Glassfassadenpoesie Teil II

Gedicht zum Thema Ferne

von  Untergänger

Ich nehme mir die Zeit zu warten
bis mein Atem nicht mehr kondensiert
auf meiner Hand liegen Fragen
und sammeln sich in Lebenslinien

ich habe angefangen die kleinen Sonnenschirme
aus den Eisbechern fremder Leute zu klauen

Die Bahncard fünfzig in meiner Tasche
als Symbol – das es funktionieren muss
und ein dummes Gefühl im Magen
ich setze meine Füße voreinander
weil ich zu dir gehen muss

Um uns fließt Beton
ein Sommerregenschauer
über einer fiebernden Stadt -
Die Welt verfängt sich
in Glasfassaden von Bankentürmen
und fällt auf uns zurück

Gemeinsam hatten wir begonnen
Fliegenpilze zu züchten
weil wir dachten – die sind zu nichts nütze
„scheiße war’n wir naiv“ sagst du jetzt

Ich nehme mir die Zeit zu warten
bis mein Atem nicht mehr kondensiert
es gab wohl mal einen Grund
warum ich Füße setzte
jetzt laufe ich nur - noch

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Kommentare zu diesem Text

Dieter Wal (58)
(29.11.14)
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 Untergänger meinte dazu am 29.11.14:
Frankfurt ist auch keine Stadt die mit wunderbaren architektonischen Stilmitteln - solche lyrischen Stilmittel - rechtfertigen würde.

Es freut mich sehr, dass Dir mein Text gefällt, auch wenn ich nichts gelernt habe. Danke trotzdem.

mömmel,
Alfons
Dieter Wal (58) antwortete darauf am 29.11.14:
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 Untergänger schrieb daraufhin am 29.11.14:
Das ist nicht falsch - aber im Alltag fällt das kaum auf.

mömmel,
Alfons

 Untergänger äußerte darauf am 29.11.14:
Und wo ich gerade auf Deiner Seite gesehen habe, dass Du aus Berlin zu kommen scheinst - das ist wohl der Gegenpol zu diesem Text gewesen, soweit ich mich erinnern kann.

mömmel,
Alfons
Dieter Wal (58) ergänzte dazu am 30.11.14:
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