Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Dienstag, 28. Juli 2015, 11:22
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Armut heißt Einsamkeit

von  SchorschD


Einsam, allein, aus dem sozialen Gefüge herausgefallen war die Grundbedeutung, die man mit „arm“ vor Jahrhunderten verband. Die Grundbedürfnisse nach menschenwürdigem Wohnen, angemessener Kleidung, gesunder Nahrung, Leben in der Gesellschaft sind nicht mehr oder nur noch eingeschränkt möglich: das versteht man unter Armut. Und natürlich ist die Vereinsamung die Folge. Denn wer - warum auch immer - unter 60% des mittleren Einkommens rutscht, wird ausgegrenzt und zieht sich selber in die Einsamkeit zurück. Wenn Kinder nicht mehr bei Schullandheimaufenthalten mitwollen, müssen bei den Erziehern die Alarmglocken schrillen. Doch soll das ein Thema fürs reiche Deutschland sein? Bei uns kann es so etwas doch nicht geben, da an der Regierung Parteien beteiligt sind, die wichtig und von sich eingenommen sozial, christlich und sozialdemokratisch im Namen führen?
15,5 % der Bevölkerung, klagen VdK und Paritätischer Wohlfahrtsverband, werden in Deutschland von Wohlstand und Entwicklungschancen nicht mehr erreicht. Dabei ist die Entwicklung der Altersarmut noch einmal stärker ansteigend. Zwischen 2009 und 2013 wuchs die Armutsquote bei Rentnern viermal stärker als die der Gesamtbevölkerung. Von den Jugendlichen unter 15 Jahren leben 1,6 Millionen in Hartz-IV-Familien. Ein Prachtkind der Sozialdemokratie, deren damaliger Vormann ein Neoliberaler par excellence heute von seiner Partei noch nicht ausgeschlossen ist und die SPD heute noch keine Anstrengungen unternimmt, dieses Hartz-IV-Monstrum abzuschaffen. Schämt sich eigentlich keiner der Verantwortlichen, wenn der UN-Ausschuss für Kinderrechte kritisiert, dass die Gesundheitsvorsorge für arme Kinder mangelhaft sei und sich dies in chronischen Krankheiten, unbehandelten Zahnerkrankungen und Fehlernährung äußere? Im reichen Deutschland!! Wer da nicht vom Zorn gepackt wird, hat kein Herz.

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