Auf dem Präsentierteller

Gedankengedicht zum Thema Verletzlichkeit

von  Blutmond_Sangaluno

Alle Augen auf mich
Seht- die Tränen laufen
Weine um dich
Vor dem Menschenhaufen

Alle Augen starren
Seht mich nicht so an
Wenn alle so verharren
Frage ich mich wann-

Es endlich endet
Auf dem Präsentierteller
Wann sich's wendet
Meine Stimmung tief im Keller

Ich bau mir eine Mauer
Und keiner dringt dort ein
Tausend kalte Schauer
Doch dieser Raum ist mein

Allein in meinen Tiefen
Allein in der Unendlichkeit
Allein, als sie mich riefen
Einsam weit und breit

Keiner verletzt mich
Nicht mal ich kann das
Aus Stein innerlich
Frag ich wie und was

Warum müssen Menschen starren
Warum müssen sie hassen
Warum müssen sie dann verharren
Warum können sie's nicht lassen

Meine Gefühle wärn noch da
Und ich hätt keine Sorgen
Es ist recht sonderbar
Doch alles bleibt verborgen

In mir
Und in alle Zeit
Bis ich bin bereit
Die Mauer zu durchbrechen
Und mich dann zu rächen


Anmerkung von Blutmond_Sangaluno:

Das Gedicht bringts auf den Punkt... denke ich.

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Kommentare zu diesem Text

Traumfängerin (23)
(02.07.06)
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 Theseusel (03.07.06)
Alle, die dem lyrischen Ich in Deinem Gedicht unrecht getan haben hatten vielleicht genau das vor, was dieses sich in der letzten Strophe wünscht... es "denen" heimzuzahlen und spüren zu lassen, wie es ist, wenn jemand an den Pranger gestellt und verhöhnt wird! Dieser Wunsch ist nachvollziehbar. Das Ich täte sich den größten Gefallen, wenn es die Mauern durchbricht ohne sich zu rächen, denn es bestraft auch jedesmal sich selbst...denke ich! Liebe Grüße von Gerd

 Blutmond_Sangaluno meinte dazu am 03.07.06:
Lieber HeGe (Den Namen wirst du nicht mehr los)!

Das Ich sollte ohne Rache die Wand, die Mauer einreißen,
egal wie ihm geschadet wurde.
Aber aus Verzweiflung heraus können manche so etwas
nicht mehr steuern,
Ihr Leben wurde zerstörrt und der Rest ihrer Seele kann
sich nicht mehr anders helfen, als sich zu rächen.

Ich habe wohl hier eine der beiden Extremen geschrieben.
Die andere wäre, dem Druck nicht Stand zu halten, an
der Außenwelt zu zerbrechen.

Danke für dein Komentar!

Gruß
Sanga

Es ist schwer, Mauern einzureißen.
Ich arbeite daran.
Vielleicht hast du es gemerkt, das klingt so in deinem Komentar.
Für den Rat danke ich dir.

 HEMM (07.07.06)
Hallo Blutmond_Sangaluno,
Ein Text aus dem Leben, gut gebracht. Haben sicher viele schon erlebt.

Vorschlag für zwei kleine Änderungen:
(wärn und hätt)

Meine Gefühle währen noch da
Und ich hätte keine Sorgen
Es ist recht sonderbar
Doch alles bleibt verborgen

ist auch leichter zu lesen.
Liebe Grüße HEMM

 Blutmond_Sangaluno antwortete darauf am 07.07.06:
Omg... In der Tat...
Es hört sich echt besser an.
Wahnsinn, dass einem das selbst erst auffällt,
wenn man drauf angestoßen wird.

Hab vielen Dank!

Gruß
Sanga
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