Aufgespießt
Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag
Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"
Montag, 08. April 2013, 18:36
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Zweiter Teil der zweiten Gastkolumne....
von Matthias_B
von Dieter_Rotmund(http://www.keinverlag.de/autoren.php?autor=9073)
Februar war Freibadzeit (II)
Topfblumen standen entlang des Beckenrandes. Kleine Topfblumen hatten sie aufgestellt, an den Längsseiten des 50 Meter-Beckens. Dicht am Rand, direkt auf den Abflussgitter. Am Kopfende thronte jeweils ein zartes Pflänzchen auf einem der acht Startblöcke. Die wasserseitigen Haltegriffe an den Startblöcken waren so kalt, dass man sich nicht allzu lange daran festhalten mochte.
Die Blümchen hingestellt hatten die Betreiber, die Organisatoren, die „Kümmerer“ des Freibades. Anlass: Eröffnung der Freibadsaison – zumindest für dieses Freibad, angeblich ist es Jahr für Jahr die bundesweit früheste Saisoneröffnung eines Open-Air-Schwimmbades. Datum war der 22. Februar.
Es war trotzdem keine Heldentat, am 22. Februar ins dieses Freibad, in dieses Schwimmbad gegangen zu sein,. Das Wasser war geheizt. Nur wer völlig unbeweglich im Wasser verharrte, mag nach geraumer Zeit etwas gefröstelt haben. Doch diese gewöhnlichen „Ambeckenrandsteher“, wie sie in den Hochsommermonaten zuhauf zu sehen sind, waren am Eröffnungstag nicht gekommen. Eben sowenig schreiende Kinder, die jeden gewöhnlichen Schwimmbadbesucher an den Rand des Tinnitus treiben und den Schwimmern ständig ins Kreuz zu springen scheinen. Der Eröffnungstag an diesem 22. Februar 2013 war ein Plädoyer für das Schwimmen unter freien Himmel und an der frischen Luft, nicht für sommerliche Kinderbespaßung. Winterliche Freibadbenutzer sind „Frischluftfanatiker“, wie Thomas Bernhard sie bezeichnen würde. Auch Umziehen und Duschen an diesem 22.2. waren keine Heldentaten, die Umkleiden waren ebenfalls geheizt, nur wenige Meter waren zwischen der Tür zu den Umkleiden und dem Becken zu überbrücken. Geschwommen wurde sowohl „Brust“, auch die nicht sehr wirbelsäulenfreundliche Version mit dem Kopf ständig über Wasser, als auch „Kraul“. Fast immer sind – auch an diesem Tag - Rückenschwimmer unterwegs, die bar einer Hallendecke manchmal reichlich orientierungslos sind und niemals auch nur eine halbwegs ansprechenden Rückenschimmtechnik präsentieren. Sie sehen aus wie alte Walrosse, die behäbig mit den Flossen rudern. Woran erkennt man, dass man zu dick ist? Wenn beim Strandurlaub Greenpeace kommt und versucht, einen ins Wasser zu ziehen.
An diesen Februar wurde es früh dunkel, das Wasser dampfte in den Spätwinter hinein und beschränkte die Sichtweite oberhalb der Wasserlinie stark. Die große Außenuhr am anderen Beckenende konnte ich nicht lesen, geschweige denn erkennen. Zwei Bahnen waren wie immer für die abgesperrt, die kein Rentnerslalom schwimmen wollen. Zwei Bahnen für die „Kachelzähler“, die sich an die Verkehrsregeln halten und immer rechts schwimmen und die Mitte nur zum Überholen nutzen.
Ich hatte Mitleid mit den Topfpflänzchen am Beckenrand. Es herrschte Frost. Beim Atmen nach rechts sah ich, dass das Spritzwasser an den Blattenden gefror und Mini-Eiszapfen bildete. Was soll ich dazu sagen? Februar ist Freibadzeit.
Topfblumen standen entlang des Beckenrandes. Kleine Topfblumen hatten sie aufgestellt, an den Längsseiten des 50 Meter-Beckens. Dicht am Rand, direkt auf den Abflussgitter. Am Kopfende thronte jeweils ein zartes Pflänzchen auf einem der acht Startblöcke. Die wasserseitigen Haltegriffe an den Startblöcken waren so kalt, dass man sich nicht allzu lange daran festhalten mochte.
