atemlos

Gedicht zum Thema Traum/ Träume

von  Theseusel

ich träumte atem
in alben der vergangenheit

ich träumte rost
an einem fluß

ich träumte patina
auf pergament

ich träumte schimmel
unter sonnenschein

ich träumte licht
aus einem herd

ich träumte wort
bei falten

ich träume dich
mir zu aus dir

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Kommentare zu diesem Text


 Bergmann (30.08.07)
So poesievoll kannst du sein, Theseus, so zart und - mir fehlen die Worte! Ich empfehl das mal!

 Theseusel meinte dazu am 31.08.07:
Das freut mich Uli:)

 mondenkind (30.08.07)
das du das sein kannst, steht ja mal völlig außer frage. :)
meine lieblingsstellen:
ich träumte licht
aus einem herd

ich träumte wort
bei falten

ersteres, weil es so schön wohlig klingt, zweiteres, weil es denkendenkendenken lässt.
empfehlen tu ich auch. :)

 Theseusel antwortete darauf am 31.08.07:
Danke Nice:) Herd bedeutet "der Glühende" ... ich habe einen alten französischen Herd aus Gußeisen um 1900 und der heißt "Prometheus".
Alpha hat heute etwas zur "Kleinschreibung" und ihren Möglichkeiten in der Lyrik was geschrieben ... das unterschreib ich groß! Bis späder Süs
Farnaby (41)
(30.08.07)
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 Theseusel schrieb daraufhin am 31.08.07:
;-)thx
artemidor (58)
(30.08.07)
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 Theseusel äußerte darauf am 31.08.07:
Kuki...arti! Und ich liebe Deine unnachahmliche Art dies zu zeigen!;) Strahler70 (hieß doch so, oder?) Lächeln von Gerd

 Isaban (30.08.07)
Behutsam und poetisch, Gerd.
Der allerletzte Vers ist mir persönlich zu komliziert, das könnte man klarer, schlichter, fühlbarer ausdrücken, wenn man den kleinen Schnörkel wegließe.
Klicken muss ich trotzdem.
Gut ist es auch schon so, wie es dort steht.

Liebe Grüße,
Sabine

 Theseusel ergänzte dazu am 31.08.07:
Ja, der letzte Satz Sabine....jetzt steh ich da! Der Traum als Äther und seine "Bezüge". "Ich träume das Du zu mir hin und gleichzeitig träume ich, das Du erträumt mich (könnte eine Intention sein) ... soll der Traum wahr werden. Eigentlich wollte ich die beiden letzten Worte streichen ... aber da fehlte mir etwas Entscheidendes. Danke für Komm und Klick ... ich hab erstmalig bewusst die Kleinschreibung benutzt ...und war auch deswegen skeptisch. Nette Grüße zurück - Gerd

 BrigitteG (30.08.07)
Dein Gedicht hat einen schönen sprachlichen Fluss, Gerd. Es fängt mit der Vergangenheit an - die Formulierung mit dem Atem in den Alben der Vergangenheit gefällt mir sehr gut - etwas von früher, das weiterlebt in einem selbst (ja, es gibt schon seltsame Fotos in den Alben der Vergangenheit *g*). Rost und Patina assoziiere ich auch mit der Vergangenheit, während das Licht aus einem Herd für mich Lebendigkeit ist, Wärme, und von daher eher Gegenwart. Mit der Gegenwart hört es auf - eine melancholische Formulierung, man weiß nicht so recht, ob die Träume einfach nur welche bleiben oder sich verwirklichen. Aber das ist jetzt die nüchterne Interpretation - es liest sich einfach schön fließend und weich. Das Einzige, das ich nicht so mag, ist die Themenwahl - natürlich bietet sich das an, aber ich finde es etwas langweilig, dass sich das Träumen im Text wortwörtlich im Thema wiederholt. Liebe Grüße, Brigitte.

 Theseusel meinte dazu am 05.09.07:
Hi Brigitte:) Und in diesen Alben der Vergangenheit bewegen sich auch die Albträume. Das ist die schöne Erinnerung wie die schmerzende oder gar traumatische. Rost und Patina setzen bei einem Verfall ein, belegen und beweisen aber den Wert ihres "Wirtes". Es freut mich besonders, dass Du den sprachlichen Fluß erwähnst ... er soll das Treibenlassen unterstreichen. Der alte Herd ist seit Goethe und Hölderlin irgendwie ein Symbol des Prometheus, des Lichtbringers und heißt ja der Glühende ... der das Licht für die sterblichen Menschen bewahrt. Beim Wechsel der Zeit in die Gegenwart ist in meiner Intention die Sogkraft der Vergangenheit am stärksten also die Macht der Träume ... so ausgeprägt, dass das Ich sich in eine andere Person versetzen will, um diese näher an sich heran zu bringen! Ich denke Dir sehr ... und ich hoffe Du siehst mir nach, dass ich erst verspätet den Rekomm schreibe:) Feine Grüße von Gerd

Edithsche socht was, nonu;)
(Antwort korrigiert am 06.09.2007)

 BrigitteG meinte dazu am 05.09.07:
Ich sehe vieles nach *g*, aber dieses "nett" - boah, das hasse ich...

 Theseusel meinte dazu am 06.09.07:
*pfeif* ich kann Ihnen leider nicht folgen Frau G.;)

 BrigitteG meinte dazu am 06.09.07:
Ah, Herr Säusel, das liest sich fein. :)
Lächelfee (48)
(02.09.07)
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 Theseusel meinte dazu am 05.09.07:
Danke Sigrun:-)
TrudeKaschinsky (28)
(20.10.07)
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 claire.delalune (01.11.07)
der schluß
ist ein echter
höhepunkt
in diesem gedicht.

lg,
kathrin

 W-M (02.03.12)
sehr besonders
Gedankenwut (21)
(05.06.12)
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