Vom Wunsch hinter dem Wunsch

Text zum Thema Lebensbetrachtung

von  Martina

Jeder Mangel, jeder Schmerz wird aus einer tiefen Sehnsucht geboren.
Wenn ich mir bewusst mache, dass z.B mein Wunsch nach einen großen Haus, der eigentliche Wunsch nicht das Haus an sich ist, sondern sich darin ein tiefes Sehnen nach Geborgenheit verbirgt, Sicherheit, oder einfach danach, von anderen anerkannt oder aber akzeptiert zu werden. Dann liegt dort die wirkliche Wurzel unseres Wunsches.

Wenn man sich einen größeren Busen, flacheren Bauch, fülligere Haare, makellose Haut oder schlanke Figur wünscht, dann verbirgt sich auch dahinter meist der Wunsch nach vollkommener Schönheit um ANERKANNT- ANGENOMMEN zu werden. Es geht nicht wirklich um das Idealbild, dass man sich zum Ziel gesetzt hat. Denn wer garantiert einem, dass man wirklich von den anderen geliebt wird,
nur weil wir UNSEREM perfekten Bild vom Menschen entsprechen? Das ist doch einzig und allein unser Glaube.
Machen wir da nicht den Fehler, anzunehmen, dass all die anderen den gleichen Wert auf solche oberflächlichen Dinge legen?
Vielleicht ist ihr Traum von einem perfekten Menschen ja ein ganz anderer?
Trotzdem machen wir es an unserem Bild fest, dass wir nicht geliebt werden können, nicht begehrt werden können, weil wir eben nicht so sind, wie WIR es gerne hätten. Dabei ziehen wir erst gar nicht in Betracht, dass vielleicht gerade unsere angeblichen Schwächen oder Mängel, sie nur in unseren Augen zu diesen machen und andere mögen genau diese liebenswert erscheinen und uns MENSCHLICH machen. Wenn wir z.B einen Apfelpo bevorzugen (kann durch viele Dinge und Wünsche beliebig ersetzt werden), können aber unser Partner oder andere einen Birnenpo bevorzugen.
Aber wir haben uns einfach verinnerlicht, dass wir nicht geliebt werden, wenn wir nicht genau diese Vorzüge aufweisen, die uns in unseren Augen verwehrt bleiben. Also sind wir tief im Innern von uns selber enttäuscht, können uns selber nicht annehmen wie wir sind und suchen nach jemanden, der unsere Defizite akzeptiert.
Dabei hat er sich eventuell gerade in diese verliebt?
Wir haben also eigentlich das Problem mit uns, oder unserem Mangel, der uns unglücklich sein lässt.
Nicht die anderen. Die sehen diese von uns angeprangerte Schwachstelle in vielen Fällen noch nicht einmal.
Sie finden uns vielleicht schon perfekt und wünschen sich ihrerseit: Wenn ich so aussehen würde wie sie, oder diese Eigenschaften hätte, dann wäre ich perfekt und ich wäre vollkommen zufrieden.
Es wäre schön, Frieden zu schließen, mit unserem Aussehen, mit dem wie und wer wir sind.

Oft und doch unbewusst sehen wir einen Teil von uns als Feind an, als getrennt von uns, als andere- zweite Person-,oder als ein Wesen, dass Besitz von uns ergreifen will. Wir wehren uns dagegen, lehnen es ab, leugnen es.
Jener dunkle Teil, der sich durch eine Stimme Gehör verschaffen will. Unsere eigene innere Sitimme.
Dieser Teil, den wir vielleicht für unmoralisch halten, weil er Wünsche hat, die von anderen als pervers abgetan werden, der Erfüllung sucht in Aktivitäten, die bei anderen vielleicht auf Ablehnung oder gar Ekel stoßen. Oder der einfach nur Sehnsucht nach etwas hat, welche wir in unseren Augen unmöglich erfüllen können, weil es in unseren Augen aussichtslos erscheint.
So befinden wir uns in einer ewigen Zerrissenheit, einer immerwährenden Unruhe, einer ewigen Suche nach einer Lösung. Es wäre schön, auch diesen Gefühlen einen Raum zu geben, oder sie uns wenigstens bewusst zu machen, dass auch sie existieren, weil wir existieren. Und somit haben sie das Recht anwesend zu sein und wahrgenommen, ja angenommen zu werden. Meist kehrt damit schon viel mehr Ruhe in uns ein, alleine deshalb, weil wir diese Stimme hören, weil sie sich aussprechen kann, weil sie sich bemerkbar machen kann und sagen: Hey: Mich gibt es auch noch, ignoriere mich bitte nicht. Gib mir einen kleinen Platz in deinem Leben und ich werde nicht mehr danach schreien müssen.


Anmerkung von Martina:

...dieser Text gibt einzig und allein meine Überlegungen wieder. Er soll nicht als die einzige und richtige Sichtweise angesehen werden, das tue nicht mal ich. Ich mache mir nur Gedanken und bin auf dem Weg nach Antworten zu suchen, wie etwas SEIN KÖNNTE. Vielleicht gibt er Anstoß zu Überlegungen in diese Richtung....Jeder kann sich sein eigenes Bild machen.

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Kommentare zu diesem Text

elvis1951 (59)
(15.02.09)
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 Martina meinte dazu am 15.02.09:
Hey Klaus...ich freue mich dich hier zu lesen...noch...
Und ich bedanke mich!
AlterMann (56)
(15.02.09)
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 Martina antwortete darauf am 15.02.09:
...das hast du gut formuliert, genauso wie schon bei meinem Text: Warum schüttelst du den Kopf....
Auch dafür DANKE!! Lg Tina
Wildhüter (51)
(15.02.09)
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 Martina schrieb daraufhin am 16.02.09:
Danke Liebes =))
Rosenherz (50)
(26.02.09)
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 Martina äußerte darauf am 26.02.09:
...hatte ich schon erwähnt, dass ich dein neues Bild einfach schön finde? Griiins...Lg Tina
Rosenherz (50) ergänzte dazu am 26.02.09:
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 Martina meinte dazu am 26.02.09:
Nur DAS was ich sage =)
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