Kerzen-S(ch)ein

Naturgedicht zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  anna-minnari

Zwei Kerzen: eine zur anderen sprach:
„Mein Docht ist kurz, ich werde ganz schwach,
ich möcht' nicht im heißen Wachs zerfließen!
Kannst du mich mit Wasser übergießen?“

„Was soll dir das nützen?“, will die andere wissen,
„Wozu soll ich dich mit Wasser übergiessen?
Ich seh' den Sinn dieses Handelns nicht!
Zudem fehlt uns dann auch noch dein Licht!“

„Mag sein, dass du es jetzt nicht erkennst,
dass auch du selbst bald im eigenen Wachs verbrennst.
Was dann von uns bleibt, man kann es nur ahnen ...
soll'n wir den Weg nun für andere bahnen?!“

Nicht schön, aber gut, so soll es wohl sein
- alle Kerzen sterben mal im Kerzenschein,
brennen bis zum Ende, um Licht zu geben
- so hat jedes Ding seinen Sinn im Leben!

Und die Moral von dieser Geschicht?
Frag nach dem Sinn des Lebens nicht!
Lebe es, so lange es geht!
- bist du fast am Ende, ist es zu spät.


Anmerkung von anna-minnari:

Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen, dass jedes Ding seinen Platz im Leben hat, dass wir zwar über Sinn oder Sinnlosigkeit fachsimpeln können, am Ende aber doch für jeden etwas vorbestimmt ist, und zwar für jeden: "der letzte Atemzug". Da wir nur eine "Winzigkeit" in diesem Universum sind, lasst uns keinen kostbaren Atemzug verschenken. Ich wünsche jedem, dass es ihm gelingt, für sich selbst seinen Lebensweg zu finden, ohne ständig nach dem Sinn dieses Weges zu fragen.
Für eure Meinung zu diesem Thema wäre ich dankbar, denn auch ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gegessen.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(28.02.15)
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