ROBIN SCHULZ (Kategorie "Dance national")
Platz 4: ED SHEERAN (Kategorie "Künstler Rock/Pop international")
Platz 3: COLDPLAY (Kategorie "Gruppe Rock/Pop international")
Platz 2: ADELE (Kategorie "Künstlerin Rock/Pop international")

und

Platz 1: HELENE FISCHER (Kategorien "Crossover (national oder international)", "Musik-DVD/Blu-ray national" und "Live-Act national")

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "Bring me to Life" von EVANESCENCE

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (12.04.16)
Nun, gibt es denn einen Metal-Musik-Preis (evtl. gestiftet von der Degussa)?
Ich persönlich halte Herrn DiCaprio nicht für auszeichnungswürdig, aber der gezogene Vergleich mit der Filmbranche ist durchaus passend.
Graeculus (69)
(12.04.16)
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 BLACKHEART (12.04.16)
@ Dieter: Reine Metal-Preise gibt es wenige. Die mir bekannten, sind nach den Fachmagazinen benannt, die die Awards auch vergeben.
In England werden schon seit 1999 die "Kerrang! Awards" verliehen.
2009 zogen die USA mit den "Revolver Golden Gods Awards" und Deutschland mit den "Metal Hammer Awards" nach. Alle drei genannten Preise genießen bei den Bands hohes Ansehen, so dass sich bei den Verleihungszeremonien auch regelmäßig das "Who-is-who" der Szene die Klinke in die Hand gibt.
Wenn ich es mir einrichten kann, werde ich mal versuchen bei den "Metal Hammer Awards" live vor Ort zu sein. Natürlich wird es dann auch einen Frontbericht geben, sollte es soweit kommen.

 Dieter_Rotmund (13.04.16)
Prima! Ich hoffe (für dich), die spielen dann dort auch ihre Metalmusik?!
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