Ein Drittel zu zwei Dritteln.

Kurzprosa

von  erdbeermund

Weil da nichts ist, was die Welt wärmer macht.
Sie schluckt zwei Pillen, wartet auf den Milchkaffee.
Damit sie etwas hat, wovon sie sagen kann, es gehöre zu ihr.
Vollständigfühlen nennt sie das.

Zweiundsiebzig Stunden von purem Egoismus haben sich in ihr Leben geschoben. [Mal drei, mein Mädchen. Du schrammst.]
Sie dreht das Blisterpäckchen in der Hand und lacht den Kellner aus, wenn er an ihrem Tisch vorbeigeht.

Susa mordet, sagt er dann zu seinem Kollegen hinter dem Mahagonitresen. Teuer. Der nickt und fragt sich, wo der Junge eigentlich schläft.
Peinlich saubere Schürze, jeden Tag.
Er lässt ihn kommen; achteinhalb Stunden, dann lässt er ihn gehen.

Damit er etwas hat, wovon er sagen kann, er gehöre dazu.
Er nennt das Trauer.

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Kommentare zu diesem Text


 Secretgardener (24.10.08)
"Mal drei, mein Mädchen. Du schrammst." fand ich richtig gut.
Viele Grüße.

 erdbeermund meinte dazu am 24.10.08:
Vielen Dank, Angelo!

Beste Grüße zurück.

 Ingmar (16.11.08)
er nennt das trauer: toll!

 franky (03.01.09)
Hey liebe Lara,
Habe deinen Text einige male rauf und runter gelesen, doch mir geht die Rechnung nicht auf. Als Einheit schreibt es mir Gedanken in die Seele, doch geteilt dreht ein Rest sich um die eigene Achse. Ich liebe deine Werke, sie geben oft eine Nuß zu knacken.

Herzliche Grüsse für das neue Jahr
von
Franky:)) (Eichhörnchen gesammelte Werke)
anonymous (37)
(30.09.09)
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