NINJA-MOUSE und der Kampf um die Weihnachtsschokoladenplätzchen

Kindergeschichte zum Thema Abenteuer

von  Mac

NINJA-MOUSE schritt durch das Dorf der Schwarzpelzmäuse in Richtung Polizeipräsidium. Er hatte seine Ninja-Kluft schon über gezogen. Schwarzer, eng anliegender Kampfanzug mit der berühmten Katzenmaske. Oberkommissar Schnüffelnase hatte ihm wieder einmal eine geheime Botschaft gesandt. Die Dorfbevölkerung jubelte ihm zu. NINJA-MOUSE genoss es, doch niemand außer Oberkommissar Schnüffelnase wusste, dass NINJA-MOUSE in Wirklichkeit einer von Ihnen war, nämlich Karlchen Schwarzpelz. Das war geheim. Geheimer als geheim. Gelassen schritt Karlchen voran, sah seine Mutter unter den Anwesenden stehen und lächelte unter seiner Katzenmaske. Noch nicht mal seine Mutter wusste, wer NINJA-MOUSE war. Er erreichte das Polizeipräsidium der Mäusepolizei und schritt durch die Eingangstür. Direkt wurde er von den Mäusepolizisten in das Büro von Oberkommissar Schnüffelnase geleitet. Karlchen schloss die Tür, gab Schnüffelnase seine Pfote und schüttelte sie herzlich. Karlchen fragte dann Den Oberkommissar: „Was liegt an, Herr Oberkommissar Schnüffelnase. Ich habe ihre Botschaft mich zu melden gestern erhalten. Doch ich hatte noch etwas zu tun. Jetzt bin ich hier. Was wünschen Sie?“
„Ach, NINJA-MOUSE, “ war die Antwort. „Wir haben ein Problem. Seit längerer Zeit beobachten wir, dass unsere Wintervorräte schrumpfen. Meine Leute haben sich zwar des Öfteren auf die Lauer gelegt, doch wir haben keinen Dieb erwischt. Es wird Zeit, dass du dich um die Sache kümmerst. Sonst hat das Mäusevolk im Winter kaum noch was zu essen.“
Ruhig und gelassen hörte NINJA-MOUSE zu. Erst als der Oberkommissar seine Rede beendet hatte stellte Karlchen Schwarzpelz einige Fragen. „Werden alle Vorratsplätze beraubt? Zu welcher Tageszeit geschieht das? Sind die Gänge vergrößert worden? Haben die Diebe einen besonderen Geschmack, d.h. werden einige Lebensmittel besonders gerne gestohlen?“
Oberkommissar Schnüffelnase beantwortete alle Fragen: „Die meisten Vorratsplätze werden beraubt. Die Diebe scheinen zu wissen, wo sie sind. Ich denke, nachts kommen die Diebe. Aber wir können das nicht beweisen. Ja, die Gänge sind etwas vergrößert worden. Nein, die Diebe klauen alles. Sie haben keinen besonderen Geschmack. Sind das alle deine Fragen, NINJA-MOUSE? Bitte kümmere dich um diese Sache. Falls Du Beamte der Mäusepolizei brauchst, sag bitte Bescheid. Meine Leute stehen dir jederzeit zur Verfügung.“
„Ich denke, ich untersuche die Diebstähle zuerst einmal alleine. Ich brauche nur noch eine Liste der Vorratsplätze. Falls ich Polizisten brauche, gebe ich Dir Bescheid, Herr Oberkommissar Schnüffelnase, “ sprach NINJA-MOUSE.
„Die Liste hat die kleine Polizistin, Franzi Schwarzpelz schon getippt. Du bekommst sie vorne Im Präsidium, “ antwortete Schnüffelnase.
„Dann hab ich keine weiteren Frage mehr“, meinte NINJA-MOUSE. Er stand auf, verabschiedete sich von dem Oberkommissar und schritt durch die Tür ins Präsidium. Franzi Schwarzpelz, eine hübsche Maus mit seidigem Fell, kam auf Karlchen zu, überreichte ihm die Liste. Sie wisperte NINJA-MOUSE zu: „NINJA-MOUSE, falls du Polizisten brauchst, nimm mich bitte.“ NINJA-MOUSE lächelte, doch da er wusste, dass sein Lächeln in der Katzenmaske nicht zu sehen war, nickte er leicht mit dem Kopf.


Karlchen stopfte die Liste in eine Tasche seiner Kleidung und ging zurück auf die Straße. Auf geheimen Wegen eilte er danach zu seiner Höhle, einem alten Kaninchenbau, den Karlchen zur Ninja-Burg umgestaltet hatte. Keine Maus oder irgendein anderes Tier kannten seinen Unterschlupf. In der Höhle angekommen, setzte er sich hin und dachte nach. Was wusste er? Die Räuber vergrößerten die Gänge. Es könnte sein, dass größere Tiere die Diebe waren. Vielleicht Feldhamster, vielleicht Erdratten, vielleicht Maulwürfe? Wahrscheinlich klauten sie nachts. Woher kannten sie die Vorratsplätze? NINJA-MOUSE kam zu dem Entschluss, sich die Vorratsplätze anzusehen. Vielleicht fand er eine Spur.
