7. Oktober : Guck mal, da kommen echte Pilger!
Tagebuch
von Raggiodisole
Cruz de Ferro
(von Raggiodisole)
Zum Glück sind die vorabendlichen Wolken weitergezogen, der Tag verspricht schön zu werden, obwohl es am Morgen noch sehr frisch ist. Wir treffen Andrea und Josef beim Frühstück, Gabi aber zieht grußlos davon. Keine Ahnung, was los ist.
Wir laufen durch eine wunderschöne Landschaft und jeder Schritt bringt uns dem Cruz de Ferro näher. Der Weg führt teilweise an der Landstraße entlang und wir werden von einer Kolonne deutscher Wohnmobile überholt, die sich die Serpentinen Richtung Cruz de Ferro hochschrauben.
„Ohilfeee“ ruft Antje, „nicht eine Horde deutscher Camper am Cruz de Ferro, das halt ich nicht aus“.
Und tatsächlich, als wir dort ankommen wurlt es nur so von Menschen, die den Hügel, der sich um das Kreuz gebildet hat gestürmt haben und von allen Seiten fotografieren.
Wir wollen uns ein wenig absondern, irgendwie passt es nicht zu unserer Stimmung, jetzt mit anderen Mensche zusammen zu kommen. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Plötzlich hören wir einen Aufschrei. „Guck mal, da kommen echte Pilger“.
Wir nehmen regelrecht Reißaus und suchen Zuflucht beim Rastplatz rechts von Kreuz. Die Leute scheinen unsere Reaktion richtig zu deuten und lassen uns in Ruhe, nur eine junge Frau kommt auf uns. Sie stellt sich als Journalistin vor, die ein Buch über die Motive zum Pilgern auf dem Jakobsweg schreibt. Sie fragt uns, ob wir uns für ein Interview und Fotos zur Verfügung stellen würden. Wir sind aber alle drei so perplex und irgendwie irritiert, dass wir ablehnen. Das Einzige was wir wollen ist, in Stille und Ruhe unseren Stein beim Kreuz abzulegen. Die Frau respektiert unsere Absage, wünscht uns noch einen guten Weg und geht wieder.
Wir warten noch eine ganze Weile, bis sich die Gruppe schließlich wieder auf den Weg macht. Und erst nachdem auch eine inzwischen eingetroffene Gruppe junger Radpilger ihre Fotosession beendet hat und es wieder ruhig ist, nehmen wir unsere Steine und legen sie beim Kreuz ab.
Ein irgendwie eigenartiger Moment. Ich lege auch für Klaus einen Stein nieder, den ich in an unserem ersten Pilgertag von Roncesvalles nach Zubiri mitgenommen habe. Dann laufen wir weiter.
Bei Tomaso in Manjarin machen wir Rast und stärken uns mit Kaffee und Müsliriegel. Eine sehr alternative Herberge führt der Aussteiger Tomaso hier.
Die letzten Kilometer nach El Acebo ziehen sich, wie immer. Es ist aber eine sehr schöne Landschaft, die mich mehr und mehr begeistert. Fies ist nur das letzte Stück steil bergab, bis man endlich den Ort erreicht.
Da wir am solange am Cruz de Ferro geblieben sind ist es schon relativ spät. Das merkt man auch daran, dass die Herbergen und Hostals alle voll zu sein scheinen. Es werden uns Privatzimmer angeboten, aber wir lehnen erstmal ab und suchen nach einer Herberge, die noch Betten frei hat. Und tatsächlich, in der Herberge der Pfarre gibt es noch freie Betten. Zwar kein warmes Wasser, weil das Gas ausgegangen ist und heute ja Sonntag ist, es also keinen Nachschub gibt. Aber wir bleiben. Die Leute sind freundlich und die Herberge ganz nett.
Und wir sind müde.
Da das Duschen auch heute ausfällt, gehen wir in eine Bar und essen eine Kleinigkeit. Kein Haubenlokal, in das wir hier geraten sind.
Gschäftl zum bunkern gibt’s auch, das sogar am Sonntag offen hat und die lady hinter der Theke ist äußerst freundlich. So freundlich, wie der Hospitalero, der uns dann zum gemeinsamen Abendessen ruft. Deutsche, Franzosen und Spanier dürfen ich an Brotsuppe und ungesalzenem Reis mit Kichererbsen laben. Was es zum Nachtisch gab, hab ich mir leider nicht gemerkt.
Aber es war alles mit soviel Liebe zubereitet, dass man über den einen oder anderen Mangel leicht hinweg sehen konnte.
Was schön war, war die gemeinsame Meditation. Und die Tatsache, dass der Hospitalero quasi befohlen hat, dass keiner vor 7 Uhr aufstehen darf, weil es ja noch stockfinster ist um diese Zeit. Bei einer Abendzigarette vor der Herberge haben wir dann auch noch ein wenig gesungen.
