Januar/Blatt-1.

Auf'm Berg sitzt ein bunter Käfer und strickt einen Schal. Der Wind weht kühler, weht schneidig in Zeiten wie diesen und, der Russ schickt kein Gas  und kei' Freud.

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Die Ausländer fragen immer ganz scheinheilig, was einer, also man, also ein Österreicher über Hitler dächte und über den Nationalsozialismus und den Holocaust und ob man das Tagebuch der Anne Frank gelesen hätt', da Hitler ja gebürtiger Österreicher war und das Erbe für ein Land wie Österreich ein bedeutend schweres wäre. Sozusagen ein globales internationales Schnaufen, eine historische Fürchterlichkeit, die schon die Schulkinder in Schultaschen von hüben nach drüben über Zebrastreifen trügen, die schon unter aller Kleinkinder Hauben wohne, ginge und schliefe und, ja, die der österreichische Säugling mit Schorf, Laufstall und Milchzahn erfinde, diese historische Gruselfigur rot-weiß-rot mit geometrischem Bart und Fahnen. Und ich greif dann immer, muss dann immer in meine Jackentasche greifen oder in meine Manteltasche oder in meine Handtasche und kram ein Zuckerl raus und pell es aus dem Staniol und schiebs in den Mund das Zitronenzuckerl oder das Caramelzuckerl oder das Campino und sag dem scheinheiligen Ausländer, dass ich in meinem Leben weder je was gewonnen noch was geerbt hätte, jedoch einmal, also vor Jahren am Linzer Hauptplatz einen Schilling gefunden hätte, den denkbarerweise jemand verloren hat im Gehen oder Stehen. Den hätte ich eingesteckt, damals, zugegeben.

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Es fängt stets anderswo an und dann beginnt das große Philosophieren draüber, wo es denn tatsächlich angefangen hätte. Und die einen sagen, es finge bei der Bildung an und beim Schulsystem und die nächsten sagen, es finge in er Politik an und bei der Korruption und die nächsten wissen, dass das alles ganz wo anders anfinge, nämlich bei Geschichte und Machtsystemen, und dann behaupten aber die nächsten wehement, dass alles bereits vor der Geschichte anfinge, dass alles schon längst vor der Zeit jener Zeit angefangen hätte, also ausserhalb der Generationen und die anderen, nämlich jene, welche die These der Geschichte aufstellten, bekommen von jenen, die die Generationen ins Spiel brachten, zu hören, dass sie die Komplexität des Ganzen nicht erkennen würden und ohnehin den gesamten Sachverhalt verkennen würden. Nun wissen aber die Unparteiischen mehr, da sie konfessionslos, politisch unabhängig und ethnisch korrekt sind und ihnen kein Vorurteil und kein Balken vor Augen, behaupten zu wissen, dass der große Störfaktor der Menschheit des Menschen Streben nach sich selbst wäre, was jedoch von den Bildungstheoretikern nicht akzeptiert oder nicht begriffen wird. Jedenfalls ist es am Ende laut in dem Raum in der unsanierten Altbauwohnung mit hohen Wänden und Doppelglasfenstern und ein Stimmengewirr verknäuelt sich im Luster unter der weißen Zimmerdecke und der Heinrich sagt dann jedesmal, dass es ihn störe, dass die Hannusett-Mutter nie nicht dem Bub den Rotz aus dem Gesicht wischen würd'.

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Wissen Sie, sagt der Feuerwehrmann, während der Winter aus den januarkahlen Büschen späht und dem Spatz das Auge tränt, während der Wind kühler weht und der Iwan nun vor Tagen endgültig den Gashahn zugedreht hat und während das Haus von oben nach unten hinunter, also vom Dachstuhl, wo  es zumindest diesmal begonnen hat, vom Dach zur Erde hinunter brennt, während es knistert, sich das Haus aus der Landschaft tilgt mit Kind und Laufstall nun geht mit dem Kind, das mehrere Hauben besitzt, das Kind und das schläft mit dem Rotz im Gesicht, hinter Doppelglasfenstern verknistert, nicht schreit in der Glut mit der Spieluhr überm Gesicht, wissen Sie, sagt der Mann mit dem Helm, als mir damals der Schilling entfiel und ich mich zu Boden bückte, ihn aufzuheben, schien mir zum ersten Mal, ich wär nicht der, der ich bin. Seltsam, nicht wahr ..?

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Pause, sagt der Käfer und beißt ins saftlose Blatt: "Keine Zeit ist wie diese und ist sie nicht mein, so war sie wohl sein oder dein."


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