Gedankenbrüche

Gedicht zum Thema Gedanken

von  Fuchsiberlin

Ich bewege mich
in fast leeren Räumen der Gedanken.

Die Nacht war vorbei,
doch die Sonnenstrahlen schicken
keine ABC-Besucher.
So öffne ich die Fenster meiner Seele,
denn die Luft ist drückend.

Die Worte, sie gingen einfach von dannen,
nicht eines, welches blieb.

Im Garten meiner Seele sehe ich verwelkte Rosen,
Naturskulpturen einer schmerzvollen Vergangenheit.

Im Flur meiner Gefühle liegen leere Gläser,
kein halbvoll oder halbleer,
wie Tote rühren sie sich nicht (mehr).

Aus der Nacht der Albträume
blieben fast leere Zimmer zurück.
Und in einem Raum versteckt sich ein "Warum".

So ging ich am Morgen hinaus,
in diese Welt des Lebens.

Von Worten und Gedanken fast verlassen.

Fast leere Straßen, die Einsamkeit prallt
auf den harten Asphalt, verletzt bleibt sie liegen.

In manch einem Haus brennt kein Licht,
doch die Hoffnung blieb als Mitbewohner daheim.

In einem anderen Haus stirbt ein Mensch.
Von einer Brücke fallen Schreie,
auf der Straße ein Kreuz, das erste Auto,
welches drüber fährt.

Gedankenzüge rattern plötzlich im ICE-Tempo
an meinem Seelenhaus vorbei.

Von fern höre ich eine Stimme:
"Bitte einsteigen".

Nein, in diesen Zug des Chaos mag ich nicht einsteigen,
und bleibe an einer roten Ampel stehen.

Wo ist der Mensch zuhaus?
Dort wo sein Herz
die Zimmer seiner gefühlten Gedanken erblickt,
und das Haus seiner Seele durch ein Dach geschützt wird.
Und ihn im Flur ein "Herzlich Willkommen"
jeden Tag begrüßt.

Ich bleibe weiterhin stehen,
obwohl die Ampel mittlerweile auf Grün schaltete.

Das Leben als rot-grüner Stop-and-go-Event,
doch an diesem Morgen ist mir nicht nach feiern zumute.
Das Leben eine einzige Party?
Nein, denn auch Glücksmomente
verbrennen eines Tages im Feuer des Schattentanzes.

Schliesslich laufe ich weiter...
"My home is my castle",
eine innere Stimme zieht mich heimwärts.

Im Seelenhausflur angekommen,
hoffe ich,
dass in den Zimmern meiner gefühlten Gedanken
wieder Leben einkehrt.
Ohne Fragezeichen.

Jörg S.

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