VERDRÄNGEN

Erlebnisgedicht

von  lilly-rose

Es täuscht so schmerzlos, sich mit Schweigen zu sezieren
die Irrfahrt deiner Lügen heuchelt nach Triumph.
Zum Tod der Wahrheit, leere Phrasen zu zitieren,
Vertrauen nur mit falschen Worten zu quittieren,
gräbt dich noch tiefer, in den selbstverliebten Sumpf.

Du wirst verstummen, wenn die Echos dich verbluten
dein eignes Opfer sein, obgleich du Täter bist
Das Licht der Ewigkeit zerstörst du in Minuten,
verbannst die Menschlichkeit zu lästigen Statuten,
bis dein Verdrängen säuregleich dich selbst zerfrisst.

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Kommentare zu diesem Text


 Néniel (06.12.06)
puh! ich weiß nun gar nicht so recht was ich schreiben soll, die hörversion wirkt noch nach. sehr, sehr eindringlich ist diese, auch die hintergrundmusik sehr passend gewählt. anklagend dein gedicht. das muss ich nun erstmal verdauen.
liebe grüße, ive.

 lilly-rose meinte dazu am 06.12.06:
Oh - Du hast eine Menge gesagt! Danke Dir!!! Eindringlich soll es auch sein, und auch nachklingen, und ebenso anklagend. Freut mich sehr, dass es Dir gefällt, sollte es auch vielleicht nicht ganz so leichtverdaulich sein

LG
Thomas

 Martina (06.12.06)
Das ist schon ein richtiges Gesamt-Kunstwerk. Alle Achtung, es passt alles...und macht Gänsehaut. Einen lieben Gruss schiebe ich dir durch die schaurig-guten Musikzeilen, hoffe er kommt noch an Tina

 lilly-rose antwortete darauf am 06.12.06:
Tausend Dank, ein schönes Lob!!! Dein Grruss kommt ohne jeden Zweifel noch an, fliesst doch kein Blut in diesen Zeilen )

LG
Thomas

 Martina schrieb daraufhin am 06.12.06:
...es lässt aber das Blut in meinen Adern frostiger fließen...aber ich mag das Und das Lob ist eben einfach ehrlich gemeint, ich bewundere immer die, die ein schön geschmücktes Lob hinlegen können, fast schon wie ein Gedicht, aber das liegt mir leider nicht :) So....und noch einen lieben Gruss, doppelt hälr besser, Tina

 lilly-rose äußerte darauf am 06.12.06:
Genau so habe ich Dein Lob auch empfunden - und genossen, da braucht es keine schmückenden Worte und es freut mich, wenn es ein wenig das Blut in Deinen Adern gefrieren lässt.

Dir auch einen lieben Gruß, Thomas

 Traumreisende (06.12.06)
oh, das ist aber messerschabend tief!
du solltest wirklich alle drei, oder auch vier zusammenziehen, denn in jedem ist das selbstzerfleischende im mittelpunkt der eigenen zerstörung.

die pauken... die sind heftig...olà!!!!
aber jegliche verniedlichung wäre fehl am platz!
ein gesamt werk dieses und eben die vorherigen.

so und nun dir einen gutenmorgenkitzel, dass du lachend den tag beginnst )))
lg silvi

 lilly-rose ergänzte dazu am 06.12.06:
Danke Dir. Vielleicht hast Du recht, hat sich doch Verlangen, Vermissen und Verdrängen ungeplant und ungewollt klamheimlich miteinander verwebt. Und Du hast es trefflich interpertiert!

Dir auch eine guten Morgen und Danke für den Gruß in meinen Tag, der zweifellos lachend beginnt )

lg
Thomas

 souldeep (06.12.06)
mit jedem paukenschlag gräbt es sich tiefer ins fleisch...
eine packende warnung an uns alle - und eine abmahnende
geste an sich selbst - so kommt es bei mir an.
ja, zusammenhängen deiner dunkelheiten hier in der reihe,
das wäre ein gruselpaket der extraklasse!

diesmal hat mir das gesprochene sehr gut gefallen. viel
weniger stark betont - eine tolle harmonie...rein vom hörerlebnis, meine ich.

