Und brackig steht der Wind

Gedicht zum Thema Begehren

von  Untergänger

Die Unvernunft leitet meinen Schritt -
sanft die Sohlen aufgesetzt,
taste mich durch mein Reich
als sich im Dunkeln ein Träumchen formt.
Meine Haut zuckt zurück, wie die Augen einer Schnecke -
Blicke verlieren sich in der wabernden Unsichtbarkeit,
die unsere Welt umgibt,
und finden Ewigkeit im Weiß der Wand.

Das Holz resorbiert unsere Geschichte, wenn es knarzt.

Wir sind bereits geschmolzen - und die Grenzschicht -
löst sich auf
wir perlen ineinander.
Licht zerspringt in jenen Tropfen,
streichelt mich, flimmert über mich hinweg -
als die Zeit beginnt mich zu vergessen
- für diese eine Nacht -
Dein Atem fällt in meine Lunge,
gibt mich der Unendlichkeit preis -
so falle ich in dich zusammen.


Anmerkung von Untergänger:

Wenn jemand weiß, wie man knarzt (knartzt...) schreibt, wäre ich ihm sehr dankbar, wenn er es mir mitteilen würde...

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Kommentare zu diesem Text


 BrigitteG (06.05.07)
Die zweite Strophe gefällt mir richtig gut, sie ist so ausdrucksvoll - eine Momentaufnahme einer intensiv erlebten Situation - "die Grenzschicht löst sich auf" - das ist gut. Mit der ersten kann ich nicht ganz so viel anfangen. Grüße von Brigitte.
(Ich würde "knarzen" schreiben...)

 Untergänger meinte dazu am 06.05.07:
also die erste zeile beschreibt die vorsichtige annäherung,
ich weiss nicht (ohne jetzt beleidigen zu wollen) ob das bei dir noch präsent ist, wenn man das gefühl hat einen gewissen "besitzanspruch" auf den partner zu haben (also man denkt, er gehöre zu einem), aber wenn es dann "losgeht" hat man angst, man will toll und alles sein, aber man hat eigentlich "voll schiss".

dann zuckt man zurück bei der ersten berührung und naja... halt eben dieses noch sehr vorsichtige, man schaut sich ängstlich im zimmer um sucht irgendwas bekanntes, weil die situation so ungewohnt ist und irgendwann wird man ruhiger...

naja und dann gibts nur noch 2 menschen auf der welt.

ich beziehe mich hier zwar auf ein erlebnis, was eine weile zurückliegt, aber naja, bei mir ist dieses nervöse leicht panische, was aber irgendwie ganz toll war, noch sehr präsent - weiss nicht obs dir auch (mal) so ging...
;)

[für die neugierigen, es geht gar nicht mal um sex - nicht in diesem fall]

freut mich, dass es dir gefällt.
ich kann dir keine logische erklärung geben, aber ein lob von dir ist mir sehr wertvoll - (nach all der kritik, juhu!)

mömmel,
Alfons

 BrigitteG antwortete darauf am 06.05.07:
Huch - es ging gar nicht um Sex? Hätte ich jetzt nicht gedacht *g*. Ich kann das, was Du sagst, inhaltlich in der ersten Strophe wiederfinden - nur geht das dann eben über den Kopf, ich nicke, aber es kommt nicht so sehr als "Ausstrahlung" an. Die zweite Strophe hat für mich dagegen eine erste-Sahne-Ausstrahlung - diese Beschreibung einer Situation auf den Punkt gebracht, konzentriert, und mit Worten, die nicht abgenudelt sind, aber auch nicht krampfhaft originell, sondern ausdrucksvoll.
(Mit Besitzanspruch hatte ich nie viel am Hut, aber das mit dem "voll schiss"-haben - ist manchmal ganz unabhängig vom Alter)

 Untergänger schrieb daraufhin am 07.05.07:
is das nicht der kopf-teil dabei?

also bei mir ist es so, der teil, wo man schiss hat, ist kopfgesteuert und naja, dann wenn man das nötige vertrauen hat und den kopf ausschaltet... dann gehts um gefühl...

--> das was du kritisierst wollte ich eigentlich erreichen, demnach find ichs gut (vielleicht muss ich mir andere ziele stecken)

mömmel,
Alfons

 BrigitteG äußerte darauf am 07.05.07:
Mach Deine Ziele nicht von Deinen Kommentatoren abhängig :). Wenn Du fünf ehrliche ausführliche Kommentare bekommst, gibt es fünf Sichtweisen...
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