*Schluck*

Alltagsgedicht

von  apocalyptica

derweil der arme schlucker schluckt
und sich der steuerzahler duckt
steigen preise im galopp
man erklärt uns ganz salopp
das sei schon immer so gewesen
nur so könne der staat genesen

der staat, das sind doch aber wir
da stelle ich die frage mir
wie bitte kann ich selbst gesunden
wenn all mein geld im topf verschwunden
aus dem nur ein paar reiche essen
die ihre umwelt längst vergessen

und sich ihre bärte krabbeln
während ihre bäuche schwabbeln
die wohlgenährte oberschicht
stört sich am armen schlucker nicht
der, wohin er sich auch wendet
sieht, wie man sein geld verschwendet

lohn- und mineralölsteuer
sind ihm schon lang nicht mehr geheuer
das auto musst’ er längst verkaufen
zum arbeitsamt kann er ja laufen
denn sein boss hat angedroht
„uns’re zahlen werden rot!“

da fragt man sich doch jeden tag
wie das wohl weiter gehen mag
l’état, c’est moi! so sprach man einst
was nützt es heute, wenn du weinst?
ändern kannst du es doch nicht
zahlen ist des bürgers pflicht!


Anmerkung von apocalyptica:

Dies ist meine spontane Antwort auf   Steuermann: Volldampf voraus! von  Bonobo

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Kommentare zu diesem Text

seelenliebe (52)
(28.05.06)
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 apocalyptica meinte dazu am 28.05.06:
Guten Morgen, liebe Anne, und ein herzliches Dankeschön für deinen Kommentar und den Sternenglanz! Ja, es war eine spontane Antwort an Andreas, die ich eigentlich als Kommentar zu seinem Gedicht posten wollte, aber dann hat das Ding irgendwie eine" Eigendynamik" entwickelt, und ich habs halt diesmal offiziell gepostet, weil ich eben auch der Ansicht bin, dass man seinen Gedanken mal in dieser Form Luft machen sollte. Freu mich wirklich über deine Zustimmung!
Auch dir ganz doll herzliche Grüße und einen dicken Knuddler,
die -bea

 GillSans (28.05.06)
ja so ist das: man fragt sich nicht mehr, sondern schluckt....
LG Gill

 apocalyptica antwortete darauf am 28.05.06:
Nun, liebe Gill, die Doppeldeutigkeit meines Titels wurde mir erst etwas später bewusst... und trotzdem, manch armer Schlucker sucht sicher sein Heil im Schlucken...macht dadurch zwar sicher nichts anders oder besser, aber immerhin hilft es, einen Moment zu vergessen...
Tja, und Steuererhöhungen müssen wir halt alle schlucken! ;)
Ich dank dir für deinen Komm und grüß dich herzlich in deinen Sonntag,
die -bea
TanzderSinne (30)
(28.05.06)
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 apocalyptica schrieb daraufhin am 01.06.06:
Das Verrückte an der ganzen Sache ist, dass wir schlucken müssen...ob wir wollen oder nicht...uns fragt ja keiner!
Nachdenkliche Grüße,
die -bea :/
Serenade (45)
(28.05.06)
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 apocalyptica äußerte darauf am 01.06.06:
Liebe Rita,
stimmt wohl, es gibt nur zwei Schichten...die da oben und uns hier unten, da müssen wir irgendwie durch, auch wenns wehtut....
Ich dank dir sehr für deinen Kommentar und grüß dich von Herzen!
*knuddl* die -bea
steinkreistänzerin (46)
(28.05.06)
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 apocalyptica ergänzte dazu am 01.06.06:
Du Liebe, manchmal ist das eben so...ich will einfach nur nen Komm schreiben, und dann formen sich die Gedanken zu einem eigenen Gedicht...und dann kommt eben sowas dabei raus! ;)
Knuddelgrüße an dich,
deine -bea =)
Brian (69)
(14.08.06)
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 apocalyptica meinte dazu am 14.08.06:
Hallo Brian,
ich freu mich, dass du mal bei mir vorbeigeschaut hast! Und ich freu mich natürlich noch mehr, dass dir mein Text gefallen hat! Eigentlich war es ja zunächst nur die spontane Antwort auf das Gedicht von Andreas, aber dann hat mein "Schlucker" mehr und mehr Eigenleben entwickelt! ;)
Ich grüß dich lieb,
die -bea
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