:)
go on, brother! dich liebevoll in deinen tag wünsche,
kirsten

 lilly-rose meinte dazu am 06.12.06:
Es kommt genau richtig bei Dir an, Sister

Und danke, für Dein Lob zum gesprochenen, das freut mich ganz besonders.

Dir auch liebe und kraftvolle Grüße in Deinen Tag
Thomas

 mondenkind (06.12.06)
wow, bruder. diese worte ziehst du dir von der haut.

 lilly-rose meinte dazu am 06.12.06:
Das hast Du schaurig treffend formuliert, Sister Moonchild...

Danke Dir.
Have a nice Day

LG
Thomas
steinkreistänzerin (46)
(06.12.06)
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 lilly-rose meinte dazu am 06.12.06:
Oh ja, alles was man aussendet, kommt eines Tages zu einem zurück. Aktion=Reaktion. Und jeder muss es mit sich selbst ausmachen, mit sich selbst vereinen, wird wird wissen, ob er Empfänger oder Absender ist... und was ihn erwartet...

Danke für Deine Worte.

LG
Thomas
Nunny (73)
(06.12.06)
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 lilly-rose meinte dazu am 06.12.06:
Liebe Gisela,
Deine Worte sprechen mir aus der Seele, Verdrängen ist, kann niemals eine Lösung sein. Es ist als würden wir unsere Seele, unser Herz in Zement gießen, mit eigener Hand, und uns danach bei Allen und Jedem über die eigene Unbeweglichkeit beschweren. Doch oft tun wir genau das. Eine jämmerliche Vorstellung, die wir in diesem Moment abliefern, unfähig, in uns selbst zu horchen, verleitet davon, die Schuld, die Mißtöne überall zu suchen, nur nicht bei uns. Das blosse Erkennen dieses blutlosen Selbstmordes ist noch relativ einfach, selbst das fast tägliche, spiegelgleiche ins Bewusstsein rufen schmerzt uns nicht. Es aber zu ändern, es ändern zu wollen, das erfordert unsere ganze Kraft. Und dennoch scheuen wir uns so oft davor. Wir haben diese Kraft, aber wir vergeuden sie für Nichtigkeiten, Belanglosigkeiten, die am Leben vorbeiführen, blenden, und die wir, ganz sicher, irgendwann einmal bereuen werden.

Dein Kommentar hat mich sehr gefreut, denn Du hast es einfach auf den Punkt gebracht, und mich, wie man lesen kann, in meine eigenen Gedanken entführt...

Danke Dir dafür, von Herzen.

LG
Thomas
MicMcMountain (59)
(08.12.06)
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 lilly-rose meinte dazu am 08.12.06:
So ist es, die Speicher bis zum Überlaufen, zum Bersten zu füllen, und statt für einen Abfluss zu sorgen, ein gewogenes Gleichgewicht herzustellen, den Druck ständig noch zu erhöhen....

Danke für Deine ausgezeichneten Worte
lg
Thomas

 michelle (09.12.06)
die fäden der verdrängung spiegeln sich in gut und böse. taschenlampenleuchtend. glg michelle

 lilly-rose meinte dazu am 10.12.06:
Ja, da hast Du wohl Recht!! Vielleicht wäre ein riesiger Scheinwerfer von Nöten.

glg
Thomas
StefanP (58)
(20.12.06)
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 lilly-rose meinte dazu am 20.12.06:
Hallo Stefan,

tausen Dank!! Freut mich sehr, dass es Dir gefällt.
lg
Thomas

 Füllertintentanz (20.12.06)
Du hast hier in wunderbaren Zeilen einen Hauptcharakterzug vieler Menschen zwischen die Punkte gebracht. Es schmerzt und schüttelt nickend den Kopf. Ja, man kann sogar sein eigenes Verdrängen bis zur Selbstaufgabe hin ignorieren. Toller Text!
Liebe Grüße, Sandra

 lilly-rose meinte dazu am 20.12.06:
Du hast völlig Recht!!! Das Blut, von der mit eigenen Händen abgezogenen Haut geboren, kann wie Öl im Feuer sein, während wir lügend die Glut der Hitze verdammen....

glgl Dir
Thomas
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