Er schulterte seinen geliebten Bogen, schob ein paar Pfeile in seinen Köcher und schnallte sich den Kampfgürtel um. Mehr brauchte er nicht. Nachts war er nahezu unsichtbar.
Er wartete also meditierend ab, dass die Dämmerung einbrach. Als es dunkel genug war, verließ er seine Burg und ging nach draußen. Die ersten Sterne blitzten am dunklen Himmel auf, als er über den Erdboden in Richtung des Dorfes der Schwarzpelze lief. Hier kam er schneller voran als durch die unterirdischen Gänge. Es war zwar gefährlich hier draußen, doch NINJA-MOUSE nutzte geschickt die Schatten aus, die Bäume und Sträucher warfen. NINJA-MOUSE war dunkler als die Nacht. Und er war leise. Kein Schritt oder Tritt war selbst für die großen Ohren der Eulen zu hören. Die Eulen waren die gefährlichsten Feinde der Mäuse in der Nacht, weil die Eulen selber kaum zu sehen oder zu hören waren.
Karlchen erreichte den oberen, offiziellen Eingang des Schwarzpelzdorfes. Das war bestimmt nicht das Einstiegssignal der Diebe, denn der Gang führte direkt ins Dorf. Vom Dorf aus gab es viele Mausegänge in sämtliche Himmelsrichtungen. Ein richtiges Netz verzweigte sich da unter der Erde. Teilweise bekannte Mäusestraßen, teils unbekannte, halb eingestürzte Gänge. Karlchen kam zu dem Schluss, dass sich die Diebe ein Loch in die Erde gebuddelt hatten und dann die Mäusegänge zu den Vorratskammern genutzt hatten. NINJA-MOUSE suchte das ganze Gebiet im großen Umkreis über dem Mäusedorf ab. Doch er fand nirgendwo einen Hinweis auf einen frisch gegrabenen Gang. Auch hörte er außer den üblichen Nachtgeräuschen nichts Besonderes auf dem Erdboden. Alles auf der Erde lief seinen gewohnten Gang.
Drei Nächte hintereinander kam er zu demselben Ergebnis. Nichts, nichts zu hören, nichts zu sehen.
NINJA-MOUSE stattete am vierten Tag Oberkommissar Schnüffelnase einen Besuch ab. Dasselbe Ergebnis. Auch die Vorratskammern, die Schnüffelnase jetzt jeden Tag kontrollieren ließ, blieben unangetastet.


NINJA-MOUSE war ratlos. Keine Diebstähle, keine Räuber. Es war so als hätten sich die Räuber in Luft aufgelöst. Oberkommissar Schnüffelnase und NINJA-MOUSE beschlossen, die Jagd auf die Diebe einzustellen, aber sofort wieder aufzunehmen, wenn der nächste Diebstahl geschah. Deshalb sollte NINJA-MOUSE als Karlchen Schwarzpelz solange im Dorf der Schwarzpelzmäuse wohnen, bis sich der nächste Diebstahl ereignete. Denn das die Räuber aufgaben, ja daran glaubte weder der Oberkommissar noch NINJA-MOUSE.
NINJA-MOUSE verließ den Oberkommissar, entledigte sich seinem Kampfanzug in seiner Burg und kehrte wie ausgemacht zurück ins Dorf als Karlchen Schwarzpelz. Drei Tage später geschah der nächste Diebstahl. In der darauf folgenden Nacht schlugen die Räuber schon wieder zu. NINJA-MOUSE macht sich auf Anraten des Oberkommissars wieder auf die Suche. Jetzt herrschte wieder Stille. Keine Diebstähle, keine Räuber. Irgendetwas stimmte an der Sache gar nicht. Es roch nach Verrat. Nun war guter Rat teuer. Sollte eine Maus etwa den Räuber verraten haben, wenn NINJA-MOUSE unterwegs auf der Suche nach den Dieben war? Die Mäusepolizei war in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden.
NINJA-MOUSE und Oberkommissar Schnüffelnase setzten sich erneut zusammen. Sie beratschlagten, wie sie nun vorgehen würden. NINJA-MOUSE hatte eine Idee. Er sprach zu Schnüffelnase: „Herr Oberkommissar, ich habe da eine Idee. Offiziell werde ich zwei Wochen Urlaub machen und wir werden erzählen, ich würde meinen alten Lehrer besuchen.“ NINJA-MOUSE erzählte Schnüffelnase natürlich nicht, dass sein Lehrer die weise Katze war. „Und dann“, frage der Oberkommissar gespannt. „In Wirklichkeit werde ich in meiner geheimen Burg warten. Darauf warten, dass die Diebstähle wieder beginnen. Sofort danach nehme ich dann die Verfolgung der Räuber auf. Ich brauche allerdings jemand, der mir hilft. Jemanden, der mir sofort Bescheid sagt und der das Verbindungsglied zwischen Ihnen und mir ist. Sozusagen ein Kurier, ein sehr verschwiegener Kurier allerdings. Er muss zur höchsten Geheimhaltungsstufe verdonnert werden.“ „Und wer soll das sein“, fragte der Oberkommissar gespannt. „Hast du schon eine Maus ins Auge gefasst? Es wäre mir recht lieb, wenn es jemand von meinen Mäusepolizisten wäre.“ Der Oberkommissar nannte ein paar Namen von Mäusepolizisten, denen es das zutraute.
