In Freundschaft zur Liebe

Sonett zum Thema Verantwortung

von  FrankReich

Die Mächte des seichten Gemütes umrunden
das Leben des Menschen nur selten am Rand,
und Liebe wie Freundschaft verrinnen im Sand
des stetig vergossenen Glases der Stunden.

Die Triebe sind meistens recht leicht zu bekunden,
das leider bleibt scheidenden Leibern bekannt,
denn Freundschaft ist Liebe in leerem Gewand,
wo sie nicht bereit steht, die Sucht zu verwunden.

In Freundschaft wirkt nämlich das ehrliche Band
aus Geben und Nehmen, Gefühl und Verstand,
dem Uneigennutz gegenseitig verbunden.

Erst das wird als Treueverbündnis empfunden,
um schließlich in Liebe am Sein zu gesunden,
in uneinlösbarem, verpflichtendem Pfand.

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Kommentare zu diesem Text

Hannah (72)
(12.05.19)
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 FrankReich meinte dazu am 12.05.19:
Danke, Hannah. Das ist so zuckersüß und allerliebst von Dir. Ich weiß gar nicht, wohin mit meiner (Un)verschämtheit.

Ciao, Ralf

 AchterZwerg (12.05.19)
Hallo Ralf,
das "Gemüt" steht gern einmal im Ruch der Einfalt. Ein Grund mehr, das Gemütvolle vorwiegend Frauen anzudichten.
Aber auch ein Bier trinkender Bayer hats. Und manch anderer. -
Es muss durchaus nicht zwangsläufig seicht sein. Wird aber häufig so einsortiert.

Wenn Freundschaft echt ist, ist ihr Band wohl haltbarer als das der geschlechtlichen Liebe. Und birgt allemal eine ebenso große Veranwortung.

Das führst du in deinem Sonett geschickt zusammen.
Kritisch möchte ich anmerken, dass du dich ein wenig gestelzt ausdrückst. Versuch mal, auch dem Spielerischen Raum zu geben.
- Oft stellt sich dies aber mit zunehmender Routine von allein ein.

Schöne Grüße
Der 8.

 FrankReich antwortete darauf am 12.05.19:
Danke, ich habe mich tatsächlich der Illusion hingegeben, dass ich das Spielerische mit dem Amphybrachys abgedeckt hätte. Mit dem bin ich nämlich verheiratet, da Agneta mich ja nicht wollte!!!

Ciao, Ralf

 loslosch schrieb daraufhin am 13.05.19:
was ist denn an den amphibrachien so besondern? kurz-lang-kurz. und das wiederholt, ergibt daktylen mit auftakt.

 FrankReich äußerte darauf am 13.05.19:
Der Amphybrachys verkörpert die Laola-Welle in der Dichtung. Am besten schaust Du Dir noch mal "Gewinn und Verlust" an. Vielleicht wird der Unterschied zwischen Daktylus und Amphybrachys dann deutlicher. Das eigentliche Phänomen entwickelt der Amphybrachys nur, wenn er von Vers zu Vers durchgehalten wird, im Sonett "In Freundschaft zur Liebe" funktioniert das nicht so ganz. "G & V" erfüllt diesen Anspruch aber.
Ciao, Ralf

 loslosch ergänzte dazu am 13.05.19:
amphi... amphi... amphi

 loslosch (12.05.19)
in der 6. zeile lese ich immerzu Leibern statt Leidern. oho.

 FrankReich meinte dazu am 12.05.19:
Super loslosch, würde Dir das gefallen und wärest Du einverstanden, wenn ich das dahingehend ändere?

Ciao, Ralf

P.S.: Ach, weißt Du was? Das dauert mir zu lange! Ich nehme die Änderung jetzt vor!

Antwort geändert am 12.05.2019 um 12:27 Uhr

Antwort geändert am 12.05.2019 um 12:31 Uhr

 FrankReich meinte dazu am 12.05.19:
Fetisch!!!

 loslosch meinte dazu am 12.05.19:
ja, ferdsch. leider und Leidern war der auslöser!

 FrankReich meinte dazu am 12.05.19:
Ach, loschi, und danke dafür.

Ciao, Ralf

 EkkehartMittelberg (12.05.19)
Schöne nachvollziehbare Gedanken bis auf diesen
"denn Freundschaft ist Liebe in leerem Gewand,
wo sie nicht bereit steht, die Sucht zu verwunden."
Der ist mir zu kompliziert.
LG
Ekki

 FrankReich meinte dazu am 12.05.19:
Danke Ekki, kompliziert ist mein Name desteganographiert.

