Zwiegespräch von Erinnerung und Narben
Sardanon:
Und wenn der Schmerz verblasst, hinterlässt er zumeist doch Narben, und sie sind es die, die so verhasst, weil sie stehts neue Schmerzen gaben und immerzu,
zehren sie an dir und lassen dich stumm weinen und doch sind sie immer was sie sind, die zeichen von dem einen
Und doch ist's einfach etwas, das mich schon oft beschäftigt hat
Denn auch ich trage jene Zeichen, tief in meinem Sein und sie werden niemals weichen, ich nie ohne Narben sein
Blutmond:
Nicht jede Narbe bleibt auch Innen, tief im Dunklen Sein, manche tiefgeschnittnen Narben bleiben auf dem Körper mein.
Jeden Tag muss ich mich fragen, was mich ritt in diesen Stunden, wo ich schnitt bis tief herab,
meine seelig schönen Wunden.
Heute nur noch Abbilder von frührer Zeit,
doch das Messer liegt- Stund um Stund- bereit
Sardanon:
Und doch sind es diese Narben, die an der Oberfläche ruhn, die nur wiederspiegeln jene, die zuvor im Innern waren schon
und dort lagen lange und fraßen an dem Geist,
bis schließlich der Schrei von jenem, die Hand zur
Klinge greifen heißt
Blutmond:
Die Wunden verheilten und das hieß erneut das Messer nehmen, meinen Atem ließ es lähmen, wenn der nächste Striemen kam, und das Blut floß, so ruhig, so warm. Je tiefer und je weiter, ließ es mich lächeln, als wär ich heiter.
Doch ich wusste mit jedem Schnitt, mit jedem Schritt, den ich ging, was damit zusammenhing, dass es Erinnerungen bleiben würden und das waren die größten Hürden.
Sardanon:
Und stehts sprechen jene Narben, von den Schlägen eines Lieds, wenn würd die Kraft versagen, und es einen zum Ausgleich zieht, doch ein jeder sollte wissen, dass diese Narben sind kein Muss, denn letztendlich waren sie entschieden und vom eigenen Willen Schluss
Blutmond:
Nur das Aufhören, es fällt mir so schwer, mein Kopf, mein Herz, fühlt sich so leer.
Ausgebrannt und ohne Lebenskraft, eine tiefe Wunde klafft.
Sie sagt mir, beende es hier, mach Schluss, für immer sonst wird es nie besser, nur schlimmer
Sardanon:
Doch sieh, es gibt noch andre Wege, Hoffnung, Träume, überlege, was dir kann geben jene Kraft,
seien es nun Freunde oder die Leidenschaft,
denn beides so höre was ich dir da sag, ist es was dir da noch zu helfen mag
Blutmond:
Hoffnung, Träume, Allerlei, das ist doch alles Gerede, für mich ist das Leben hier vorbei.
Was soll mich halten, an so einem Ort, bin ich nicht glücklicher dort, an dem Platz, wo Seelen träumen, sich Herzen erneut aufbäumen, um zu leben im Paradis, mit Milch und Honig neben der Wies, ein Traum, den es sich zu träumen lohnt, niemand wird dort verhohnt. Frei ist man dort, so unendlich frei, alles endet, ist dort vorbei
Sardanon:
Doch ist's das gesagt Gerede, nur dies nach dem du dich sehnst,
ich gab es auf zu versuchen, dass ich dahin gehe, denn mein Platz ist hier,
der Dinge lauf, das was ich tu, das was ich seh,
all jenes was ich fühle und immer scheint es, wenn ich weitergeh, dass mich was neus umspühle,
denn ich seh es immerzu, was sich andere erhoffen und jenseits von all dem Schmerz und Leid, ist jene Ruh, die vom Frieden ward getroffen.
All jenes was sich je einer hat gewagt, zu versuchen zu erreichen, es waren Hoffnung, Träumerein, sie werden niemals weichen, denn sie sind es die dich weiterfahrn, in dem hier und heute
und wenn du mit dem Ende hast die Chance vertan, war es weil du es dich nicht trautest
und sehe dort, drausen in der Welt, da gibt es nicht nur Schmerzen,
nein es gibt noch Freund und Held, und jene die leben mit dem Herzen,
gute Freunde, die stehn bei dir und halten dir die Schulter,
den Rücken fest an deinem stehn, wird es immer weiter gehn, und Lieb und Leid, stehn na zusamm, genauso wie Enttäuschung und das Hoffen und wenn du in den Zweifeln sinkst, denk dran es ist immer alles offen, es gibt mehr als schwarz und weiß und es ist nicht alles grauen, du musst nur hoffen und auf dein herz vertrauen, das dich führet immer hin, zu jenen die dort warten und du findest in dieser Welt, deinen eigenen paradisschen Garten
und zweifelst du etwa an dir, schau einfach nach den jenen, die stärken stehts den Rücken dir, und sich nach dem gleichen sehnen
Blutmond:
Ich gebe auf, so ist der Lauf- der Dinge,
die Widerworte stelln sich ein, die Sorgen schiebe ich dann klein, dass man sie bewältigen kann, und irgendwann- werden sie vernichtet werden, dann hab ich keine Beschwerden, die mich plagen in dunkler Nacht, die ich banne mit deiner Macht.
Du gibst mir Mut, du gibst mir Halt, werd mit mir zusammen alt. Gemeinsam halten wir die Wage, dass nie mehr kommt so eine Klage.
Dass nie mehr eine Gefahr uns droht, dass wir niemals denken- an den Tod
Sardanon:
Und auch wenn wir denn mal dran denken, so können wirs uns schenken, wir halten fest an unserm Glück und wenn wir s verliern, holen wir es uns wieder zurück