NINJA-MOUSE lächelte: „Die von Dir genannten Polizisten, sind zwar o.k., aber doch zu bekannt, denke ich. Ich will Franzi Schwarzpelz als Kurier und Begleiterin. Da wird niemand vermuten, dass Franzi und ich zusammen arbeiten. Sie ist ja noch nicht lange bei der Mäusepolizei und bis jetzt ja meistens im Innendienst beschäftigt gewesen. Ja, ich denke, Franzi ist die Richtige.“
Oberkommissar Schnüffelnase lachte: „NINJA-MOUSE, du weißt, du bekommst jeden Polizisten von mir, den Du wünschst. Aber da hast du dir ja, “ er lachte noch lauter, „die hübscheste Polizistin ausgesucht. Du hast einen guten Geschmack. Wir werden jetzt Franzi hereinbitten und sie fragen. Sie soll aber was zum Schreiben mitbringen als Tarnung.“
Mit dieser Worten stand der Oberkommissar auf, ging zur Tür, öffnete sie und sprach laut ins Büro der Mäusepolizei: „Polizistin Franzi Schwarzpelz kommen sie doch mal bitte in mein Büro. Bringen sie bitte etwas zum Schreiben mit.“ Franzi Schwarzpelz bekam fast einen roten Pelz, als sie die Worte ihres Chefs vernahm und eilte geschwind, mit Block und Bleistift in das Büro von Oberkommissar Schnüffelnase. Sie schloss die Tür und setzte sich auf einen freien Stuhl.
„So, Polizistin Franzi. Jetzt legen sie mal Block und Bleistift weg und hören mir genau zu. Alles, was sie nun in diesem Büro vernehmen ist streng geheim. Sie müssen darüber schweigen für alle Zeiten. O.k.?“ Franzi neigte verwirrt ihren Kopf und nickte. Der Oberkommissar fuhr dann fort. „Franzi, du wirst in nächster Zeit mit NINJA-MOUSE zusammen arbeiten. Du wirst Kurier und Verbindungsoffizier und das wahre Gesicht von NINJA-MOUSE sehen. Dann wissen nur wir drei, wer NINJA-MOUSE ist. Bist du bereit diesen gefährlichen Job zu übernehmen und schwörst du zu schweigen?“
„Ja, das will ich, Oberkommissar Schnüffelnase. Es war schon lange mein Wunsch mit NINJA-MOUSE zusammen zu arbeiten. Ich schwöre, dass ich unser Geheimnis bewahren werde, “ sprach Franzi Schwarzpelz feierlich.
NINJA-MOUSE, der gelassen das Gespräch verfolgt hatte, er kannte ja Franzis Wunsch mit ihm arbeiten zu dürfen, meldet sich zu Wort: „Franzi Schwarzpelz, es ist jetzt Mittagszeit. Sei gegen drei am verfallen Mäusestollen, der zum Dachsbau führt. Ich werde dich dort abholen. Alles andere später.“ Franzi konnte nur noch nicken.
NINJA-MOUSE stand auf und verließ den Raum mit einem höflichen Nicken zu Franzi und dem Oberkommissar. Zur Tarnung diktierte Oberkommissar Schnüffelnase Franzi Schwarzpelz noch einige Sätze, die sie auf ihren Block notierte. Franzi verließ nun ebenfalls den Raum und ging wieder in das große Büro der Mäusepolizei. Entspannt lächelnd lehnte sich Schnüffelnase in seinen Sessel zurück und murmelte halblaut vor sich hin: „So, ihr Räuber, die Falle ist nun aufgestellt. NINJA-MOUSE und Franzi werden euch auf der Spur bleiben, bis dass wir euch gepackt  und euch ein für alle mal das Handwerk gelegt haben.“


Franzi Schwarzpelz war schon einige Zeit eher an dem Treffpunkt der NINJA-MOUSE ihr gesagt hatte. Ihr Herz bibberte vor Aufregung. NINJA-MOUSE hatte sich mit ihr an einem gespenstischen Ort verabredet. Was wollte er da? Und Franzis Herz bibberte noch mehr, als sie daran dachte, sie würde der berühmten NINJA-MOUSE Auge in Auge gegenüber stehen und das ohne Maske. Tapfer wartete Franzi an dem Stollen und hielt Umschau. Wie unheimlich es hier doch war. Plötzlich packte Franzi jemand an die Pfote. Vor Schreck quiekte die kleine Polizistin fast laut auf, doch es war NINJA-MOUSE der sie festhielt. Wie ein Schatten war er aus einem Gang erschienen, ohne dass Franzi es bemerkt hatte. Karlchen trug noch immer seine Ninja-Maske.
„Ruhig, Franzi, es wird dir nichts geschehen, “ sprach NINJA-MOUSE im Flüsterton. „Folge mir und bleibe dicht hinter mir. Egal, was du hörst, riechst oder spürst. Ich werde dir das später erklären. Und sei so leise wie möglich.“
NINJA-MOUSE drehte sich um und kletterte in den halb zerfallenen Stollen. Franzi Herz klopfte nicht mehr so laut und sie folgte NINJA-MOUSE. Ein wenig schämte sie sich davor, dass sie soviel Angst gehabt hatte. NINJA-MOUSE sollte nicht denken, dass sie ängstlich sei. Das wäre ja wohl das Letzte.