Die Blümchen hingestellt hatten die Betreiber, die Organisatoren, die „Kümmerer“ des Freibades. Anlass: Eröffnung der Freibadsaison – zumindest für dieses Freibad, angeblich ist es Jahr für Jahr die bundesweit früheste Saisoneröffnung eines Open-Air-Schwimmbades. Datum war der 22. Februar.
Es war trotzdem keine Heldentat, am 22. Februar ins dieses Freibad, in dieses Schwimmbad gegangen zu sein,. Das Wasser war geheizt. Nur wer völlig unbeweglich im Wasser verharrte, mag nach geraumer Zeit etwas gefröstelt haben. Doch diese gewöhnlichen „Ambeckenrandsteher“, wie sie in den Hochsommermonaten zuhauf zu sehen sind, waren am Eröffnungstag nicht gekommen. Eben sowenig schreiende Kinder, die jeden gewöhnlichen Schwimmbadbesucher an den Rand des Tinnitus treiben und den Schwimmern ständig ins Kreuz zu springen scheinen. Der Eröffnungstag an diesem 22. Februar 2013 war ein Plädoyer für das Schwimmen unter freien Himmel und an der frischen Luft, nicht für sommerliche Kinderbespaßung. Winterliche Freibadbenutzer sind „Frischluftfanatiker“, wie Thomas Bernhard sie bezeichnen würde. Auch Umziehen und Duschen an diesem 22.2. waren keine Heldentaten, die Umkleiden waren ebenfalls geheizt, nur wenige Meter waren zwischen der Tür zu den Umkleiden und dem Becken zu überbrücken. Geschwommen wurde sowohl „Brust“, auch die nicht sehr wirbelsäulenfreundliche Version mit dem Kopf ständig über Wasser, als auch „Kraul“. Fast immer sind – auch an diesem Tag - Rückenschwimmer unterwegs, die bar einer Hallendecke manchmal reichlich orientierungslos sind und niemals auch nur eine halbwegs ansprechenden Rückenschimmtechnik präsentieren. Sie sehen aus wie alte Walrosse, die behäbig mit den Flossen rudern. Woran erkennt man, dass man zu dick ist? Wenn beim Strandurlaub Greenpeace kommt und versucht, einen ins Wasser zu ziehen.
An diesen Februar wurde es früh dunkel, das Wasser dampfte in den Spätwinter hinein und beschränkte die Sichtweite oberhalb der Wasserlinie stark. Die große Außenuhr am anderen Beckenende konnte ich nicht lesen, geschweige denn erkennen. Zwei Bahnen waren wie immer für die abgesperrt, die kein Rentnerslalom schwimmen wollen. Zwei Bahnen für die „Kachelzähler“, die sich an die Verkehrsregeln halten und immer rechts schwimmen und die Mitte nur zum Überholen nutzen.
Ich hatte Mitleid mit den Topfpflänzchen am Beckenrand. Es herrschte Frost. Beim Atmen nach rechts sah ich, dass das Spritzwasser an den Blattenden gefror und Mini-Eiszapfen bildete. Was soll ich dazu sagen? Februar ist Freibadzeit.
Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag
Bis etwa Mitte der Nullerjahre trieb ich mich oft in einem studentischen Internetforum herum; dort gab es einen Thread namens "Schwimmbaderlebnisse", der zu den unterhaltsamsten dort gehörte.
Leider gehört Schwimmen nur für die wenigsten Menschen zum Alltag, oder wenigstens "Monatstag"; meine Doppelgastkolumne ist es vermutlich auch nicht gelungen, den offensichtlich zahlreichen Nicht-Schwimmern bei kV diese Welt nahe zu bringen. Nun, man kann die Menschen nicht zu ihren Glück zwingen.
Leider gehört Schwimmen nur für die wenigsten Menschen zum Alltag, oder wenigstens "Monatstag"; meine Doppelgastkolumne ist es vermutlich auch nicht gelungen, den offensichtlich zahlreichen Nicht-Schwimmern bei kV diese Welt nahe zu bringen. Nun, man kann die Menschen nicht zu ihren Glück zwingen.