Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Dienstag, 20. März 2007, 01:20
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Psychopathen in Chefetagen

von  AlmaMarieSchneider


Weil Manager Bilanzen fälschten und Gelder beiseite schafften musste der US-Konzern Enron 2001 Insolvenz anmelden. Dies kostete 20 000 Mitarbeitern den Arbeitsplatz.
Professor Robert Hare ist sich sicher, dass das das Werk von Psychopathen war.
Um Firmen vor derartigen Risiken zu schützen entwickelte er den Business Scan 360.
Schon bei der Einstellung sollen Psychopathen ausgefiltert werden oder zumindest soll es ihnen unmöglich gemacht werden in die Führungsetage vorzudringen.

Nun stellen wir uns Psychopathen oder Personen mit dissozialer Persönlichkeitsstörung, wie man sie zeitgemäß bezeichnet, hauptsächlich als kaltblütige und nicht zu therapierende Serienkiller vor. Sofort fallen Namen wie Jürgen Bartsch, Jeffrey Dahmer oder Fritz Haarmann. Wohlüberlegt, ohne Mitgefühl für ihre Opfer oder Schuldgefühle bei ihren Taten töteten sie.
Nicht fähig selbst Gefühle zu empfinden, waren sie ständig auf der Suche nach Stimulation. Hatten sie „ihren Kick“ gefunden, gab es kein Aufhören mehr.

Aber nicht alle Psychopathen werden zu Mördern. Manche suchen diese Stimulation auch in der Wirtschaft. Je größer das Risiko, desto größer ihr persönlicher Kick. Ihr enormes Selbstbewusstsein, ihr aalglatter Charme, gekonntes Lügen und das Fehlen jeglicher Schuldgefühle lässt sie cool und überlegen wirken. Niemand wagt es zunächst gegen dieses unverantwortliche Handeln vorzugehen. Zu gefürchtet sind ihr impulsives Handeln, durchaus gepaart mit krimineller Energie.

In US-Studien stellte sich heraus, dass der Anteil von Personen mit „dissozialer Persönlichkeitsstörung“ unter höherrangigen Managern besonders hoch ist.
Auf rund einhundert Angestellte kamen acht Psychopathen. In Deutschland soll es rund
800 000 Personen mit dieser Störung geben.
Diese Personen fallen kaum durch körperliche Aggressivität auf, jedoch kommt das Krankheitsbild mit typischen Eigenschaften wie Unberechenbarkeit, der Neigung andere zu beschuldigen und Verantwortungslosigkeit zum tragen und kann durchaus Firmen in den Ruin treiben.

Vermutlich handelt es sich um einen Defekt des X-Chromosomes. Bei Männern führt dieser Defekt möglicherweise im Zusammenhang mit dem Y-Chromosom zu extrem egoistischen und kaltblütigen Verhalten im Arbeitsleben oder im sozialen Umfeld. Frauen sind in der Regel (weil zwei X-Chromosome) nicht betroffen.

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag


 AndreasG (20.03.07)
Obwohl ich denke, dass die Einschätzung grundsätzlich richtig ist, sind mir die genannten Zahlen etwas suspekt. 800.000 Betroffene hießen: 10 Mio Angestellte (wegen 8 %). Meines Wissens haben wir mehr Arbeitnehmer in Deutschland (oder geht es nur um Angestellte?). Gilt das für 8 % der Männer oder 8 % ohne Geschlechtsbestimmung (dann wären es leicht 16 % der Männer, keine Minderheit also) ... - Das Problem an sich gibt es natürlich - und es ernährt sich selber. Man bedenke nur die Schnapsideen, die immer wieder propagiert werden und bei denen es den Beteiligten gar nicht in den Sinn kommt nachzudenken, ob so etwas funktionieren kann. Selbstdarstellung, Status als Glücksersatz, der konzentrierte Blick auf die eigenen Schuhe, bloß nicht zuhören und verstehen wollen, sich von offensichtlichen Blendern umschleimen lassen, Argumente für seine Position suchen und nicht durch Argumente die beste Position finden ... die Faktoren sind vielfältig. - Ob es mit Frauen besser wäre? Nun ... wenn ich mir anschaue, wen es in die entsprechenden Positionen drängt und wie die derzeitige Situation ihren Stempel aufdrückt, so kann ich kaum glauben, dass es die Frauen, die so hoch kommen, besser hin bekommen (was nicht gegen, sondern für Frauen auf diesen Posten spricht; denn: schlechter werden sie es bestimmt nicht machen). - Aber sind es nur die Angestellten? Was ist mit der Politik? - Ach je ... Liebe Grüße, Andreas

 AlmaMarieSchneider (20.03.07)
@ Friedhelm
Es gibt gute weibliche wie auch männliche Manager. Man müßte nur diese Risikogruppe etwas ausfiltern.

@Lebenslust
Karrieregeil ist nur ehrgeizig aber nicht psychopathisch.
Der Psychopath handelt absolut eigennützig. Das Firmenwohl und die Folgen für Mitarbeiter ist ihm ziemlich egal.

@AndreasG
Die angegebene Zahl kann nur eine Hochrechnung basiert auf die bereits erfassten Personen sein. Vermutlich enthält sie auch den "mordenden Anteil" der Psychopathen.
Fest steht jedoch, daß US-Studien einen gehäuften Anteil unter Managern in Führungspositionen festgestellt haben.
Der Frauenanteil in Führungspositionen ist leider immer noch sehr gering. Über psychopathisches Verhalten gibt es keine Aussagen. Es gibt nur die Aussage, daß sie so gut wie nicht vom Gendefekt betroffen sind.

Es gibt sicherlich psychopatische Politiker. Denke man an Nordkorea. Ganz echt war der Hitler wohl auch nicht.
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