Kurz, nachdem sie durch den halb eingefallenen Stollen geklettert waren, gabelte sich der Weg und NINJA-MOUSE schritt in die Entgegengesetzte Richtung. Öfters wechselte Karlchen nun die Richtung und Franzi schnupperte. Es roch nach Katze! Stärker und stärker. War hier etwa ein Wildkatzenbau in der Nähe. NINJA-MOUSE lächelte, als sich Franzis Pfote von hinten in die seine schob. Er wusste genau, was die kleine Mäusepolizistin dachte. Als er sich umblickte sah er, wie die entzückenden Mäuseschnurrbarthaare Franzis zitterten. Er machte ein beruhigendes Zeichen zu Franzi mit der anderen Pfote und ein wenig später saßen sie in der Ninja-Burg.
Franzis Augen wurden größer und größer, als sie sich die Räume von NINJA-MOUSE anschauen durfte. Als NINJA-MOUSE sah, dass die Mäusepolizistin sich wieder beruhigt hatte, deutete er auf einen Sessel in der Ecke der Wohnhöhle und sagte zu ihr: „Setzt Dich bitte, Franzi.“
Franzi tat wie geheißen und dann stellte sich NINJA-MOUSE vor sie und zog seine Katzenmaske vom Gesicht. Jetzt konnte Franzi nicht mehr an sich halten. Sie quiekte hell auf und rief dann: „Du bist Karlchen Schwarzpelz, Karlchen der Strolch und Rumtreiber. NINJA-MOUSE und Karlchen Schwarzpelz sind ein und dieselbe Person. Natürlich, darum warst du so oft verschwunden. Jeder hat schon gedacht, du hättest was auf dem Kerbholz. Einige brachten dich sogar in Verbindung mit dem Futterklau.“
Sie brachen beide in ein schallendes Gelächter aus. Als sie sich wieder beruhigt hatten, sagte NINJA-MOUSE: „Ja, nur Oberkommissar Schnüffelnase und ich denke, der Mäusekönig kennen die wahre Maus, die hinter der Katzenmaske steckt. Und jetzt auch du, Franzi Schwarzpelz. Doch Geheimhaltung ist oberste Vorschrift. Du hast es geschworen.“
Karlchen führte Franzi nun durch seine gesamte Burg. Franzi Schwarzpelz war begeistert und als sie alles gesehen hatte, fragte sie NINJA-MOUSE: „Deine Burg ist ja phantastisch. Aber sag, warum riecht es hier so nach Katze“? Sie hob witternd ihre Mäusenase.
Karlchen lachte abermals: „Franzi, ich habe hier und um die Burg lauter Katzenhaare versteckt. Es gibt kein besseres Abwehrmittel gegen Mäuse, Ratten, Maulwürfe und andere Tiere. Du wärst niemals auf den Gedanken gekommen hier herumzustöbern, wenn ich nicht bei Dir gewesen wäre. Du hättest viel zu viel Angst gehabt. Gibst du mir recht?“ Franzi nickte und sprach voll Überzeugung: „Niemals hätte ich mir das zugetraut. Ich hätte schon längst Fersengeld gegeben.“
Damit Franzi als Kurier ihre Arbeit machen konnte, musste sie als erstes sich in dem Labyrinth der verschiedenen Gänge und Höhlen, die zur Ninja-Burg führten, auskennen. NINJA-MOUSE führte sie deshalb wieder zurück bis zu der Stelle, an der sich Franzi auskannte. Dann musste Franzi versuchen, den Weg zur Ninja-Burg alleine zu finden. NINJA-MOUSE blieb aber immer in der Nähe, damit Franzi sich nicht hoffnungslos verirrte. Bestimmt dreißigmal musste sie an diesem Tag diese Strecke laufen. Bald hatte Franzi sich auch an den Katzengeruch gewöhnt. Dieser Geruch war sogar eine Hilfe, denn umso mehr es nach Katze roch, umso näher war die Burg. Ja, die Gehilfin von NINJA-MOUSE zu sein, hieß auch, viel zu arbeiten. In der Nacht schickte NINJA-MOUSE Franzi nach Hause, damit sie noch ein wenig schlafen konnte, bevor der nächste Tag anbrach. Gegen zehn Uhr nächsten Tages sollte Franzi zurück sein, sonst würde NINJA-MOUSE sie suchen, erklärte er ihr. Franzi verschwand und NINJA-MOUSE setzte sich zu seiner Abendmeditation in seine Meditationshöhle. Ruhig verließ er sie eine Stunde später und sank dann in einen traumlosen, tiefen Schlaf.


