Gefühltes Foto

Gedicht zum Thema Kinder/ Kindheit

von  Fuchsiberlin

Ich blätterte in meinem Fotoalbum.
Ein Bild wurde zur Ewigkeit.

Ich sehe einen kleinen Jungen, es ist der kleine Jörg.
Er schaut mich mit seinen traurigen Augen an.

In diesem Moment der Bilderlähmung
spüre ich die Gefühle dieses Jungen.

Meine gefühlten Gedanken beginnen eine lange Reise,
in die Zeit der Kindheit zurück.

Damals war die Liebe kein wirklich guter Freund.
Das Herz dieses Jungen glühte vor intensiver Sehnsucht rosenrot.
Doch die Herzen um ihn herum blieben blaß.

Nur ein Herz glüht mit ihm:
Das seiner Schwester.
Doch dieses verglühte zu schnell im Leben,
"dank" der "weißen" Teufelsdroge.

Im Lächeln hat dieser kleine Junge damals geweint.
Doch seine Tränen blieben unsichtbar,
und fielen in einsamen Momenten in sein Herz hinein.

Nur die spielerische Flucht
in die Fantasiewelten seiner Herzensträume war bunt.
Sehnsucht und Hoffnung,
diese stärkten ihn im Glauben,
eines Tages der wahren Liebe zu begegnen.

Auf ewig schwor sich dieser kleine Junge irgendwann,
die Liebe zu suchen, zu finden und zu (er)leben,
so lang der Weg dorthin auch sein mag

Doch dafür mußte er durch die Hölle gehen,
eine Feuerswelt, so brennend heiß,
dass es ein Kampf ums Überleben wurde.

Die Hoffnung blitzte manchmal in seinen traurigen Augen auf.
Die grosse Hoffnung im Herzen dieses kleinen Jungen,
dass seine Sehnsucht nach Liebe erfüllt wird.

Die traurigen Augen des kleinen Jörg auf dem Foto
schauen mich irgendwie auch fragend an.
Augen, welche mich fragen:

"Warum, grosser Jörg, musste ich für
die Sehnsucht nach Liebe in der Kindheit leiden?"

Mir fehlt die Antwort,
und ich spüre diesen Schmerz, und die einsame Verzweifelung dieses Jungen.

Und doch sagt mir dieses Gesicht auch:

"Lebe die Liebe und verliere nie den Glauben an sie."

Ich beginne fühlend zu verstehen,
was dieser Junge auf dem Forto von damals,
der kleine Jörg, der ich einst war,
mir mitteilen möchte.

Wortlos und doch nicht stumm...

Jörg S.

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Kommentare zu diesem Text

seelenliebe (52)
(19.10.09)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 20.10.09:
Liebe Anne,

im Heute kann ich als Erwachsener dem inneren Kind viel geben und es schützen, und ich tue es, dies lernte ich auch in meiner Therapie.

Es ist kein leichter Weg, doch einen Weg für den ich mich entschloss zu gehen, um den inneren Kind für immer seinen Frieden zu geben.

Ich danke Dir ganz lieb für Deine verständnsivollen und aufmunternden Worte und lieben Wünsche!

Ganz liebe Grüsse
Jörg
Lisboeta (65)
(22.10.09)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 22.10.09:
Liebe Lisboeta,

ich denke auch, dass insbesondere die Erwachsenen mehr in die Seelenfenster der Kinder schauen sollten. Sie würden vieles sehen, was Kinder nicht aussprechen können. Und man würde vieles besser verstehen. Die Kinder von heute, es sind die Erwachsenen von morgen: Unsere Zukunft.

Ich danke Dir ganz lieb.

Ganz liebe Grüsse
Jörg
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