Trotz allem ein schöner Tag. Was macht es schon, dass es einen fürchterlichen Schnarcher im Zimmer gegeben hat.
Wir laufen durch eine wunderschöne Landschaft und jeder Schritt bringt uns dem Cruz de Ferro näher. Der Weg führt teilweise an der Landstraße entlang und wir werden von einer Kolonne deutscher Wohnmobile überholt, die sich die Serpentinen Richtung Cruz de Ferro hochschrauben.
„Ohilfeee“ ruft Antje, „nicht eine Horde deutscher Camper am Cruz de Ferro, das halt ich nicht aus“.
Und tatsächlich, als wir dort ankommen wurlt es nur so von Menschen, die den Hügel, der sich um das Kreuz gebildet hat gestürmt haben und von allen Seiten fotografieren.
Wir wollen uns ein wenig absondern, irgendwie passt es nicht zu unserer Stimmung, jetzt mit anderen Mensche zusammen zu kommen. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Plötzlich hören wir einen Aufschrei. „Guck mal, da kommen echte Pilger“.
Wir nehmen regelrecht Reißaus und suchen Zuflucht beim Rastplatz rechts von Kreuz. Die Leute scheinen unsere Reaktion richtig zu deuten und lassen uns in Ruhe, nur eine junge Frau kommt auf uns. Sie stellt sich als Journalistin vor, die ein Buch über die Motive zum Pilgern auf dem Jakobsweg schreibt. Sie fragt uns, ob wir uns für ein Interview und Fotos zur Verfügung stellen würden. Wir sind aber alle drei so perplex und irgendwie irritiert, dass wir ablehnen. Das Einzige was wir wollen ist, in Stille und Ruhe unseren Stein beim Kreuz abzulegen. Die Frau respektiert unsere Absage, wünscht uns noch einen guten Weg und geht wieder.
Wir warten noch eine ganze Weile, bis sich die Gruppe schließlich wieder auf den Weg macht. Und erst nachdem auch eine inzwischen eingetroffene Gruppe junger Radpilger ihre Fotosession beendet hat und es wieder ruhig ist, nehmen wir unsere Steine und legen sie beim Kreuz ab.
Ein irgendwie eigenartiger Moment. Ich lege auch für Klaus einen Stein nieder, den ich in an unserem ersten Pilgertag von Roncesvalles nach Zubiri mitgenommen habe. Dann laufen wir weiter.
Bei Tomaso in Manjarin machen wir Rast und stärken uns mit Kaffee und Müsliriegel. Eine sehr alternative Herberge führt der Aussteiger Tomaso hier.
Die letzten Kilometer nach El Acebo ziehen sich, wie immer. Es ist aber eine sehr schöne Landschaft, die mich mehr und mehr begeistert. Fies ist nur das letzte Stück steil bergab, bis man endlich den Ort erreicht.
Da wir am solange am Cruz de Ferro geblieben sind ist es schon relativ spät. Das merkt man auch daran, dass die Herbergen und Hostals alle voll zu sein scheinen. Es werden uns Privatzimmer angeboten, aber wir lehnen erstmal ab und suchen nach einer Herberge, die noch Betten frei hat. Und tatsächlich, in der Herberge der Pfarre gibt es noch freie Betten. Zwar kein warmes Wasser, weil das Gas ausgegangen ist und heute ja Sonntag ist, es also keinen Nachschub gibt. Aber wir bleiben. Die Leute sind freundlich und die Herberge ganz nett.
Und wir sind müde.
Da das Duschen auch heute ausfällt, gehen wir in eine Bar und essen eine Kleinigkeit. Kein Haubenlokal, in das wir hier geraten sind.
Gschäftl zum bunkern gibt’s auch, das sogar am Sonntag offen hat und die lady hinter der Theke ist äußerst freundlich. So freundlich, wie der Hospitalero, der uns dann zum gemeinsamen Abendessen ruft. Deutsche, Franzosen und Spanier dürfen ich an Brotsuppe und ungesalzenem Reis mit Kichererbsen laben. Was es zum Nachtisch gab, hab ich mir leider nicht gemerkt.
Aber es war alles mit soviel Liebe zubereitet, dass man über den einen oder anderen Mangel leicht hinweg sehen konnte.
Was schön war, war die gemeinsame Meditation. Und die Tatsache, dass der Hospitalero quasi befohlen hat, dass keiner vor 7 Uhr aufstehen darf, weil es ja noch stockfinster ist um diese Zeit. Bei einer Abendzigarette vor der Herberge haben wir dann auch noch ein wenig gesungen.
Trotz allem ein schöner Tag. Was macht es schon, dass es einen fürchterlichen Schnarcher im Zimmer gegeben hat.