Der Titan

Terzine zum Thema Abschied

von  Didi.Costaire

Dieser Text ist Teil der Serie  Wie gesagt
In Deutschland trug er meist die Nummer Eins.
Er holte viele Titel und Pokale,
Als Held und wahre Stütze des Vereins.

Gewann er auch acht Mal die Meisterschale,
Gab es doch immer wieder schwarze Stunden:
Man denke an das Champions League Finale -

Denn gegen Man.U. fehlten nur Sekunden:
Ersatzmann Solksjaer, Stürmer bei United
Erschoss die Bayern; Olli leckte Wunden.

Er kam zurück, von Hohn und Spott begleitet;
Selbst in der Liga flogen oft Bananen,
Sogar ein Golfball hat ihm Schmerz bereitet.

Die Schiris mussten ihn sehr oft ermahnen,
Zu gerne schlug er Gegnern vor den Latz.
Man sah ihn gar bei Orgien mit Fahnen -

Die in der Ecke auf dem Fußballplatz.
Trotz Vaterfreuden jagte er Blondinen,
Da fand sich für Simone schnell Ersatz.

In Partylaune steppte er auf Minen.
Das schrieb die BILD. Kahn wirkte nicht im Bilde,
Verhakt im Spinnennetz des Femininen.

So war er lange Zeit der ewig Wilde,
Dann kamen Klinsmann, Lehmann und viel Frust:
Auf der Ersatzbank reifte Altersmilde,

Man staunte über Größe beim Verlust.
Er wurde leise, als er sitzen blieb;
Egal was kommt, er bleibt recht selbstbewusst:
Jetzt schreibt der Kerl das Buch vom Kahn-Prinzip.

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Kommentare zu diesem Text

elvis1951 (59)
(01.05.08)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 02.05.08:
ja gut...
wie gesagt...
den Titan hat wohl die Boulevardpresse erfunden. Darüber darf man nicht zu sehr nachdenken.
Danke für das interessierte Lesen, Komm. und Lob!
lg, didi

 Isaban (01.05.08)
Es ist ungewohnt, aber es ist eine - und was für ein Schmankerl, dass du mit dieser Gedichtform, in der Anfang des 14. Jahrhunderts Dante seine Divina Commedia (Göttliche Komödie) schrieb, hier mit deiner metrisch reinen Terzine Olli Kahn ehrst.
Nun, Terzinen bieten eine wunderbare Gelegenheit, auch umfassende Inhalte in melodische Reimform zu verpacken, insofern also keine schlechte Wahl, besonders, wenn der Text zum Vortragen gedacht ist.
Auch wenn ich mich nicht unbedingt zu den Fußballfans zähle, so gefällt mir deine sehr authentisch wirkende, trotz der klassischen Gedichtform zeitgemäß, amüsant und sprachlich unverschnörkelt klingende Ode an den abtretenden Fußballstar trotzdem.

Schön, dass du dich an diesen Klassiker gewagt hast.

Liebe Grüße,
Sabine

 DerHerrSchädel antwortete darauf am 01.05.08:
Was soll man sagen? da hat sie recht!

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 02.05.08:
Danke, danke! Dann muss ich mir wohl jetzt mal ein paar Zuhörer suchen, und mich an ein paar weitere Klassiker wagen...
lg didi
(Antwort korrigiert am 02.05.2008)
Graeculus (69)
(05.06.15)
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 Didi.Costaire äußerte darauf am 06.06.15:
Das stimmt wohl in Bezug auf sprachliche Feinheit. Allerdings wirkt seine *schnaub* uuungemein kraftvolle Artikulation durchaus männlich und souverän.

 harzgebirgler (26.02.17)
er ist auf jeden fall ein kern’ger typ / und solche kerle hat der deutsche lieb! beste abendgrüße henning

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 27.02.17:
Kernig war der Kerl und rau
und dann mit Kerner im TV. :)

Danke und beste Grüße, Dirk
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