behalt es für dich

Kurzprosa zum Thema Du und Ich

von  redangel

normalerweise bin ich so vieler worte mächtig,
also warum sage ich damit nicht das,
was ich sagen will,offen und unverschleiert?
warum werde ich dir gegenüber nicht deutlich genug?
damit du es verstehst, das,was ich eigentlich meine.
ich glaube, ich kenne den grund sogar.
den grund, warum ich es nicht tue und doch,
ich änderte bisher nichts daran, noch nicht.
weil ich es bisher nicht gewagt habe,
mich nicht zu weit vorwagen möchte.
denn sonst würdest du plötzlich sehr schnell merken,
wie wichtig mir das ist: die sache mit dir.
du , ich würde zugeben müssen wie sehr
du mir fehlst, wie groß meine sehnsucht ist,
wie unvernünftig ich sein kann mit allem, was dich betrifft.
ich ärgere mich oft über mich selber.
genau das lasse ich dann an dir aus.
welche klimmzüge ich machen muss,
weil ich nicht anders kann ,wegen dir.
ich würde mich total verraten, das spiel offenlegen,
das mann und frau üblicherweise zu spielen haben.
alles wäre plötzlich ganz einfach und durchsichtig.
ohne die üblichen schnörkel,meine absichten,
die angestrebte nähe zu dir, der hautkontakt, die intimität,
alles läge offen auf der hand.genau darum verhülle
ich meine worte mit schutzumhängen, wie wertvolle
möbel, damit sie nicht unter dem grellem licht leiden.
wenn ich wieder einmal nicht da bin.
nicht bei mir zu hause, sondern verreist.
aber heute bin ich überraschend zurückgekommen.
ich habe die schutzhüllen von meinen worten gerissen.
da stehen sie nun, wie kostbare antiquitäten.
du, eigentlich finde ich sie schön, wie sie sind.
sie verdienen es angesehen, sie verdienen es beachtet zu werden.
deshalb lasse ich sie dir sehen. ich erkläre dir auch
ihre eigenheiten, ihre funktion, die sie erfüllen sollen.
damit du verstehst, wozu sie da sind.
verwendbar, auch für den fall, dass du sie benutzt
für deine zwecke, wappne ich mich.
denn du wirst sehr vorsichtig mit ihnen umgehen.
du wirst ihnen keinen schaden zufügen wollen,
denn dazu sind sie zu wertvoll, sie steigen täglich im wert.
und ich möchte sie mir gerne erhalten,
deshalb bin auch ich sorgfältig, bin auch ich vorsichtig mit ihnen.
ich weiß nicht, ob du mich, ob du das ganz verstanden hast.
aus der ferne betrachtet sind die dinge nicht so klar.
du siehst schon, ich verwende sehr viele worte,
um mir nichts dir nichts einfach nur eines zu sagen:
du bist mir viel zu wichtig, das macht mir angst.
lass es uns offen betrachten, bevor ich das alles
wortlos wieder zuhänge mit weißen schutzhüllen.
ich habe dir mein geheimnis verraten, aber erzähl es nicht weiter.
behalt es für dich.

(c) redangel

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Kommentare zu diesem Text

stephchaos (27)
(23.02.07)
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