Ich höre wie es an der Tür kratzt. Als ich sie öffne, trifft mich ein strafender Blick und ihre Krallen.
Sie ist zurückgekommen, doch sie wird heute nicht mehr mit mir reden.
Sie zittert leicht und ihr Blick gleitet strafend über mich, und dann aus dem Fenster. Schweigend lässt sie sich auf dem Schmusekissen nieder und zeigt jenen Blick, aus dem jeder Schmetterling nur mit Nadel im Herzen entfliehen kann.
Ich versuche ihr näherzukommen, doch wie immer in solchen Phasen, ernte ich nur Verachtung. Kein Spielzeug, keine Streicheleinheiten, keine Musik, keine Leckereien könnten sie jetzt besänftigen.
Sie ist ermüdet von ihrem Freiheitsdrang.
Von ihrer Einzigartigkeit.
Morgen wird sie sie wieder zurückwollen, doch heute ist sie ihr ein Graus.
Die Freiheit. Der freie Wille.
Heute ist sie einsam, und in dieser Einsamkeit darf ich sie nicht stören.
Wir kennen uns zu gut, als dass wir nicht wüßten, dass es morgen wieder anders und normal sein wird. Ich kenne jedes ihrer Leben, habe ihr alle Dornen aus den Pfoten gezogen. Ich kenne diese Schwäche, sie kennt sie auch.
Hassen tun wir sie beide.
Kannst Du sie nicht einen momentlang streicheln? Sie scheint Dich zu vermissen.
Vielleicht werden ihre Augen dann wieder grau
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Kommentare zu diesem Text
feeling (59)
(20.01.08)
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