Recht und Gerechtigkeit

Politisches Gedicht zum Thema Gesellschaftskritik

von  Soshura

Ein Mann der seinen Herrn befragte,
Weil in ihm der Zweifel nagte,
Obs manchmal doch mit rechten Dingen,
Zugange geht beim Weltgelingen.

Es mag ja Recht sein, das mich schützt,
Doch ist es auch, was mir nicht nützt,
Wenn ich uns beide einmal sehe,
In meinen Lumpen ich hier stehe.

Und dazu deinen feinen Zwirn,
In Falten legt sich meine Stirn.
Du lebst in Reichtum. Ich leb schlecht.
So sag mir doch, ist das gerecht?

Du sagst, wir leiden alle Not.
Sparen sei nun das Gebot.
Du nimmst dir mehr von Tag zu Tag.
Ich nur an den Restern nag.

Schau sagt der Herr danach recht lieb.
Ein jeder ist doch seines Glückes Schmied.
Geh und wag doch einen Schritt!
Sagt es und gibt ihm einen Tritt.

Da liegt er nun in seiner Scheiße.
Drauf sagt der Herr gerechterweise:
Weißt du was, du hast nicht Recht,
Dir geht’s beschissen, nicht nur schlecht.

Siel dich ruhig in deiner Pfütze.
Du bist mir grad zu gar nichts nütze.
Ich üb derweil Gerechtigkeit.
Weil die ja fast zum Himmel schreit.

Wie? Das ist dir ungeheuer?
Die nagelneue Armutssteuer
Belohnt meinen Mut, es zu übertreiben.
Denn was Recht ist, muss auch Recht bleiben!


Anmerkung von Soshura:

Der Gedanke hierfür kam mir bei der letzten Diätenerhöhung unserer werten Abgeordneten.

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Kommentare zu diesem Text

Spurensucher (44)
(20.05.08)
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 Soshura meinte dazu am 20.05.08:
Dann hat der Ausdruck doch erreicht, was er soll. Zwinkernden Gruß zurück, Peter
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