Franzi war Punkt zehn Uhr schon in der Ninja-Burg. Sie hatte die Gänge des Labyrinths gut gemeistert und den starken Katzengeruch zwar intensiv wahrgenommen, doch ignoriert. NINJA.MOUSE war sehr zufrieden mit seiner Schülerin. Franzi erzählte ihm die Neuigkeiten aus Schwarzpelzhausen: „Der Herr Oberkommissar Schnüffelnase hat mich offiziell zum Streifendienst abkommandiert. Dann fällt es nicht so auf, wenn ich des Öfteren im Polizeibüro fehle. Außerdem haben wir überall herum erzählt, dass Karlchen Schwarzpelz, pardon, dass NINJA-MOUSE Urlaub hat und sich auf dem Weg zu seinem Lehrer befindet. Aber passiert ist nichts letzte Nacht. Alle Vorratskammern sind inspiziert worden. Nichts wurde angerührt.“
„Sie werden kommen“, meinte NINJA-MOUSE. „Ich habe im Gefühl, sie werden kommen. Und ziemlich schnell. So, Franzi, ich werde dich noch ein paar Mal durch das Labyrinth schicken und dir dann ein paar Kampftricks beibringen. Wir haben meines Erachtens zwar keine lange Zeit zum Ausbilden, aber besser ein wenig als gar nichts.“
Nach diesen Worten übte die zwei Stunde um Stunde und der Tag verging wie im Fluge. NINJA-MOUSE schickte Franzi gegen sechs nach Hause. „Franzi, es wird Zeit für Dich zu gehen. Sei morgen gegen zehn Uhr wieder da. Dann werden wir weitermachen. Ich werde mir diese Nacht noch mal die Gegend über Schwarzpelzhausen anschauen. Vielleicht bemerke ich etwas von den Räubern.“
Am anderen Morgen wurde NINJA-MOUSE schon gegen acht geweckt. Franzi Schwarzpelz, die Mäusepolizistin, stand vor seinem Lager. „Steh auf, Karlchen. Steh auf. Es ist etwas passiert. Die Räuber haben zugeschlagen.“ „Oh“, meinte Karlchen, „du bist schon da. Ich war fast die ganze Nacht draußen. Es war sehr unruhig auf der Erdoberfläche. Doch erzähle, Franzi, was genau ist geschehen. Hat Oberkommissar Schnüffelnase noch etwas gesagt?“
Franzi antwortete schnell: „Ja, der Herr Oberkommissar lässt folgendes ausrichten. Letzte Nacht waren die Räuber an dem Kornvorrat. Sie haben eine Menge Körner weggeschleppt. Aber das schlimmste kommt zum Schluss. Ein Polizist fand heraus, dass der Gang zu unserem geheimsten Lagerplatz, du weißt, der Lagerplatz der Schokoladenplätzchen schon fast bis zum Ende verbreitert war. Ich denke, die Räuber wollen unsere Schokoladenplätzchen, unsere Weihnachtsschokoladenplätzchen stehlen.“ Franzi Schwarzpelz weinte fast bei dem Gedanken, dass die Weihnachtsschokoladenplätzchen des Mäusevolkes in die Hände der Diebe fallen sollte. „Was wollen wir tun, NINJA-MOUSE? Wir müssen verhindern, dass die Diebe die Plätzchen klauen. Hast du eine Idee?“
NINJA-MOUSE, der in der Zwischenzeit aufgestanden war, schritt tief in Gedanken durch seine Höhle. Er bedeutet Franzi, ruhig zu sein. Dann sprach er mehr zu sich als zu der Mäusepolizistin: „Hmm, es passt. Das Puzzle nimmt Konturen an. Letzte Nacht hörte ich die Erdratten laut herum johlen in der Ferne. Erdratten sind meistens Räuber und sie sind größer gewachsen als das Mäusevolk. Außerdem hat mir der Wind zugeflüstert, dass sich die Schlimmsten von den Erdratten zu einer Bande zusammengeschlossen haben. Die Anführer der Rattenbande sind der berüchtigte „Drei Zehen Jack“, der verschlagene „Fred Triefnase“ und der starke, großmäulige aber furchtbar dumme „Schmerbauch Bill“. Ich denke, wir haben jetzt die Räuber erkannt. Die verräterische Maus, ja, die müssen wir auch finden. Sonst hören die Diebstähle nie auf. Franzi, wir werden der Bande eine Falle stellen. Ich habe schon eine Idee! An die Arbeit.“
NINJA-MOUSE schritt in seine Übungshöhle, gefolgt von Franzi und holte unter verschiedenen Kisten, die an einer Wand standen, die für ihn richtige Kiste heraus. Er öffnete sie und zeigte sie Franzi. Franzi schaute in die Kiste und dann fragte Karlchen sie: „Weißt du, was das ist, Franzi Schwarzpelz?“ Franzi schüttelte den Kopf und NINJA-MOUSE lächelte. „Feuer, Franzi. Geheimnisvolles Feuer. Ich werde es dir demonstrieren. Hab keine Angst, wenn es knallt.“
NINJA-MOUSE holte ein kleines Paket mit verschiedenen Schnüren aus der Kiste, zündete eine Schnur an und warf dann das Paket sicherheitshalber in eine Ecke der Übungshöhle. Mit einem Mal zischte es, knallte es, Feuer loderte auf und verlosch und dann begann das Spektakel von vorne. Franzi hatte sich längst in die Arme von NINJA-MOUSE geflüchtet und schaute mit einem Auge nach dem Feuerwerk. Sie zitterte ein wenig vor Aufregung. NINJA-MOUSE lächelte. Es gefiel ihm, dass Franzi sich in seinen Armen befand. „Jetzt weißt du, womit ich die Rattenbande verjagen und die verräterische Maus gefangen nehmen will. Wir werden der Rattenbande einen heißen Tanz bereiten. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie werden ein Leben lang daran denken und nicht mehr zurückkehren, “ sagte er zu Franzi und fuhr fort. „Du gehst jetzt zum geheimen Lagerplatz der Schokoladenplätzchen. Gehe durchs Dorf der Schwarzpelze und warte dann bei den Schokoladenplätzchen auf mich. Ich werde über die Erdoberfläche laufen und das Feuerwerk von dort aus zu unserem Treffpunkt bringen. Erstens geht es schneller über der Erde und zweitens darf mich ja niemand sehen.“
Franzi machte sich sofort auf den Weg. Auch NINJA-MOUSE zog seinen Kampfanzug, seinen Kampfgürtel und seine Katzenmaske an.  Darüber streifte er seinen grün-braunen Tarnanzug. Er befestigte eine Menge Pakete an seinem Gürtel. Dann verließ auch NINJA-MOUSE seine  Burg und rannte geschickt als Blatt getarnt zu dem Mäuseloch, das dem Schokoladenplätzchenlager am nächsten lag. Er schlüpfte ins Mauseloch und machte sich jetzt unterirdisch auf seinem weiteren Weg. Im Vorratslager angekommen, musste er noch einige Minuten auf Franzi warten, bis diese eintraf.


