Stasi 2.0

Satire

von  JoBo72

Viele sind skeptisch, ob es wirklich was bringt, intime Details aus dem Leben fremder Menschen in Erfahrung zu bringen, zu sammeln, zu ordnen, auszuwerten und darauf dann letztgültige Urteile zu fällen. Ich muss sagen: Ich find das gut, denn: Man kann auf diese Weise Verbrechen (Terrorismus, Kommunismus, Dosenpfand) wirkungsvoll bekämpfen und unsere Welt sicherer machen und so die Freiheit kommender Generationen in ihrer ganzen Nachhaltigkeit wirkungsvoll gewährleisten. Außerdem stößt man bei der Durchsicht des E-Mailverkehrs immer wieder auf entlarvende Kuriositäten.

Im Jahre 2006 wurde folgende E-Mail eines Michael B. aus C. bei L in GB abgefangen.

>>
Dear Mr. Maurinho,
I can’t come to the training tomorrow, because I have an apointment with the bank. Not the bank, I will sit on the next three years (just kidding!!!), but the bank, that has all my money (Bayerische Vereins- und Hypothekenbank). There is a problem with the black-money for Mr. Hoeness (you called him ,awfully smelling red-head’, remember?) and I have to clear it. I hope you will not be angry (like my old coach, the fucking little dwarf!).

By the way: Tell Mr. Lampert, that I saw his girl-friend in a table-tance bar yesterday and that she was making herself funny about his way to play and than she said (I heard it very clearly): ,The new German is much better on the position of an offensive midfielder, because he is dangerous with his head!’ (So, anyway, tell him something, that makes him nervous, you know better to do that…!)

In Germany we say: Wat zählt, is aufem Platz (What counts is on the place.), if you know, what I mean…

With friendly greetings, Yours sincerely,
Michael B.
>>

Kurz darauf fanden Ermittler von Schäubles Rollkommando diese E-Mail:

>>
Hola Ulle,
wi geht, Du hijo de rudicio?! Kommst Du mal wegen die Eigenblut-Zuruktransportación in dein Cuerpo vorbei in mein Praxis? Mein Mutter brauch Beutel für Oliven. Wie is näxte Freitag um funf?

Apropos: Mir kocht Bluttt schon ganse Seit, wegen dein swester... haha, witze!

Hasta luego, Lugener….!!! Haha. Heute lustig, no cierto??

Dr. E. Fuentes
(weis du eigentlich, was fuente heiß, du klein idyot? ,Quelle’, weissu?!)
>>

Interessante Innenansichten der bundesdeutschen Gesellschaft zu Beginn des dritten nachchristlichen Jahrtausends bietet uns ein gewisser „Fritze“:

>>
Libet Job-Zenta!

Als ick dat letze Mal bei euch war (Mittwoch vor eene Woche, gloob ick), habter mich jefracht, ob ick noch Frajen hab. Naja, ick hab jetzte ma nachjedacht, so jut et jing (hab ja och viel Zeit, wa – nüscht für unjut, Meester!) und da is mir denn doch noch wat innjefallen.

Also, et is ja so: Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht: dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft, oder er kann es und will es nicht: dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist, oder er will es nicht und kann es nicht: dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott, oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt. Naja, und denn stellt sich halt die Fraje: Woher kommen die Übel in der Welt und warum nimmt Gott sie nicht weg?

Jut, dett wär’t ersma für heute. Schönen Tach noch!

Tschüsskowski!

Euer Fritze aus Potsdam
>>

Hat sich doch gelohnt, der große internetzionale Lauschangriff, oder? – Na, also.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram