Karl Marxens Hochzeitsglückwünsche

Lehrgedicht zum Thema Hochzeit

von  loslosch

Am Morgen sollt ihr wilde Tiere jagen,
am Nachmittag die Wasserwesen fischen.
Danach dürft ihr euch mit der Tierzucht plagen,
dazu an mancherlei Kritik erfrischen.

Es rufet aus dem Reich der ew´gen Freizeit:
Nur ja nicht kritisieren nach dem Essen.
Statt der erstrebten Utopie der Freiheit
lässt sich gestreute Zwietracht leicht ermessen.

Die Interessen sind fortan gemeinsam,
und Widersprüche werden nicht geduldet.
Der Partnerschaft, nun keineswegs mehr einsam,
als Lebensbund das meiste ist geschuldet.


Anmerkung von loslosch:

Das Kommunistische Manifest - jetzt mal so gesehen.

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (07.05.10)
Tausend mal gelesen - tausend mal ist nichts gewesen.

Und doch hat es 1.024-fach Klick gemacht. Der Titel scheint zu ziehen, zumindest bei den Suchmaschinen.

Vom Gedicht selbst wäre ich nicht auf diesen gekommen, wenn auch einige grundlegende Begriffe enthalten sind. Sehr interessant ist dabei das auf unbetont männliche Kadenz gereimte Pärchen Freizeit/ Freiheit. Das wirkt schräg, fast so, als hätte Marx in seinem Manifest die Subbotnik-Kultur samt "freiwilliger" Teilnahme an Veranstaltungen der Partei und deren Massenorganisationen begründet.

Der sich an Essen und ermessen anschließende Binnenreim gefällt mir im Prinzip, der bruchstückhafte Satz weniger.

LG, Dirk

 loslosch meinte dazu am 07.05.10:
2 hoch 10, eine magische Zahl der binären Logik. Dann kamst Du und hast berührt. Bin so gerührt.

... einige grundlegende Begriffe ... Und wie! Zitat aus dem Manifest:

... heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, mittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren ...

Fast schon plagiiert! Die Suchmaschinen wissen das.

Freiheit/Freizeit klingt überreimt, ist aber alternativlos.

Damals war ich noch nicht so selbstkritisch. Der Stummelsatz lässt sich leicht beheben.

Lothar, dem ein Stein vom Herzen gefallen ist

 Bergmann antwortete darauf am 04.09.10:
Ich schließe mich Didi weitgehend an. Das heißt: Es gibt verdammt viele andere Texte von dir, die viel viel besser sind.
Und empfehle: ihr / euch klein zu schreiben.
LG, Uli

 loslosch schrieb daraufhin am 04.09.10:
Die richtigen Signalwörter sind offenbar wichtiger als die dichterische Qualität. Inhaltlich ist es aber doch wohl gelungene Parodie. KM hätte es bestimmt missfallen. Lothar

 loslosch äußerte darauf am 04.09.10:
@Dirk @Uli: Ich frage mich inzwischen, ob Ihr die Suchmaschinen auf Eure Werke lenken wollt. :) Lo

 Bergmann ergänzte dazu am 04.09.10:
Wieso? (Versteh ich nicht.)

 loslosch meinte dazu am 04.09.10:
Die Suchmaschienen rufen mein Minimalgedicht auf und damit Eure Kommentare. Das könnte ... :) Lo

 Bergmann meinte dazu am 04.09.10:
Die Suchmaschinen suchen alles auf. Das besagt nichts.
elvis1951 (59)
(09.09.10)
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