NINJA-MOUSE erklärte Franzi, wo sie die Pakete verstecken sollte und rannte dann zurück. Drei Mal kam er schwer bepackt zu Franzi zurück. Dann hatte er alle seinen Sachen wohlbehalten am Lagerplatz der Schokoladenplätzchen abgeliefert. Die kleine Mäusepolizistin war auch eifrig gewesen und hatte den größten Teil des Feuerwerks schon um die Plätzchen eingebuddelt, so dass die Pakete mit der Feuerwerksüberraschung für die Räuber nicht zu erkennen war. NINJA-MOUSE half Franzi den Rest zu verstecken und inspizierte dann noch mal alles. Er war zufrieden und dann gingen die zwei daran, den Mäusegang, aus dem die Feinde kommen würden, zu untersuchen. Sie gruben ein paar Verstecke für sich, von dem aus sie die Diebe beobachten konnten. Auch buddelten sie auf die Schnelle noch eine Abkürzung durch die Erde. Sie konnten also die Räuber beobachten, wenn sie wollten und trotzdem schneller am Lagerplatz zurück sein.
NINJA-MOUSE rannte noch einmal zurück an die Erdoberfläche und sah, dass es langsam dämmerte. Er eilte wieder zurück und Franzi und er machten es sich in einem Beobachtungsposten bequem. NINJA-MOUSE erklärte der Mäusepolizistin noch, dass sie sich sofort zurückziehen sollte, wenn die Gefahr zu groß würde. Falls die Ratten wirklich die Räuber waren, wäre es zu gefährlich für Franzi. Er hätte ihr nur ein paar kleine Tricks für den Notfall beigebracht. Franzi nickte nur und dann hieß es abwarten.
Nach einiger Zeit drangen  die ersten Geräusche an die gespitzten Mäuseohren. Sie hörten einige Tiere laut rufen. Die Räuber kletterten an der Erdoberfläche in das Mauseloch. Einer brüllte am lautesten rum. Kein Zweifel, es waren Erdratten. Und zwar die Rattenbande. Ganz deutlich hörte sie nämlich jemanden rufen: „He, „Fat Willy“, geh du jetzt nach vorne. Du verfressene Maus kannst ruhig auch mal was tun. Nicht nur hinterher laufen und dann nachher die größte Beute abhaben wollen. Voran, sonst bekommst du ein paar Tritte von mir, so war ich „Schmerbauch Bill“ bin.“ Fast gleichzeitig hörten sie eine Maus quieken und rohes Lachen erschallen.
Franzi und NINJA-MOUSE sahen sich an. Da hatten sie schon den Namen des Verräters. „Fat Willy“ also. Eine dicke Maus, die schon einige Zeit dicker und dicker wurde. Er war schon einige Male verhaftet wurden wegen Speckdiebstahl und war dann plötzlich verschwunden. Keiner war traurig, dass „Fat Willy“ weg war, den er war ein ziemlich unangenehmer Bursche, gelinde gesagt. Vor seinem Verschwinden musste er sich die Futterlagerplätze des Mäusevolkes genau angeschaut haben.
Leise sagte NINJA-MOUSE zu Franzi. „So, jetzt kennen wir den Verräter. Franzi lauf zurück zum Dorf den Rest erledige ich schon selber.“ Doch Franzi wehrte sich: „Nein, NINJA-MOUSE, hab ich dir nicht fleißig geholfen. Lass mich noch was bei dir bleiben. Ich möchte die Rattenbande mit eigenen Augen sehen. Bitte, bitte!“
NINJA-MOUSE überlegte kurz: „O.k., du sollst sie sehen. Doch wenn sie die Schokoladenplätzchen erreichen, verschwindest du. Das ist mir zu gefährlich." Franzi nickte und sah NINJA-MOUSE strahlend an. NINJA-MOUSE legte seine Pfote vor seinem Katzengesicht und bedeutet Franzi, wieder zu schweigen.
