Mein Stern und Schutzengel...

Gedicht zum Thema Geschwisterliebe

von  Fuchsiberlin

Manchmal laufe ich durch die Nacht der Erinnerungen,
einer gefühlten Dunkelheit am Tag.

Ein Stern spendet dann Licht,
und wirft auch einen Schatten
in meine Welt der Gefühle und Erinnerungen.

Dunkle und helle Momente,
wenn ich an dich, meine geliebte Schwester, denke.

Wir suchten als Kinder doch
nur Liebe,
aber wir bemerkten nicht,
wie unsere Seele dem Feuer der Hölle
immer näher kam und zu verbrennen drohte.
Engelsalarmglocken blieben stumm.

Auf unserem jungen Weg der Sehnsucht nach Liebe
fanden wir zu oft nur Einsamkeit,
und die für uns gefühlte arktisch-kalte Welt
schickte uns ihre maskierten Räuber.

Dumpfe Schritte kündigten sie an,
ein Lächeln vor ihrer Teufelsmaskerade
fing unsre Herzen ein.

Doch wir waren zu jung,
um das Unheil kommen zu sehen,
wir waren doch noch Kinder.

Augen...,
spiegelglatt und kalt,
liessen unsere Herzen frieren.

Unsere Narben im Herzen,
kaum verheilte Schmerzen der Sehnsucht,
doch diese verbargen wir im Schatten,
denn wir waren als zwei Schattentänzer
in einer Welt des Lichts unterwegs.

Und so sah man uns nicht,
und es fiel anderen leichter wegzuschauen.

Was zahlten wir
auf unserem jungen Weg zur Liebe
für einen hohen Preis?
Jeden Preis und einen zu hohen,
denn unsre kindliche Sehnsucht ließ uns erblinden.

Die Angst stieg mit jedem Schritt
auf unserem Sehnsuchtsthermometer.
Fieberalarm,
doch keiner bemerkte dies.

Unsere große Angst
daß unsere jungen Herzen eines Tages
zerbrechen, wurde irgendwann zum Begleiter
unseres Weges der intensiven Sehnsucht.

Die Angst,
wie ein Spiegel im letzten Fallen,
auf dem harten Asphalt,
sein Ende zu finden.

Splitter säen keine Blumen,
und auf dem Asphalt blühen keine Rosen,
auch wenn wir uns dies so sehr wünschten und erträumten.

Unser Herz pochte und pochte immer schneller.
Es rannte im Kreislauf des fiebrigheißen Blutes
um sein Leben.

Unsere Einsamkeit brannten wir
in den Spiegel unserer Seele ein.
Wir starben auf unserem Weg der Kindheit
mehr als einen Tod,
und du gingst eines Tages
beim Blick in den falschen Spiegel
in die Welt ohne Rückkehr.

Weißer Stoff,
der durch deine Blutbahn zischte
und dem Tod die Hand reichte.

Ich lebe für uns beide weiter.
Du warst wie ich und ich bin wie du,
und ich sehe dich im Spiegel meines Herzens:

Meine geliebte große Schwester.

Jörg S.


Anmerkung von Fuchsiberlin:

Meine geliebte Schwester war in meiner Kindheit der einzigste Mensch, der mir Liebe gab.
Leider war unsere Zeit des gemeinsamen Zusammenseins viel zu kurz...
Doch ich bin ihr dafür heute noch unendlich dankbar.
Für mich ist sie in der Gegenwart mein gefühlter Schutzengel.

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Kommentare zu diesem Text

Alegra (41)
(01.07.10)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 02.07.10:
Hallio Alegra,

ja, es ist beabsichtigt, Manches nicht ganz direkt und klar zu benennen...

Ich danke Dir ganz lieb.

Ganz liebe Grüße
Jörg
SigrunAl-Badri (50)
(01.07.10)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 02.07.10:
Liebe Sigrun,

Deine Reaktion auf mein Gedicht berührt mich jetzt sehr.
Irgendwo in Deinem Herzen wurde, glaube ich, mitz meinen Worten etwas geöffnet.

Ich danke Dir mehr als ganz lieb, und auch ein ganz liebes Danke für Deine Empfehlung! Und habe großen Respekt davor, dass Du mir und dies öffentlich, Deine Empfindungen mitteilst!

Ganz liebe Grüße
Jörg
(Antwort korrigiert am 02.07.2010)

 waldmädchen (01.07.10)
in stiller andacht
mit dir
silvia

 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 02.07.10:
Ich danke Dir dafür und für Deine Empfehlung ganz lieb!

Ganz liebe Grussis
Jörg
seelenliebe (52)
(01.07.10)
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 Fuchsiberlin äußerte darauf am 02.07.10:
Liebe Anne,

Du begleitest mich hier ja schon etwas länger, und Du weißt auch, wie sehr viel mir meine Schwester bedeutete, und wie dankbar ich ihr heute noch bin.

Ich werde meine Schwester ein Leben lang mit ganz viel Liebe im Herzen tragen.

Ich danke Dir ganz lieb für Deine lieben Worte und Deine Empfehlung!

Ganz liebe Grussis
Jörg
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