4. All the Mok[4]

Schundroman zum Thema Mord/Mörder

von  DIE7

„Hm? Frodin?“
„Hera! Wo bist du? Was um Gottes Willen überprüfst du denn die ganze Nacht? Du musst doch zumindest dein Handy anlassen! Die Telefone hier läuten Sturm! Seit die Zeitungen von den neuen Morden wissen, bestürmen die die Zentrale ununterbrochen. Vom Radio sind auch welche da! Ist ja auch... Schon wieder mitten in der City, wieder beim Weihnachtsmarkt, diesmal war’s noch abartiger... Drei zerlegte Leichen in einem Hafencontainer! Und dann die ganzen Umstände, die alle auf einen Serienmörder hinweisen. Und das vor Weihnachten! Ich meine, als wär da nicht schon genug Stress, die Familie und alles...“
Hera steckte das Telefon unter ihr Kopfkissen und fixierte finster die Spinne, die im Schatten der Schräge über ihrem Bett eine Fliege ein- oder auswickelte. Unter den Gänsedaunen rauschte Marns Stimme weiter, weiter, blablabla, der Depp merkte gar nicht, dass sie nicht antwortete. Schon wieder drei Leichen. Zerstückelt. Na, fein. Genau das, was sie brauchte am frühen Morgen.
Unwillig nahm sie das Telefon wieder unter dem Kissen heraus und drückte es sich ans Ohr.
„Und der Lavken macht auch noch Stress, weil wir immer noch keine Spur haben und will wissen, an was wir überhaupt arbeiten und ich weiß jetzt auch nicht wirklich, was ich dem jetzt sagen soll und...“
„Ich komm gleich.“
„Hera! Der meint, du kannst die Ermittlungen nicht leiten, wenn du...“
Sie legte auf. Der Schwerpunkt bei dem verdammten Job lag eigentlich im pädagogischen Bereich mittlerweile. Dreck.
Als sie die Decke zurückschlug, wirbelte etwas Staub vom Nachttisch auf und wölkte im Dämmerlicht atompilzartig vor sich hin. Im Glas war der Rotweinrest eingetrocknet und eine Mücke krabbelte darin herum. Hera nahm etwas Staub von der Bettkante und ließ ihn auf das Insektchen herabschneien. In seiner Dummheit flog das gegens Glas. Der Staub flockte in den über die Maßen trockenen Rotwein und rührte sich bald nicht mehr - die Mücke ließ sich darin nieder und saugte weiter an den Resten vom Vorabend.
Hera wandte sich ab und sah den Kleiderhaufen vor ihrem Bett durch. Sie fand zwei T-Shirts, die nach Waschmittel mieften und den braunen Pulli, an den sie gestern dieses Parfum getan hatte, das neulich im Wagen gewesen war. Es roch ganz anständig.
Sie öffnete das Dachfenster über dem Bett. Etwas Schnee rieselte auf ihr Bett und kalte Luft fiel auf die nackten Füße. Sie erinnerte sich an Socken, kramte welche aus der Schublade unter dem Bett hervor, nahm die Sachen und irgendeine Hose und ging gähnend ins Bad.

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Kommentare zu diesem Text

LudwigJanssen (54)
(03.12.08)
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LudwigJanssen (54)
(24.05.10)
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