Die Rattenbande musste sich ziemlich sicher fühlen, denn unter lautem Gejohle und Gekreische rannten sie nun durch den verbreiterten Mäusestollen. Sie hörten „Drei Zehen Jack“ rufen: „Schade, dass NINJA-MOUSE Urlaub hat. Sonst hätten wir ihn gerufen und dann ihm dann eine gehörige Tracht Prügel verpasst. Danach hätten uns die Weihnachtsplätzchen doppelt so gut geschmeckt.“ Der Rest der Rattenbande jubelte und lachte und „Fred Triefnase“ füge hinzu: „Ja, wir hätten ihn dann mitgeschleift und den Eulen zum Fraß vorgeworfen. Dieses Großmaul lebt schon viel zu lange. Als ob der so kämpfen könnte, wie immer erzählt wird. Der kann ja noch nicht mal meine Großmutter erschrecken.“ Die Rattenbande kreischte vor Vergnügen.
Franzi Schwarzpelz jedoch wurde richtig wütend. NINJA-MOUSE lächelte als er es sah. „Ruhig, Franzi, “ meinte er nur. „Die Bande bekommt, was sie braucht.“
NINJA-MOUSE und Franzi sahen schon bald in ihrem Versteck wie „Fat Willy“ an Ihnen vorbeimarschierte und dann auch die funkelnden schwarzen Knopfaugen der Ratten. Sechs Ratten zählten Franzi und NINJA-MOUSE. Ruhig in ihrem Versteck hockend ließen die zwei alle vorbei marschieren. Geschwind schlüpften sie dann aus ihrem Beobachtungsposten und rannten dann so schnell sie konnten zum Lagerplatz der Weihnachtsschokoladenplätzchen.
Sie waren bereit zum Kampf. Einem Kampf, den die Ratten niemals vergessen würden. NINJA-MOUSE sagte zu Franzi, als er bemerkte, wie gerne sie dem Kampf zuschauen wollte: „Wenn du schon hier bleiben willst, dann gib acht auf „Fat Willy“. Er darf uns nicht entkommen. Aber halte dich im Hintergrund. Wenn es zu gefährlich wird, rennst du so schnell wie du kannst zum Dorf der Schwarzpelze zurück.“ Franzi nickte begeistert.
NINJA_MOUSE hörte, wie die Ratten den Gang verbreiterten. Lass sie nur arbeiten, dachte er. Sie werden nachher mit leeren Pfoten da stehen und mit knurrenden Mägen zurück auf die Erde rennen.
„Fat Willy“ war als erster am Lagerplatz und stand mit gierigen Augen vor dem riesigen Berg von Schokoladenplätzchen. NINJA-MOUSE ließ ihn gewähren, als er sich das erste Plätzchen ins Maul schob. Als alle Ratten sich in der Höhle der Plätzchen befanden und sich über die Weihnachtsplätzchen des Mäusevolkes hermachen wollten, geschah das Unerwartete!
NINJA-MOUSE hatte sich genau vor dem Paket mit dem bengalischen Feuer gestellt. Blitzschnell zündet er das Paket an und mit einem Male war die ganze Futterhöhle hell erleuchtet. Dadurch das NINJA-MOUSE genau vor der Feuerquelle stand, sah er aus wie ein Feuergeist. Mit lauter Stimme rief er den völlig verschreckten Ratten zu. „Schaut her, ihr Ratten. Hier steht NINJA-MOUSE. Verwandelt in Feuer werde ich euch zusammen mit den feurigen Erdgeistern in die Hölle jagen, wo ihr hingehört.“ Bei diesen Worten zündete er gleichzeitig die Zündschnüre des restlichen Feuerwerks. Die Böller krachten, die Raketen stiegen in die Höhe und jagten quer durch die Höhle und das bengalische Feuer wurde weiß und weißer. Ein ohrenbetäubender Lärm war in der Höhle durch die Böller, das Zischen der Raketen und das entsetzte Kreischen der wie irr herumlaufenden Ratten. Jede der Ratten wollte nur weg. Die Panik hatte die Rattenbande voll ergriffen. Sie suchten den Ausgang und liefen sich gegenseitig um. Aber am Ausgang stand einer, nämlich NINJA-MOUSE. Mit einem super Ninja-Sprung hatte er die Ratten übersprungen und stand jetzt am Ausgang. Der ersten Ratte stellte er ein Bein, so dass sie gegen die Wand taumelte. „Fred Triefnase“ bekam so einen Karatehieb auf die Nase, dass diese direkt noch triefiger wurde. Jaulend lief Fred wieder zurück. Hieb auf Hieb und Tritt auf Tritt bekam die Rattenbande von NINJA-MOUSE. NINJA-MOUSE war in seinem Element. Der Kämpfer pur.
Aber auch Franzi Schwarzpelz hatte ihren Erfolg. Sie überraschte „Fat Willy“ als er an ihr vorbei lief. Mit einem geschickten Tritt, den NINJA.MOUSE ihr gelehrt hatte, brachte sie die dicke Maus zu Fall. „Fat Willy“ ließ sich vor Angst direkt fesseln und die Mäusepolizistin Franzi Schwarzpelz sprach zu ihm: „“Fat Willy“, im Namen des Königs, du bist verhaftet. Ich verhafte dich wegen Futterdiebstahls an dem gesamten Mäusevolk.“ „Fat Willy“ fiel vor Angst ihn Ohnmacht.
