Schlafnischen im Denklaub

Gedicht zum Thema Jahreszeiten

von  DanceWith1Life

Der Herbst weht alle Türen zu,
ein Apfel fällt
Kastanientiere, nirgendwo ein Feld
das keine aufgebroch'ne Erde
wie raue Hände am Gesicht
des Baumes hält.

Die Rahkrah tupft am Morgennebel
mit Blättergelb und rostbraunem Griff
die Furche Waldrand,
die scheinbar mit ihr fortfliegt,
bevor der bunte Brand
mit jedem Blatt erlischt.

Ein schweigendes Gesicht
scheut durch die frühen Schwaden
klopft Nüsse, bricht am Mais,
verschnuppert Sommertraum
und schließt dann auch den späten Abend.

Der knistert schnell noch dünne Sätze
ins längst vergilbte Heft
erschreckt verkratzt die Feder
einen Wortlaut Unbehagen,
bevor auch sie das Leselicht
auslöscht.

Zur Nische Schlaf geneigt
verwebt der Traum die Räume
die Lippen beben leis'
So viel Geschichte
verkatert sich gen Morgen
doch wenn der anklopft
sind alle Dinge
längst schon weiß.

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Kommentare zu diesem Text

Caterina (46)
(19.09.08)
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 Isaban (19.09.08)
So viele wirklich schöne, märchenhafte, stimmungsvolle Ansätze, Robert. Zupf noch ein bisschen am roten Faden, nimm raus, was man nicht in einen Blick bekommt. Das Hereinschnuppern in deinen Text lässt waldig kleine, huschende Abendbilder, Wispern und Rascheln entstehen, behaglich.

Liebe Grüße,
Sabine
kontext (32)
(19.09.08)
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Caty (71)
(08.10.08)
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 DanceWith1Life meinte dazu am 08.10.08:
Das einzige was hier kindisch ist, sind deine Kommentare, Caty, versuch doch mal was zu sagen, ohne das Wort Teufel zu benützen. Also für alle deren einzige Interpretation dieses lautmalerischen Rahkrah in meiner kindischen Ader zu finden ist, ein paar Denkhilfen, ich wollte nicht die Bilder, die man mit dem Wort Krähe verbindet, ich wollte nur das was tatsächlich wahrnehmbar war, und das war der Krähenruf, das Rahkrah, kindlich vielleicht, aber bewusst gewählt also auf keinen Fall kindisch.
(Antwort korrigiert am 08.10.2008)
muräne (41) antwortete darauf am 08.10.08:
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 souldeep (09.10.08)
letzte nacht raschelte ich in deinem
denklaub und nahm mir vor, heute
ein paar spuren zu hinterlassen, bevor
alles wieder weiss ist...

es spricht in die sinne und deshalb finde
ich es ein kostbares gedicht, ich höre es
singen in der bunten sprachmelodie des
herbstes - nichts gezählt und gereiht,
sondern in fülle und reife und das gefällt.

:)
herzliche grüsse dir,
Kirsten

du, der titel allein ist schon klasse!
(Kommentar korrigiert am 09.10.2008)
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