Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Montag, 04. April 2016, 22:17
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Leistungen der Igel

von  SchorschD


Jedem Gärtner, dem sein Hobby nur dann richtig Freude macht, wenn auch die Tiere nach ihrer Natur darin leben können, weiß, dass er sein Biotop auch igeltauglich gestalten muss. Der Bund Naturschutz lässt die Igel zählen um das seine für ihr Wohlergehen zu tun. Ihr englischer Name Hedge Hog zeigt auch, dass er als Heckenschwein sehr nützlich ist. Und Wilhelm Busch preist ihn in einem philosophisch tiefgründigen Gedicht als bewaffneten Friedenshelden.
Mit diesen Gedanken im Hinterkopf vermutet man menschenfreundliche Absichten, wenn Medici ihre IGeL ( Individuelle Gesundheitsleistungen ) anpreisen. Doch schnell kommt dem Menschen der Spruch: „Trau, schau wem!“, in den Kopf, sobald er sich näher damit befasst. „Igel“, so die inzwischen gängige Begriffsbezeichnung müssen selbst bezahlt werden. Kassen kommen dafür nicht auf, weil sie nicht ausreichend zweckmäßig sind und ihr Sinn umstritten ist. Von der Akupunktur zur Migränephylaxe über einen Thrombosecheck bis zur Blutegeltherapie bei Knieathrose, der Zahl der „Igel“ sind keine Grenzen gesetzt und die Liste ist endlos lang. Rat sollte man sich bei Verbraucherzentralen, bei seiner Krankenkasse, im Internet holen. Ohne Googeln läuft nichts mehr.
Es gilt auch hier die alte Binsenweisheit, dass in allen Berufssparten die weit überwiegende Mehrheit ehrlich ihre Arbeit macht. Einige handeln sicher auch im guten Glauben und ein paar Beutelschneider gibt es eben auch.
Die Igel im Garten werden selbstverständlich weiterhin unsere Freunde bleiben.

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