der igel wohnt jetzt hier

Lyrischer Prosatext zum Thema Absurdes

von  Ricardo

ich finde es erstaunlich, wie viel man seinem körper zumuten kann. durchschnittlich 2 flaschen bier an wochentagen, am wochenende 10 mal soviel, 1000mg ibuprofen und 400mg koffein täglich und mein körper funktioniert immer noch, aber davon, dass mindestens 3 frauen sich vorstellen, mein harter pulsierender schwanz würde sie penetrieren, wenn sie von ihrem freund von hinten genommen werden, kann ich mir leider auch wenig kaufen. es interessiert mich nämlich einfach nicht. es interessiert mich auch nicht, dass der penner auf der parkbank während des kotzvorgangs reden kann, sozusagen also gleichzeitig reden und kotzen, kotzen und reden kann, ohne dass er eine der beiden tätigkeiten dabei vernachlässigen würde, also weder das kotzen, noch das reden unterbricht, um das eine oder das andere in vollster perfektion darzubieten, wobei ich es schon ein wenig bewundernswert finde. dass du auf dem friedhof wohnst, ist zwar traurig, aber irgendwie ziemlich egal und die sterne, die du dir auf den arsch hast tätowieren lassen, machen die geschichte auch nicht gerade zu einem kassenknüller. wenn deine freundin dabei ist, wenn wir bumsen und vielleicht sogar mitmacht, hast du weniger angst davor, sagst du und offerierst mir einen kleinen dreier. ich lehne dankend ab, denn ab und zu sitze ich noch vor ihrem haus und weine, aber keine sorge, du darfst mir trotzdem einen blasen, wenn du lieb bist, because hin und wieder schicke ich mir auch selbst blumen und pralinen und rede mit fotos. aber ficken geht nur mit fick-kondom, obwohl im hundekuchen ja eigentlich gar kein hund ist und im käsekuchen kein käse, im mäusespeck keine mäuse, in der zahnpasta keine zähne und obwohl man kein anständiges bild kriegt, wenn man ein diaphragma auf einen dia-projektor legt. falls einer fragt; mein lebensmotto ist: "der igel wohnt jetzt hier." - das hat mein vater mal gesagt und ich finde, es macht sinn. wo soll er auch sonst wohnen? du meinst, ich sehe geil aus, aber ich sehe das anders. ich schätze, ich bin einfach nur ziemlich intelligent, weine in der öffentlichkeit und ficke trotzdem wie ein stier. das verwirrt die meisten. ich habe in einem club mal einer 25-jährigen den ganzen abend bukowski zitiert, wollte ihn dann mit jack kerouac vergleichen und einen von beat-litaratur zum besten geben, aber sein name fiel mir nicht ein und ich habe es gelassen. wir haben uns zum vögeln auf dem klo verabredet und als ich reinkam, saß sie nackt auf dem schoß von irgendwem, der eine ziemlich coole jacke anhatte. hab ich ihm dann auch gesagt, das mit der jacke. danach habe ich mich entsoffen und wollte gute elektromusik hören, aber alles was ich zu hören bekam war: "das wichtigste ist auf jeden fall, immer am start zu sein." und das klang für mich in diesem moment ziemlich logisch.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(04.04.15)
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