Im November.

Erzählung

von  erdbeermund

Ich saß damals auf dem Schoß einer Mutter.
Ihre Schürze glänzte von Fett und ließ die roten Blumen darauf erstrahlen wie im Sommer.
Sie verschwand, bevor der Strauß echter Blumen verwelkt war.
Später sagte er, ihre Zeit sei gekommen.
Es war völlig natürlich, dass ich ihm nicht glaubte.
Seine Hände wusch er sich in der schmutzigen Spüle.
Mir wurde schlecht, wenn ich sah, wie er sich auf die Veranda setzte und in völliger Ruhe eine Zigarre rauchte.
Die Sorte, die sie nicht hatte leiden können. Des Geruchs wegen.
Die Blumen warf er weg.
Die Vase zerschellte neben meinem Kopf.

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Kommentare zu diesem Text


 Secretgardener (06.01.08)
Ich mag dieses Ausschnitthafte daran. Es sagt irgendwie wenig aus, aber irgendwie auch mehr, man will auch mehr lesen.
"Es war völlig natürlich, dass ich ihm nicht glaubte." finde ich großartig. Das Tempo am Ende finde ich abrupt schön angezogen.
Liebe Grüße, Angelo.

 Bohemien (07.01.08)
läßt viel freiraum für interpretation...drückende stimmung..gefällt mir.lg bo

 erdbeermund meinte dazu am 02.04.08:
Schön, wenn es dir gefällt!

LG
Lara.
Degen (21)
(11.02.08)
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mmazzurro (56)
(06.03.08)
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mmazzurro (56) antwortete darauf am 06.03.08:
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 erdbeermund schrieb daraufhin am 02.04.08:
;)
Amuk (37)
(02.04.08)
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 erdbeermund äußerte darauf am 02.04.08:
Auch hierfür, sowie für den Klick, über den ich mich gefreut habe, vielen Dank!

Liebe Grüße
Lara

 GillSans (02.04.08)
Hallo Erdbeermund
also ich habe die kurzen Zeilen sehr gerne gelesen. Und finde sie wirklich klasse ...allein frag ich mich wiso du am Anfang "einer" Mutter schreibst.
Das klingt für mich als ob es jede andere gewesen sein könnte. war das so gewollt?
Ich empfände den Text schöner hättest du "Meine" geschrieben. Denn so hat der Leser das gefühl, es war nicht wirklich deine, oder es gab keine richtig gute Beziehung zu ihr.
Ansonsten klasse Kurztext. Wirft viele fragen auf.
Gern gelesen. Gill

 erdbeermund ergänzte dazu am 02.04.08:
Hallo Gill,

hab vielen lieben Dank für Deinen ausführlichen Kommentar!
Ich habe deswegen "einer" und nicht "meiner" geschrieben, da ich die Betonung auf das Wort "Mutter" legen wollte.
Das Kind sitzt auf dem Schoß einer Mutter, einer Frau, die der Bezeichnung in jeder Hinsicht gerecht wird.
Du hast Recht, vielleicht hätte ich auch "meiner" schreiben sollen - doch ich wollte die Betonung nicht auf die Beziehung zu ihr, sondern auf die schiere Vollkommenheit dieser Frau in ihrer Aufgabe, Mutter zu sein, legen.
Schön, dass der Text Dir gefällt! (:

Liebe Grüße
Lara.

 Ingmar (19.07.08)
ein lakonischer schrei...

ingmar
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