Aufgespießt
Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag
Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"
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Mau, mauer, Maut
von SchorschD
Schon die Goten kannten das System Geldeinnahme durch Gebühren, denen man sich kaum entziehen kann. Durch die Jahrhunderte verfeinerte man das System. Kein Mensch sollte mehr über eine Brücke, durch ein Tor kommen ohne in irgendeiner Form zu bezahlen. Die Begründung für den mehr oder weniger willigen Entlöhner war und ist gleich geblieben. Mit seinem Beitrag wird das Verkehrswegenetz erneuert und ausgebessert. Ein in der Geschichte festgehaltenes Ereignis kennen viele. Herzog Heinrich der Löwe, Herzog über Bayern beschloss vor 800 Jahren, dass es viel sinnvoller wäre, die bestehende Brücke über die Isar abzureißen. Die Maut für dieses Bauwerk kassierte nämlich der Bischof von Freising. Mit dem zu erwartenden neuen Geldfluss konnte der Herzog eine neue Brücke über den Isarfluss errichten und verdiente noch dabei. Das Salz in der Suppe war noch der Salzhandel, denn die braven Salzkutscher brauchten unbedingt eine Brücke. Wie es halt so ist im wirklichen Leben: Der Bischof erhob lauten Protest beim Kaiser. Der jedoch konnte auch zählen und stellte schnell fest: "Der Herzog bringt mir mehr Ritter als der kleine Bischof." Was vor 800 Jahren geschah, wiederholt sich in anderer Form immer wieder, zeigt es doch, dass Freiheit oft die Freiheit des Stärkeren ist.
Auch in den Jahren 2013/14 und weitere wird sich ähnliches wiederholen. Herzog Horst über Bayern erwog in seinem Inneren, dass die Maut für PKWs auf Deutschlands Autobahnen sinnvoll zu nutzen wäre. "Stopp!" werden nun einige sagen. Herzog Horst denkt also nicht nur an Bayern, sondern an Deutschland. Aber die unterschätzen den scharfen mit politischen Winkelzügen vertrauten Verstand des Chefs der bayerischen Profichristen. Horst, der Bayernherzog weiß natürlich, dass die PKW-Maut mehr kostet als sie einbingt. Dass sie nur für Ausländer und nicht für das brave Volk der Deutschen gelten soll, das ist sein nach außen vertretenes Argument. In seines Gehirnes Winkeln denkt er von vorneherein daran, dass die bösen Bürokraten in Brüssel da nicht mitmachen würden. Wo soll denn dann des Pudels Kern liegen. Es wird genug im Bayernland geben, die ihm aus tiefsten Grund recht geben. Recht geben sie ihm damit, dass die Ausländer, die ja nur Europäer und keine Deutschen sind, gefälligst zahlen sollen. Und dafür geben sie dem guten Landesvater Horst und seiner Partei ihre Stimmen. Damit wird die deutsche Königin Angela ihn brauchen, weil er so viele Stimmen hat und Herzog Horst kann zeigen, dass das, was er will, auch gemacht wird. Aufgrund dieser Sachlage weiß er auch, dass er überhaupt kein Konzept braucht für seine Idee. Das meint der ADAC, weil er politisch nicht so bewandert ist. So, wie er es seinen Wähler glauben macht, kommt es eh nicht. Eines allerdings wird kommen. Ist die Maut erst eingeführt, dann wird sie beibehalten, die Bestimmungen werden schluckzessive gändert und bringen dann viel Geld. Vielleicht nicht nur für den Straßenbau. Und noch etwas, woran man ganz leise denken darf. Die Reichensteuer konnte die Union abblocken. Die Steuern für alle, egal ob reich, ob arm, hat man erhöht. "Mau, mau!", ruft die verärgerte Bürgerin, der verärgerte Bürger aus. Zu spät!
Aber wie wars. Der Bayernherzog Heinrich der Löwe wurde letztlich rasiert vom Kaiser Rotbart und ging nach England ins Exil.Die Kleinstutzung durch Königin Angela hat schon begonnen. Drei Minister für die CSU , aber welche. Die Einflussreichsten sind es nicht. Dass Herzog Horst ins Exil muss, z.B. - welche Schmach - nach Brandenburg, passiert nicht. In Bayern darf er weiterhin vor Kraft kaum laufen. " Basd scho. Edsedla wärds scho besser." Für alle Nichtfranken: "Das ist so schon in Ordnung. Jetzt wird es schon besser."