Alkohol

Sozialdrama zum Thema Abhängigkeit

von  Bohemien

Hilft zu vergessen,
gibt Trost und nimmt die Schmerzen,
er ist wie eine starke Schulter, an die Du dich lehnen kannst,
wenn deine Qualen zu groß,
Du keine Hoffnung mehr hast,
zu entkommen aus dem Sumpf, der dich gefangen hat und jetzt in die Tiefe zieht.

Doch ist er es nicht,
der dir alles nimmt und dir keine Wahl läßt,
zu entscheiden,
welchen Weg Du gehen solltest.
Hat er nicht alles zerstört,
in dir und um dich herum,
wie konntest Du dich ihm nur anvertrauen,
auch wenn deine Not noch so groß,
ein Ausweg nicht zu sehen war.

Warum hast Du dich nicht gewehrt,
wie Du es immer getan hast,
wenigstens versucht zu kämpfen,
damit er es nicht so leicht hätte,
diese Schlacht zu gewinnen.
Vorbei ist er nun, die Kräfte nicht mehr vorhanden,
die Du einst besaßt,
um wieder hochzukommen,
der Krieg, dein Kampf, den Du nie versuchtest,
ist verloren.

Was uns bleibt zu sagen,
Du warst nicht stark genug,
um zu bestehen,
dein Wille reichte nicht aus,
dich selbst zu retten,
vor dem Ende der ewigen Dunkelheit,
doch tragen wir nicht alle die Schuld,
haben wir nur versucht unser Gewissen reinzureden,
um nicht mit Vorwürfen,Zweifeln an uns selbst,
vor deinen Scherben zu stehen, verzeih-die Angst um unser Leben, hat blind gemacht.-Vergib, wenn Du kannst.

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Kommentare zu diesem Text

Pfauenauge (49)
(30.07.06)
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seelenliebe (52)
(30.07.06)
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 rela (01.08.06)
Der Alkohol ist wirklich nicht die Schulter an die man sich anlehnen sollte, denn es ist eine trügerische Geborgenheit.
Es ist schwer für Betroffene aus dem Teufelskreis der
Selbttäuschung auszubrechen und schaffen sie es,
benötigt es viel Disziplin und ein Leben lang Arbeit an sich selbst um nicht rückfällig zu werden. Eine schwere Aufgabe
für seelisch labile Menschen. Auch Freunde oder Familie
können oft nicht helfen wenn der Betroffene die Hilfe nicht annehmen will. Alkoholismus ist eine Krankheit. Heilung nur
möglich, wenn der Betroffene sie von ganzem Herzen will.
Ein interessanter Text der viele Gedanken in mir auslöst, denn
in meinem Umfeld gibt es eine betroffene Person, die immer wieder dagegen kämpft und scheitert. Das einzige was man tun kann ist, seine Schulter anzubieten, Mut zu machen und
zu hoffen, daß es fruchtet. Liebe Grüße, Rela
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