Die Möchtegern-Gräfinnen (2)
Satire zum Thema Beziehung
von tastifix
Sonja schwebt auf Wolke Fünf. Sie sieht sich dem hochgestochenen Ziel ihrer Wünsche bereits bemerkenswert nahe.
´Warum sollte er mich sonst einladen? Der hat Feuer gefangen. Weiter so, Sonja!`
Wieder befragt sie ihren Kleiderschrank, entscheidet sich dieses Mal ausschließlich für ihre edelsten Designer-Kleider und legt diese sorgfältig gefaltet in den Koffer.
´Angehende Gräfinnen machen das so!`
Einige Stunden später wandert ihr Blick begeistert vom Schloss über die angrenzenden, ausgedehnten Felder bis hin zum Wald.
´Der ist steinreich!`
Fix richtet sie noch schnell ihr Haar, keine Minute zu früh, denn schon kommt der Graf strahlend auf sie zu. Wieder gibt er ihr einen Handkuss, aber etwas ist anders. Er sieht ihr nämlich dabei tief in die Augen. Sonja landet auf Wolke Sechs.
Der Graf führt sie durch das Schloss zu einem Gästegemach. Es ist riesig, in der Mitte steht ein traumhaftes Himmelbett und durch das große Fenster sieht man bis zum Horizont.
„Wunderschön!“, schwärmt sie.
´Vielleicht gehört dies alles bald mir - zumindest zur Hälfte. Nur jetzt keinen Fehler machen!`
Der Graf zieht sich zurück, damit Sonja in Ruhe ihren Koffer auspacken kann.
Eine halbe Stunde später treffen sie sich zu einem ersten Rundgang durchs Haus. Ein Saal ist noch prächtiger als der andere. Überall hängen wertvolle Gemälde, stehen Möbel mit Intarsien und liegen kostbare Teppiche.
Danach zeigt ihr der Graf die Ahnengalerie und hebt zu ausschweifenden Erklärungen an. Sonja heuchelt bewunderndes Interesse und langweilt sich innerlich zu Tode.
Nachmittags scheint gleißend die Sonne vom Himmel. Der Graf lädt die junge Frau zu einem Ritt über seine Güter ein.
´Wow!`
Sonja langweilt sich plötzlich gar nicht mehr.
Die riesigen Ländereien vor Augen, den gut aussehenden Grafen auf seinem edlen Pferd an ihrer Seite, fühlt sich Sonja bereits als Gräfin und genießt dies in vollen Zügen. Sie reden und lachen viel. Stunde um Stunde vergeht.
Auf einer sanften Anhöhe machen sie halt.
„Es muss wunderbar sein, hier zu leben!“, meint Sonja.
Anstatt sich über diese Bemerkung zu freuen, schaut der Graf auf einmal sehr ernst.
„Es wäre an dem, wenn nicht ... !“, beginnt er zögernd.
Sonja horcht auf. Mit einem schnellen Seitenblick zu ihr fährt er fort:
„Die Kosten zur Unterhaltung des Schlosses sind mir über den Kopf gewachsen. Ich bin deswegen schon hoch verschuldet, werde alles verkaufen und mir eine kleine Wohnung in der Stadt nehmen müssen!“
„Waas??!“
Sonja steht unter Schock. Innerhalb einer einzigen Sekunde ist ihr Traum zerplatzt wie eine Seifenblase.
´Kein Schloss, kein Gut ... Adieu, Luxusleben!`
Nicht länger sieht sie in dem gut aussehenden Manne da neben ihr ihren Traumprinzen, sondern nur einen unbedeutenden Jemand, von dem sie sich zusätzlich noch betrogen fühlt.
´Vorspielung falscher Tatsachen! - Nicht mit mir!`
„Das hat der feine Herr ja prima eingefädelt! Du Schwein - und ein Adliger? Ein jämmerliches, unverschämtes Würstchen biste du und weiter gar nichts!!“, braust sie mit wutverzerrtem Gesicht auf und setzt nach einer kurzen Pause eiskalt hinzu:
„In Armut werde ich nicht leben, ich nicht!!“
Sie lässt den leichenblassen, sie fassungslos anstarrenden Grafen einfach stehen und braust davon:
„Dafür habe ich nicht wochenlang Lexika auswendig gelernt, Kurse für guten Stil besucht und mich erst recht nicht pro forma als Studentin eingeschrieben ... !!“
´Warum sollte er mich sonst einladen? Der hat Feuer gefangen. Weiter so, Sonja!`
Wieder befragt sie ihren Kleiderschrank, entscheidet sich dieses Mal ausschließlich für ihre edelsten Designer-Kleider und legt diese sorgfältig gefaltet in den Koffer.
