nahverkehr

Short Story zum Thema Annäherung

von  redangel

sie wartete geduldig darauf, daß die nächste kam.
er war ihr fremd, dieser mann ,der sich nahe neben sie stellte und
nicht gleich das tat, was er eigentlich tun mußte.
sie war eine frau, die schon vor ihm gekommen war.
nun warteten sie beide gemeinsam auf die nächste
mitten in der nacht, auf eine die hoffentlich auch die richtige für beide war.
sie hatte sich die formalitäten einfacher gemacht
vorher schon gelöst, schliesslich konnte zu jederzeit kontrolliert werden
sie beobachtete ihn heimlich dabei erst aus den augenwinkeln heraus
später offen etwas skeptsicher, als er in seiner rechten hosentasche
wie hektisch herumwühlen begann, aber erst kurz bevor
die nächste bereits schon um die ecke bog, hatte er gefunden, was er dort suchte.
er steckte schnell noch seinen streifen in den schlitz
sah sie dabei mit frechem grinsen auffordernd direkt an,
denn schließlich entwertete er sie seine karte unabänderlich damit.
automatisch, während der automat unanständig dabei aufstöhnte
oder kam es ihr nur so vor?
anschliessend dann, stiegen sie beide wortlos ein
dabei ließ er ihr den vortritt. sie spürte seine blicke
auf ihren beinen auf ihren po, in ihrem nacken,
bis in die haarspitzen hinein. setzte sich verlegen
auf den nächstbesten platz schlug beide beine
in den langen stiefeln unzüchtig übereinander
der fremde lächelte weiterhin sehr anzüglich
aber zwei stationen später dann stieg er
verwegen vor sich hinpfeifend trotzalledem aus.
bevor er im dunkel verschwand winkte er ihr nochmal zu.
sagte etwas ihr unverständliches und stieg auf die nächste um.
sie waren sich kurzzeitig relativ nahe gestanden
auch gekommen aber nur scheinbar denn sie waren sich fremd geblieben.
dieser mann und diese frau. sie fuhr alleine weiter
in die montagnacht hinein bis zur endstation
dort  mußte sie aussteigen.
als einzigste.

(c) redangel

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Kommentare zu diesem Text

stephchaos (27)
(23.02.07)
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