Aufgeblättert

Text zum Thema Beziehung

von  leorenita

Aufgeblättert lag es da, dreimal ging sie daran vorbei als interessiere sie sich nicht dafür.
Dabei schien es zu rufen, sieh her, blättere in mir, lies. Im darüber hinweg Sehen kam ihr der Schriftzug vertraut vor, sie stutzte, aber nein, das ging sie nichts an, es war eindeutig ein Tagebuch, nicht ihres, da sie nie eines geschrieben hatte, und in fremden - las sie nicht.
Sie kochte Kaffee, räumte die Spülmaschine ein, sortierte Wäsche, wischte Staub und vergaß. Als sie sich mit einer Tasse Kaffee an den Tisch setzte, fiel es ihr wieder ins Auge.
Klein, quadratisch, mit Lasche, Schloss und Goldschnitt. Wie war es hierher geraten? Sie lebte alleine - mit Katze, dressiert zwar, aber Schreiben konnte die nicht. Scheinbar beiläufig drehte sie das Bändchen zu sich, es war ihre Handschrift.
Lies mich, stand da, dann wirst du verstehen.

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Kommentare zu diesem Text

Lyrine (43)
(09.10.06)
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 leorenita meinte dazu am 09.10.06:
Ja, so könnte es sein,aber ich habs noch nicht gelesen, vielleicht bildet es aber auch einfach die Gedanken des Lesers ab. Wer weiß vielleicht zeigt es jedem eine andere Schrift, damit wären wir schon wieder in er Nähe des Orakels. LG, Regine

 Theseusel (09.10.06)
Erst mal *froi* Leo und nach dem Dialog mit Bettina versuchte ich mir vorzustellen die Hand lese die Schrift...also in Blindenschrift verfasst...dann blättert die Seele auf oder den Lack von ihr ab...ob im Verhältnis zu sich selbst oder im zwischenmenschlichen Bereich...ein sich öffnen:) Grüße von Gerd
(Kommentar korrigiert am 09.10.2006)

 leorenita antwortete darauf am 10.10.06:
Des Lebens Buch liegt aufgeschlagen,
vom Wind verblättert,
nur eingemerkt von welkem Laub,
wo gestern morgen wird, das Jetzt,
das Ungeliebte, das, erlebbar nur,
in stetem Wandel sich jedem Zierrat
widersetzt.
Ups, jetzt ists vor lauter Antwort überlegen ein neuer Text geworden.
Danke dir fürs inspirieren, froin, lesen und kommentieren )),Regine
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