BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Freitag, 16. Juni 2017, 04:57
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Impressionen von der Musikmesse

Wenn man so auf Poetry Slam-Tour ist, hat man zwischen zwei Auftritten viel Zeit. Und wenn man, wie ich, am 7. April
in Frankfurt auftritt, und zufällig zur gleichen Zeit auch Musikmesse ist, dann nimmt man das natürlich mit.

Die Frankfurter Musikmesse besteht eigentlich aus zwei sparaten Messen, die aber thematisch zusammen gehören: der "eigentlichen Musikmesse" und der "ProLight & Sound", einer Messe für Licht- und Soundtechnik. Ich habe mich aber nur auf der "eigentlichen Musikmesse" umgesehen.
Zunächst einmal musste ich mich aber zurecht finden. Die "ProLight & Sound" fand nämlich in den vorderen Messehallen statt. Ich war aber auf der Suche nach den Hallen 8, 9 und 11, die die "eigentliche Musikmesse" beherbergten. Im vorderen der beiden Außenbereiche, auf dem diverse Beschallungsanlagen für Open Air-Veranstaltungen vorgeführt wurden, fand ich schließlich einen Plan der Hallen, an dem ich mich orientieren konnte. Ein allgemeinder Plan in Form einer faltbaren Broschüre, in der alle Stände der Aussteller verzeichnet sind, wäre trotz digitalem Zeitalter eine Alternative. Nicht jeder hat uneingeschränkten mobilen Datenzugang, was die Nutzung der zur Verfügung gestellten App nur für einen Teil der Besucher interessant machte. Ich gehörte nicht zu diesem Teil, fand dann aber trotzdem meinen Weg zur Halle 8.

In dieser Halle lag der Fokus auf Instrumentenherstellern aus den Bereichen Saiteninstrumente (sowohl Zupf- als auch Streichinstrumente) und Percussion. Gleich an einem der ersten Stände wurde die weltweit erste elektrische Konzertvioline ausgestellt, deren Kunststoffkomponenten ausschließlich mit 3D-Druckern hergestellt wurden.
Aussteller aus der ganzen Welt stellten ihre Handwerkskunst aus. Dabei wurde deutlich, dass nicht mehr nur auf "klassische" Materialien gesetzt wird. So wurden neben Instrumenten aus Holz auch solche aus Kunststoff und sogar Kohlefasern präsentiert. Vereinzelt waren auch Solokünstler oder Duos an den Ständen vertreten, die zu bestimmten Zeiten die Instrumente des jeweiligen Herstellers in kleinen, fast schon straßenkünstlerartigen Performances vorführten.
Im hinteren Teil der Halle wurden Holz- und Blechblasinstrumente ausgestellt. Interessierte konnten bei diversen Ausstellern in schallisolierten Kabinen die Instrumente selber testen.

Halle 9 passierte ich nur kurz auf dem Weg zur Halle 11 und später wieder zurück. In dieser Halle wurden sowohl Pianos, Orgeln und Keyboards, als auch DJ- und Aufnahmeequipment ausgestellt.

Mein Ziel war aber, wie bereits gesagt, die Halle 11. Hier wurden elektrische Gitarren und Bässe sowie Schlagzeuge und Becken ausgestellt, also Instrumente, die auch meinen persönlichen Musikgeschmack mehr berühren.
Was mich allerdings etwas wunderte, war das Fehlen einiger bekannter Marken. Zwar waren mit "Gibson" und "Ibanez" (Gitarren und Bässe) sowie "Tama" und "Sonor" (Schlagzeuge) vier große Marken vertreten, andere Namen wie "Fender", "Dean", "Epiphone" (Gitarren und Bässe) oder "Zildjian" (Becken) suchte man aber vergebens. Dafür viele kleinere Anbieter, deren Stände auch regen Zulauf hatten.
Gleiches galt auch für die je halbstündigen Vorführungen und Autogrammstunden diverser Gitarristen und Schlagzeuger verschiedener Genres. Während ich in der Halle war, war gerade Gitarristin JEN MAJURA (EVENESCENSE, ex-EQUILIBRIUM) vor Ort, die aktuell als eine der besten Gitarristinnen der Welt gilt. Dementsprechend lang war auch die Schlange bei ihrer Autogrammstunde.
Mich interessierten allerdings die sog. "Signature"-Modelle am Stand von "Ibanez" mehr, weswegen ich mich dorthin begab. Das Interessante an diesen Gitarren und Bässen ist, dass die Musiker, die sie spielen, die Basismodelle mit der Herstellerfirma gemeinsam modifizieren. Diese kann dadurch auf die individuellen Vorlieben der Musiker abgestimmte Instrumente bauen. So wurden u.a. die "Signature"-Modelle von Gitarren von u.a. STEVE VAI und KISS-Sänger und -Gitarrist PAUL STANLEY, sowie ein Bass von ARCH ENEMY-Bassist SHARLEE D’ANELO ausgestellt.

Im Anschluss begab ich mich in den hinteren Außenbereich, um mich ein wenig zu setzen und ein Bierchen zu trinken. Ich hätte mich auch an einem der diversen Street Food-Trucks etwas zu essen holen können, hatte allerdings keinen Hunger. Stattdessen lauschte ich ein wenig den Klängen des italienischen Duos, das gerade auf der hier aufgestellten "Wood and Brass-Stage" mit Klarinette und Keyboard aufspielte und bereitete mich mental schon einmal auf meinen eigenen Auftritt am gleichen Abend vor. Aber das ist eine andere Geschichte, die nicht mehr zum Themenbereich dieser Kolumne gehört.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der internationalen Instrumente auf der Messe.

Platz 5: Gitarren aus der Schweiz
Platz 4: Geigen aus Taiwan
Platz 3: Trompeten aus China
Platz 2: Becken aus der Türkei

und

Platz 1: Dudelsäcke aus Pakistan

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "Life is for Living" von BARCLEY JAMES HARVEST

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

Graeculus (69)
(11.04.17)
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 Dieter_Rotmund (11.04.17)
Gerne gelesen.

 BLACKHEART (11.04.17)
@ Graeculus: Kein Scherz. Die Dudelsäcke, genauer Great Highland Bagpipes, die dort ausgestellt waren, hatten sogar die typische schottische Karomusterung auf dem Sack. Sackpfeifen sind übrigens in mehr Kulturkreisen verbreitet, als man glauben mag. Hier der Artikel bei  Wikipedia.
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