täglich menschlich unvergleichlich

Prosagedicht zum Thema Erwachen

von  DanceWith1Life

wenn Stimme ich und wüsst kein Lied
und jedes Wort im Buchstaben nur
und nicht ein einzig Flügelschlag
wie denkt der Dichter das
nennt knarzig im Gebälk er's
ein Fachwerkhaus für Käfer
so ungeziefer ungefähr
vielleicht galant und immerfair

Und selbst mein Schweigen
klingt noch dünner
das wird nicht schlimmer sein
als nur zu denken, dass
es lebt.

Fragt dann das Denken mich
wer bist du denn
und schweigt dann sehr beflissentlich

und kaum erwacht schon hüstel ich
und träum von meinen Worten.

Es heisst, wir sehen, was wir sehen wollen.
So dicht, dass alles andere wir überseh'n
Des Fühlens Auge eingesalbt in Tränen
Sieht manches, was der Alltag siebt.

Auch mir des öfteren mein Geschriebener Käse stank
Doch warum hassen, was ich selbst erfand?
Ob Zeitvertreib, Wörterputzen, Bilderrätsel
und Gedankenstutzen ist mir einerlei
Das Unkraut sprießt so oder so
in einem Zungepflegten Garten.
Auch das, nur eine Ansicht,
kein Tier fragt je danach
und dieses Lied, ich hab es schon vergessen
und stattdessen meine eig'ne Dummheit aufgelegt.
Und wollt ich wirklich wissen
wer ich bin, und warum hier und jetzt
Tagtäglich kämpft in einem fort
um's  Überleben hier an diesem Ort
ein Atmen, ein Pusschlag, innerlich
und lässt nichts unversucht
tagtäglich inmitten all der aufgesetzten Takelage
dies  Boot, mich mittendrin, ein Nichts
das singen will und dennoch heiser japst als
wäre jeder Schritt der schwerste Pfand und eine Plage

trotz all der aussichtslosen
ach, gäb' es nur ein Wort
das greift den Stand der Dinge
so wankend im verzerrt gestücktem
täglichen Bericht zur Lage
denn weder kulturell noch wirtschaftlich
hört man es täglich uns erinnern
dass alles immer noch ein Wunder ist
an dessen Strand die Weltgeschehen zimmern
und gleich im nächsten Wellenwurf ihr eig'nes Ende sehn.
Sogar mein eigenes Schicksal ist mir unbekannt
und doch es ruft mich
täglich
menschlich
unvergleichlich
was soll's
ich bin lebendig
und atmet mich
oder für mich
und nur für mich
still
gewissenhaft
und jeden Atemzug
als virtuoses Einzelstück
an dessen Ohr der Klang des Lebens blitzt
und wieder fortgeflogen ist
kaum dass man ihm gewahr.

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Kommentare zu diesem Text

kata (64)
(04.05.08)
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 GillSans (10.05.08)
äusserst interessant, diese gedankengänge......aber ich muss es wahrscheinlich öfters durchlesen, denn es steckt viel ...sehr viel drin. die Gill
steinkreistänzerin (46)
(10.05.08)
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