Ciao, Ralvieh

Antwort geändert am 12.05.2019 um 12:27 Uhr

 Isaban (12.05.19)
Hallo Ralf,

die erste Strophe gefällt mir ausgesprochen gut.

Jepp, richtig, die anderen nicht ganz so gut.

Bekundet man Triebe und ist das leicht? (Hey, Baby, ich will dir meine Triebe bekunden, wie steht es mit deinen?)
Und wie würdest du S2, V2 betonen (und warum, gibt es da eine stilistische Begründung)?

Und was hältst du von Versen, die wie S2, V4 aus derart vielen "Einsilbern" bestehen, dass man als Außenstehender entweder schon fest im Rhythmus sein muss oder betonungstechnisch scheitert und wo dann auch noch die Sucht verwundet und nicht etwa überwunden werden soll?

Das erste Terzett finde ich ok, das zweite - na, du weißt vermutlich selbst, dass es - wie in einem der Vorkommentare schon angemerkt - recht gestelzt (ich hätte "verschwurbelt" gesagt) wirkt und - nichts für ungut - ein wenig so, wie bei einem Romanautoren, der nach allen inhaltlichen Querelen auch nach mehreren Anläufen den passenden Schluss nicht finden konnte und sich nun krampfhaft etwas zusammenschustern musste.

Mitteldiplomatische Grüße
Isaban

 FrankReich meinte dazu am 12.05.19:
Korrekt. Dazu stehe ich aber, weil das hier wirklich nur eine Fingerübung für Auftragsarbeiten darstellt. Vielleicht, wenn mich die Verzweiflung packt.
Aber danke, wie gesagt, recht hast Du.

Ciao, Ralf

 Regina (12.05.19)
Da hat sie es dir aber gegeben, die Isaban. Die kann das. Habe ich mir doch gleich gedacht, dass der Rhythmus nicht stimmt. Machst du dir auch manchmal Gedanken über die Abfolge der Vokale, z.B. die 2. Zeile ist voller e, später dann viele ei? Ist das Absicht?Das packt einen dann vom Klang nicht so richtig. Und am Schluss hättest du gleich Schiller hinschreiben können: Er schlachte der Opfer zweie und glaube an Liebe und Treue.
Aber eins noch: In 2.2.schreibst bitte "scheidenden Weibern", nicht "Leibern", ein bisschen sowas frauenfeindliches verträgt das schon, sonst kommen einem ja die Moralintränen.
LG Gina
P.S.von Jürgen Trittin soll ich noch fragen, was ein uneinlösbares, verpflichtendes Pfand ist. Hihi.
Und natürlich geht ohne Hannahs wirklich wirkende Wirkung des Wirkhaften in der Wirkung des wirklichen Liebeswirkens in Wirklichkeit gar nichts.
Kommentar geändert am 13.05.2019 um 01:10 Uhr

Kommentar geändert am 13.05.2019 um 01:14 Uhr

Kommentar geändert am 13.05.2019 um 01:18 Uhr

 FrankReich meinte dazu am 13.05.19:
Statt Orient zur Irritierung

Ich bin demnächst mal bei Dir zu Besuch,
denn Du bist schlau, doch unwahrscheinlich klug,
so handbelesen, besser als das Buch
der Bücher. Von Dir hat es nie genug.

Selbst Dein Gewesen kennt nicht Ruch noch Fluch,
Dein Wert gewährt, ihn abzuwerten wär Betrug,
und Jesus kotzt noch oft ins Leichentuch.

P.S.: Natürlich habe ich Jürgen Trittins Frage nicht vergessen. Schöne Grüße an ihn. Die Antwort lautet: Dein Verstand.

Antwort geändert am 13.05.2019 um 18:17 Uhr

Antwort geändert am 13.05.2019 um 19:06 Uhr

 Regina meinte dazu am 13.05.19:
Verstandpfandverleih für Verstandpfandflaschen wäre ein nützlicher Zuverdienst. Viele Grüße vom Flaschenpfändler e.V.

 FrankReich meinte dazu am 14.05.19:
... was den Flaschengeist beweist. Du hast ja jede Menge Hobbys, Respekt!!!

Ciao, Ralf
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