Schnell lief Franzi nun in der Nähe des Ausgangs um den Kampf zwischen den Ratten und NINJA-MOUSE weiter zu beobachten. Das Kreischen der völlig verwirrten Ratten lag noch immer in der Luft. NINJA-MOUSE kämpfte jetzt in der Nähe des Ausgangs. Drei Ratten waren schon heulend im Ausgang verschwunden und bekamen zum Abschied noch von NINJA-MOUSE einen Tritt in den Hintern. „Fred Triefnase“ hörte man am lautesten Jammern.
Franzi stockte plötzlich der Atem. Eine unbekannte Ratte war so nahe an NINJA:MOUSE vorbei gerast in Richtung Ausgang, dass sie NINJA-MOUSE umriss als dieser sich „Schmerbauch Billy“ zuwenden wollte. „Schmerbauch Billy“ nützte seine Chance und lief so schnell sein dicker Bauch es zu ließ durch den Ausgang hinter die andere Ratte her. Doch der Boss der Rattenbande, der berüchtigte "Drei Zehen Jack“ sah NINJA-MOUSE am Boden liegen. Voller Wut sprang er auf den Ninja und drückte ihm mit seinem Gewicht auf den Boden. Für einen Moment konnte sich NINJA-MOUSE nicht mehr bewegen und war halb bewusstlos. Doch bevor „Drei Zehen Jack“ sein fürchterliches Gebiss einsetzten konnte, sprang er wieder hoch und schrie so laut, dass fast die Höhle zusammen gestürzt wäre. „Ich brenne, die Erdgeister haben mich in Brand gesetzt. Wasser, ich muss ins Wasser.“
Tatsächlich, der Rattenschwanz brannte. Aber es waren keine Erdgeister, sondern Franzi Schwarzpelz, die seinen Schwanz mit bengalischem Feuer entzündet hatte. „Drei Zehen Jack“ rannte durch den Ausgang und stieß immer wieder hervor. „Ich brenne. Wasser. Ich brenne“.
Es war das letzte Mal, dass jemand in dieser Gegend „Drei Zehen Jack“ zu Gesicht bekam. „Gut gemacht, Franzi“, lobte NINJA-MOUSE. „Du hast mir echt geholfen. Das wäre noch ein harter Kampf mit dem Anführer der Rattenbande geworden. Du hast „Drei Zehen Jack“ besiegt.“ Franzi bekam vor lauter Verlegenheit ein ganz rotes Fell als ihr normales schwarzes. So ist es Brauch bei dem Mäusevolk.
NINJA-MOUSE und Franzi gingen dann zu „Fat Willy“ der gefesselt an dem Platz lag, an dem Franzi ihn überrascht hatte. Als NINJA-MOUSE Franzi wieder lobte, bekam sie auch schon wieder einen roten Pelz. „Ich werde dich noch Franzi Rotpelz nennen, wenn du so weiter machst, “ neckte NINJA-MOUSE die hübsche Mäusepolizistin. „Ich mag dich eben und deshalb macht mich dein Lob verlegen, “ antwortete Franzi und lächelte. „Wir haben Weihnachten für das Mäusevolk gerettet. Deshalb bekommst du einen Kuss von mir, NINJA-MOUSE. Ob du willst oder nicht, “ fügte Franzi dann noch hinzu und küsste den völlig verdutzten Karlchen durch seinen Mundschlitz.
Gemeinsam schleppten die zwei dann „Fat Willy“ zu Oberkommissar Schnüffelnase. Der steckte die verräterische Maus direkt ins Gefängnis. Später verurteilte ihn der König zu lebenslanger Verbannung. Kein Mäusevolk würde ihn je wieder aufnehmen und er musste sich für den Rest seines Lebens sein ganzes Futter alleine suchen. Die Mäusepolizei hatte noch sehr viel zu arbeiten. Sie gruben noch einige neue Futterhöhlen und schleppten dann das gesamte Futter in die neuen Lagerplätze. Sicher ist sicher.

NINJA-MOUSE kehrte in seine Burg zurück und ab und zu besuchte ihn Franzi Schwarzpelz. Ein Mal sogar mit einem Stück Kuchen, welches der Mäusekönig ihnen gestiftet hatte.
NINJA-MOUSE versprach Franzi Schwarzpelz, dass er sie zur NINJA-KÄMPFERIN ausbilden würde. Er lachte leise vor sich hin bei diesen Worten. Wenn das seine große Meisterin erfahren würde. „Sie würde lächeln“, dachte NINJA-MOUSE liebevoll. Laut sagte er. „Franzi, setzt dich bitte mit gekreuzten Beinen auf den Boden und versuche Stille in deine Gedanken zu bekommen.“

Ganz, ganz weit entfernt lächelte eine alte, weise Katze.

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Kommentare zu diesem Text


 souldeep (20.12.09)
ach ist das schön, sind sie wieder hier - und just auf das fest hin.
:)

schoggigrüsse dir,
Kirsten

 Mac meinte dazu am 21.12.09:
nunja, *lächel*, weihnachtsschokoladenplätzchen sind ein muss, denk ich. bald wird`s zeit für neue abenteuer.
festliche grüße dir
mac
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