´Angehende Gräfinnen machen das so!`
Einige Stunden später wandert ihr Blick begeistert vom Schloss über die angrenzenden, ausgedehnten Felder bis hin zum Wald.
´Der ist steinreich!`
Fix richtet sie noch schnell ihr Haar, keine Minute zu früh, denn schon kommt der Graf strahlend auf sie zu. Wieder gibt er ihr einen Handkuss, aber etwas ist anders. Er sieht ihr nämlich dabei tief in die Augen. Sonja landet auf Wolke Sechs.
Der Graf führt sie durch das Schloss zu einem Gästegemach. Es ist riesig, in der Mitte steht ein traumhaftes Himmelbett und durch das große Fenster sieht man bis zum Horizont.
„Wunderschön!“, schwärmt sie.
´Vielleicht gehört dies alles bald mir - zumindest zur Hälfte. Nur jetzt keinen Fehler machen!`
Der Graf zieht sich zurück, damit Sonja in Ruhe ihren Koffer auspacken kann.
Eine halbe Stunde später treffen sie sich zu einem ersten Rundgang durchs Haus. Ein Saal ist noch prächtiger als der andere. Überall hängen wertvolle Gemälde, stehen Möbel mit Intarsien und liegen kostbare Teppiche.
Danach zeigt ihr der Graf die Ahnengalerie und hebt zu ausschweifenden Erklärungen an. Sonja heuchelt bewunderndes Interesse und langweilt sich innerlich zu Tode.
Nachmittags scheint gleißend die Sonne vom Himmel. Der Graf lädt die junge Frau zu einem Ritt über seine Güter ein.
´Wow!`
Sonja langweilt sich plötzlich gar nicht mehr.
Die riesigen Ländereien vor Augen, den gut aussehenden Grafen auf seinem edlen Pferd an ihrer Seite, fühlt sich Sonja bereits als Gräfin und genießt dies in vollen Zügen. Sie reden und lachen viel. Stunde um Stunde vergeht.
Auf einer sanften Anhöhe machen sie halt.
„Es muss wunderbar sein, hier zu leben!“, meint Sonja.
Anstatt sich über diese Bemerkung zu freuen, schaut der Graf auf einmal sehr ernst.
„Es wäre an dem, wenn nicht ... !“, beginnt er zögernd.
Sonja horcht auf. Mit einem schnellen Seitenblick zu ihr fährt er fort:
„Die Kosten zur Unterhaltung des Schlosses sind mir über den Kopf gewachsen. Ich bin deswegen schon hoch verschuldet, werde alles verkaufen und mir eine kleine Wohnung in der Stadt nehmen müssen!“
„Waas??!“
Sonja steht unter Schock. Innerhalb einer einzigen Sekunde ist ihr Traum zerplatzt wie eine Seifenblase.
´Kein Schloss, kein Gut ... Adieu, Luxusleben!`
Nicht länger sieht sie in dem gut aussehenden Manne da neben ihr ihren Traumprinzen, sondern nur einen unbedeutenden Jemand, von dem sie sich zusätzlich noch betrogen fühlt.
´Vorspielung falscher Tatsachen! - Nicht mit mir!`
„Das hat der feine Herr ja prima eingefädelt! Du Schwein - und ein Adliger? Ein jämmerliches, unverschämtes Würstchen biste du und weiter gar nichts!!“, braust sie mit wutverzerrtem Gesicht auf und setzt nach einer kurzen Pause eiskalt hinzu:
„In Armut werde ich nicht leben, ich nicht!!“
Sie lässt den leichenblassen, sie fassungslos anstarrenden Grafen einfach stehen und braust davon:
„Dafür habe ich nicht wochenlang Lexika auswendig gelernt, Kurse für guten Stil besucht und mich erst recht nicht pro forma als Studentin eingeschrieben ... !!“