Als die Meute begann sich aufzulösen,
ging auch ich geschwind nach Haus.
Wollte eigentlich schlafen, wenigstens dösen
doch die Sache geht mir nicht aus dem Kopf heraus.
Früher am Abend kam zu mir der Schmied
um des Krämers Weib zu bezichtigen
eine Hexe zu sein, wie's derzeit häufig geschieht.
Ich hab zwar versucht ihn zu beschwichtigen,
doch sinnlos erwies sich dies Unterfangen.
Zu groß und lodernd war seine Wut.
Also nahm ich die Bibel und bin mit ihm gegangen.
Andere folgten, ein Feuer ward aus der Glut.
Als wir bei des Krämers Haus ankamen
hatte das ganze Dorf sich uns angeschlossen.
Selbst kleine Kinder, aber auch Herren nebst Damen.
Doch sie alle waren doch ziemlich verdrossen,
als es dem Krämer gelang, die Anklage zu widerlegen.
Und er kam dabei nicht mal ins Schwitzen.
Jetzt sitz ich hier, draußen fällt der Regen.
Donner grollt und ich seh es blitzen.
Lautes Klopfen an der Türe weckt mich heut.
Ich muss eingenickt sein, es ist schon Morgen.
Die Vögel zwitschern und es klopft erneut
schnell und hektisch. Langsam mach ich mir Sorgen.
Ich öffne die Tür, vor mir steht ein Junge.
Ich kenne ihn, er geht beim Schmied in die Lehre.
Und er erzählt mir mit flinker Zunge
was mit dem Schmied in der Nacht geschehen wäre.
Ihm seien ausgefallen alle Fuß- und Fingernägel.
Ich sage: „Du weißt, es ist eine Sünde
einen Diener Gottes zu belügen, unverschämter Flegel!“
Er schwört, es sei die Wahrheit, die er verkünde.
Ich schau ihm lange ins Gesicht,
doch ist keine Spur von Falschheit zu sehen.
Glauben mag ich es zwar noch immer nicht,
doch bin ich bereit, mit ihm zu gehen.
Beim Schmied trau ich meinen Augen kaum:
Blut überströmt sind seine Füße und Hände.
Er sieht aus wie ein Wesen aus einem Albtraum. „Pater, mit mir geht es zu Ende.“
So begrüßt mich der Schmied und ganz verstohlen
seh ich in der Ecke den Krämer lächeln.
Dann geht er los, den Doktor zu holen.
Der Lehrling beginnt, dem Schmied Luft zu zufächeln.
Der Doktor kommt bald und legt Verbände an.
Viel mehr weiß er auch nicht zu tun.
Er sagt noch, dass immer ein Mann
hier weilen soll und dass der Schmied soll ruhn.
Der Lehrling sagt, er bleibt hier von früh bis spät.
Ich bin gespannt, wie das Ganze weitergeht.