Jeden Tag

Kurzprosa zum Thema Erwachen

von  DanceWith1Life

Ich hör nur den Tonfall, spüre die Ernsthaftigkeit, habe noch keinen Text, aber es liegt etwas befreiendes darin.
Irgendwo im halbdunklen Dickicht dieser wiederauferstandenen Kreativität.
Ein lauerndes Tier, unglaublich wachsam, voll und ganz auf sich selbst gestellt, also etwas, das den Menschen aus unbekannten Gründen so furchtbar schwer fällt.
Dieses Tier lebt nicht von der Anerkennung, es lebt von seiner Natur.
Seine Natur ist die Wachsamkeit, das war keine Disziplin, das war selbstverständlich, das war sein Atmen.
Und eben dieser Atem der Wachsamkeit versucht mir etwas sagen.
Und es ist irrsinnig befreiend, aber ich versteh noch kein einziges Wort.
Aber es fühlt sich so frisch an, so augenblicklich, so richtig gut, da kommt unsere alltägliche Konversation nicht mal in Reichweite.
Und wenn ich das mit meiner normalen Leier schreiben wollte, mir würde vor Schreck das Wort von der Tastatur purzeln, hoppla, und dann ein kichern, so ernsthaft, so befreiend.
Und es turnte über meine albernen Buchstaben, als würde es Kekse suchen, als wäre in meinen Geschichten nur Naschhaftes, Gebrösel, Knabberwerk zum ausprobieren.
Und es würde daran schnuppern, scheu und wachsam, wie ein Eichhörnchen, unglaublich flink und bis in die Haarspitzen ausgefüllt mit dieser Wachsamkeit, diesem Lebenstanz.
Es würde uns Freude zuknuspern, falls es ihm schmeckt.
Und ausspucken was ihm nicht bekommt.
Nicht die Spur eines Vorwurfs über unsere Restebäckerei.
So erwacht es jeden Morgen in jedem einzelnen von uns und muss sich dann schnell verstecken, denn da kommen sie auch schon, die grossen wichtigen Gedanken und Pläne der Menschen, und planieren durch den Tag, als wäre das Gottes Wille.

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Kommentare zu diesem Text

kata (64)
(09.01.08)
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 DanceWith1Life meinte dazu am 09.01.08:
Hast du schon eine Idee, welche in Frage kämen?
kata (64) antwortete darauf am 09.01.08:
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 souldeep (09.01.08)
nach meinem empfinden, beim lesen dieses textes,
beschreibst du hier zustände und befinden, das sich
sehr schwer beschreiben lässt...-du hast eine einfache
und spielerische form gewählt, bilder und phantasien,
die es erleichtern, dieser kreativität, diesem lustvoll
konzentrierten wachsein verständnis entgegen zu
bringen...

ich mag es.

liebe grüsse dir
kirsten
crossroad (26)
(10.01.08)
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 Isaban (10.01.08)
Es ist fast so, als hätten wir Menschen den seltsamen Drang, alles Schöne einzufangen, Freies zu zähmen, in Kästchen zu sperren und fest zu reglementieren, zu normen. Und sollten wir das schaffen, dann wird es uns langweilig, und wir setzen es zu Ferienzeiten an der Autobahn aus. Kein Wunder also, dass dieses Tierchen so scheu und so wachsam ist, damit es seine Freiheit behält, die Freiheit, das anzuknurpseln, was ihm selbst behagt und nicht das, was ihm ins Mäulchen/in den Mund gelegt wird.

Liebe Grüße,
Sabine

 Maya_Gähler (14.04.08)
Vieles wurde schon dazu gesagt und ich kann nur sagen, ein Text, der von Vielen gelesen werden sollte: zum Nachdenken anregen und unsere Sichtweisen einmal, wenn auch nur ein winziges Stückchen, beeinflussen sollte/könnte/dürfte/müsste.
Mit anderen Worten: Lesen, Nachdenken, tief durchatmen und dann die Gedanken spazieren gehen lassen. :o)
Viele Grüsse,
Maya
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