Gewissen kontra Militärlogik
Dokumentation zum Thema Verantwortung
von Momo
Anmerkung von Momo:
Quelle: Frankfurter Rundschau vom 26.9.2003: ‚Zivilcourage in Uniform löst einen Sturm der Entrüstung aus’.
Kommentare zu diesem Text
Caty (71)
(14.01.09)
(14.01.09)
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"Aber ihre Stimme ist schwach" - Umso wichtiger ist es, dass Menschen überall da, wo sie Unrecht wahrnehmen, ihre Stimme erheben.
Ich verfolge seit einigen Jahren die Politik bzw. Militäraktionen gegen die palästinensische Widerstandsbewegung und ich war oft, genau so wie UN Hilfsorganisationen, Unicef, Internationales Komitee des Roten Kreuzes und einige westliche Länder betroffen und entsetzt, mit welcher menschenverachtenden Härte und Grausamkeit eine der kampfstärksten Armeen der Welt keinen Unterschied macht zwischen zivilen Palästinensern und deren militant radikalen Widerstandsorganisationen in ihren unverhältnismäßigen Reaktionen auf gewalttätige Aggressionen.
Hier stehen sich eine der best ausgerüsteten Armeen der Welt und eine Widerstandsbewegung gegenüber, deren militärische Ausrüstung in keinem Verhältnis steht zu der ihres Gegners.
Als im Sommer 2006 Israel in den Gazastreifen einrückte, um zwei entführte Soldaten zu befreien, sprach der Palästinenserpräsident Abbas von Kollektivstrafe und Verbrechen gegen die Menschlichkeit,
und der Nahost-Experte Prof. Udo Steinbach, Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Hamburg antwortete auf die Schuldfrage der erneuten Eskalation: „Die Verantwortung tragen Israel und die internationale Gemeinschaft. Man hat nicht vermocht, einen Prozess in Gang zu bringen, der die moderaten Kräfte unter den Palästinensern stärkt … Die israelische Regierung hat es versäumt, Zeichen zu setzen – etwa durch die Freilassung inhaftierter Palästinenser … Die Gewalt stärkt die radikalen Elemente in der islamischen Welt – ob nun im Libanon, in Syrien oder in Iran.“
Der israelischer Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, sah dagegen die Ursachen ganz anders begründet:
„Generell sind wir, die EU und die G8-Staaten uns einig über die Ursachen dieser Eskalation. Sie liegen bei der Hisbollah und der Hamas“, und US-Präsident Bush: „Erstmals haben wir begonnen, klar die Wurzeln des Konflikts im Nahen Osten zu benennen: die terroristischen Aktivitäten der Hisbollah.“
Und frei nach Bushs schlichter Vorgabe, die Welt einzuteilen in Gut und Böse, übernahm der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert dankbar das angebotene Vokabular: Die Hisbolla und Hamas-Bewegung seien Vertragspartner der von Teheran nach Damaskus reichenden Achse des Bösen. Diese mit Syrien und dem Iran verbündeten Kräfte stellten eine Bedrohung dar, deren „Beseitigung“ im Interesse sowohl der Region als auch der internationalen Gemeinschaft sei. Israel nehme diese Aufgabe auf sich.
Die Auszüge aus den Interviews stammen vom Sommer 2006. Ich denke, dass sich die Antworten kaum anders anhören würden, würden die Genannten heute, im Januar 2009, zu dem erneuten Gewaltausbruch im Gaza befragt werden.
Es erfordert sehr viel Mut, Integrität und moralische Standfestigkeit, sich gegen die herrschende Ideologie im eigenen Land zu stellen, was meistens ja auch Repressalien zur Folge hat.
Zweifellos verdient diese Art von Zivilcourage Achtung und Respekt.
V.G.
Momo
Ich verfolge seit einigen Jahren die Politik bzw. Militäraktionen gegen die palästinensische Widerstandsbewegung und ich war oft, genau so wie UN Hilfsorganisationen, Unicef, Internationales Komitee des Roten Kreuzes und einige westliche Länder betroffen und entsetzt, mit welcher menschenverachtenden Härte und Grausamkeit eine der kampfstärksten Armeen der Welt keinen Unterschied macht zwischen zivilen Palästinensern und deren militant radikalen Widerstandsorganisationen in ihren unverhältnismäßigen Reaktionen auf gewalttätige Aggressionen.
Hier stehen sich eine der best ausgerüsteten Armeen der Welt und eine Widerstandsbewegung gegenüber, deren militärische Ausrüstung in keinem Verhältnis steht zu der ihres Gegners.
Als im Sommer 2006 Israel in den Gazastreifen einrückte, um zwei entführte Soldaten zu befreien, sprach der Palästinenserpräsident Abbas von Kollektivstrafe und Verbrechen gegen die Menschlichkeit,
und der Nahost-Experte Prof. Udo Steinbach, Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Hamburg antwortete auf die Schuldfrage der erneuten Eskalation: „Die Verantwortung tragen Israel und die internationale Gemeinschaft. Man hat nicht vermocht, einen Prozess in Gang zu bringen, der die moderaten Kräfte unter den Palästinensern stärkt … Die israelische Regierung hat es versäumt, Zeichen zu setzen – etwa durch die Freilassung inhaftierter Palästinenser … Die Gewalt stärkt die radikalen Elemente in der islamischen Welt – ob nun im Libanon, in Syrien oder in Iran.“
Der israelischer Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, sah dagegen die Ursachen ganz anders begründet:
„Generell sind wir, die EU und die G8-Staaten uns einig über die Ursachen dieser Eskalation. Sie liegen bei der Hisbollah und der Hamas“, und US-Präsident Bush: „Erstmals haben wir begonnen, klar die Wurzeln des Konflikts im Nahen Osten zu benennen: die terroristischen Aktivitäten der Hisbollah.“
Und frei nach Bushs schlichter Vorgabe, die Welt einzuteilen in Gut und Böse, übernahm der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert dankbar das angebotene Vokabular: Die Hisbolla und Hamas-Bewegung seien Vertragspartner der von Teheran nach Damaskus reichenden Achse des Bösen. Diese mit Syrien und dem Iran verbündeten Kräfte stellten eine Bedrohung dar, deren „Beseitigung“ im Interesse sowohl der Region als auch der internationalen Gemeinschaft sei. Israel nehme diese Aufgabe auf sich.
Die Auszüge aus den Interviews stammen vom Sommer 2006. Ich denke, dass sich die Antworten kaum anders anhören würden, würden die Genannten heute, im Januar 2009, zu dem erneuten Gewaltausbruch im Gaza befragt werden.
Es erfordert sehr viel Mut, Integrität und moralische Standfestigkeit, sich gegen die herrschende Ideologie im eigenen Land zu stellen, was meistens ja auch Repressalien zur Folge hat.
Zweifellos verdient diese Art von Zivilcourage Achtung und Respekt.
V.G.
Momo
Caty (71) antwortete darauf am 15.01.09:
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steyk. (55)
(15.01.09)
(15.01.09)
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Das wusste ich nicht, wundert mich aber gar nicht.
Zeigt es aber doch nur, dass das Wort Menschlichkeit in ihrer Logik nicht vorkommt, dafür aber das Wort Macht ganz groß geschrieben wird.
Liebe Grüße
Momo
Zeigt es aber doch nur, dass das Wort Menschlichkeit in ihrer Logik nicht vorkommt, dafür aber das Wort Macht ganz groß geschrieben wird.
Liebe Grüße
Momo